Faktencheck: LKW mit der Aufschrift „Wir fahren alles gegen die Wand“

Autor: Kathrin Helmreich

"Wir fahren alles gegen die Wand" - die Aufschrift des LKW wurde manipuliert.
"Wir fahren alles gegen die Wand" - die Aufschrift des LKW wurde manipuliert.

„Wir fahren alles gegen die Wand“ – das Foto eines LKW mit jenem Schriftzug und vier Logos verwundert aktuell Nutzer.

Dabei wird das Foto auf Social Media-Plattformen wie Facebook geteilt und hochgeladen. Es zeigt einen blauen LKW mit der Aufschrift „Wir fahren alles gegen die Wand“. Dieser steckt zwischen einer Hausmauer und Auffahrt fest.

Darüber hinaus sind Logos politischer Parteien auf den Logos zu sehen. Es geht dabei um Statusbeiträge wie folgenden:

Screenshot des angefragten Beitrags auf Facebook
Screenshot des angefragten Beitrags auf Facebook

„Wir fahren alles gegen die Wand“

Der Faktencheck

Das Foto ist schnell erklärt – es wurde nämlich manipuliert. Auf der Originalaufnahme ist nicht der oben gezeigte Slogan zu sehen, sondern der Schriftzug einer rumänischen Speditionsfirma. (siehe hier, hier und hier)

[mk_ad]

Auch die Polizei Mittelhessen veröffentlichte zu dem Vorfall folgende Pressemitteilung:

Herborn-Seelbach: Sattelauflieger blockiert Berg- und Friedhofstraße

Das Wendemanöver eines 40-Tonners ging heute Morgen (13.01.2020) in Herborn-Seelbach gewaltig schief. Der Laster verkeilte sich und blockiert derzeit die Bergstraße sowie die Friedhofstraße.

Um kurz vor neun informierten Anwohner die Herborner Polizei. Der aus Rumänien stammende Brummifahrer wollte rund 9 Tonnen Granulat bei einer Firma abliefern, kam aber wegen parkender Fahrzeug nicht durch. Kurzum entschied er sich rückwärts zu wenden, was aufgrund der winkeligen Einmündung und der abschüssigen Straßenführung scheiterte. Der Sattelauflieger des Gespanns prallte mit dem Heck gegen eine Hauswand und ließ sich mit eigenen Manövern nicht mehr aus dieser misslichen Lage befreien.

Ein Abschleppunternehmen wurde mit der Bergung des Aufliegers beauftragt. Ob hierfür zunächst das Granulat abgeladen werden musste oder der Auflieger mit einem großen Kran komplett mit seiner Ladung gehoben werden konnte, mussten die Bergungsexperten vor Ort entscheiden. Letztlich zogen sie das Gespann von der Hauswand weg und wieder gerade auf die Straße, so dass die Fahrbahn gegen 13.30 Uhr wieder freigeben werden konnte. Angaben zur Schadenshöhe können momentan noch nicht gemacht werden.

Die Polizei verwendet für den Bericht aber eine Version des Fotos ganz ohne Firmenlogo. Warum? Um Rückschlüsse auf den Verursacher auszuschließen. Dies bestätigte die Polizeidirektion Lahn-Dill gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Fazit:

Das Foto wurde bearbeitet. Hierzu wurde der Schriftzug der Speditionsfirma entfernt und mit dem Slogan ersetzt.

Das könnte auch interessieren: Nein, es gibt keine Corona-Zwangsabgabe – Manipulierter Screenshot

Quellen: dpa factchecking
Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.