Über die Liste mit den angeblich 25.000 Antifa Mitgliedern

Autor: Andre Wolf

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Über die Liste mit den angeblich 25.000 Antifa Mitgliedern
Über die Liste mit den angeblich 25.000 Antifa Mitgliedern

Bitte hört auf, diese Liste zu verteilen. Das ist keine Mitgliederliste!

25.000 Menschen sind in Gefahr, mitten in diese Hexenjagd zu geraten. Denn inmitten der selbst initiierten Tätersuche in den sozialen Netzwerken ist eine Liste mit 25.000 Adressdaten aufgetaucht, die angeblich eine Datenbank bestehend aus 25.000 Antifa-Mitgliedern darstellt.

Dieser vermeintliche “Leak” zeigt 25.000 Namen, Adressen und Telefonnummern. Diese Namen und Adressen sind durchaus echt, jedoch haben sie rein gar nichts mit irgendeiner „Antifa“ zu tun. Wir warnen daher dringend davor, diese Liste zu verteilen oder gar Drohungen gegenüber diesen Personen zu verfassen!

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Diese Liste ist schon länger bekannt und stellt eine Kundendatenbank dar. Wer diese Liste verteilt oder gar den Personen in der Liste droht, macht sich unter Umständen strafbar, was wir unbedingt vermeiden wollen.

Screenshot Mimikama.at
Screenshot Mimikama.at

Und wir müssen an dieser Stelle diese E-Mail nochmals thematisieren, da die Adressen und somit auch die dort lebenden Personen, immer wieder Gefahr laufen, unschuldigerweise in Bedrängnis zu geraten.

Wir wurden von einer Leserin angeschrieben, deren Name auf der Liste erscheint. Name und Adresse. Auf unsere Frage hin, ob sie jemals Produkte des Punkrock-Versandhandels “Impact-Mailorder” bestellt habe, konnte sie dies bestätigen. Sie hat für ihre Tochter dort eine Bestellung aufgegeben.

“Impact-Mailorder”

Die Frage nach der Bestellung bei dem Versandhandel ist nicht unwichtig, denn es dürfte sich bei den Namen um einen Auszug aus der Kundendatenbank des Punkrock-Versandhandels “Impact-Mailorder” handeln. Dies bestätigten uns gegenüber auch bereits mehrere Personen, die auf dieser Liste stehen. Wir haben 2016 Zuschriften von Personen bekommen, die auf dieser Liste stehen, weil sie eben vor Jahren dort beispielsweise Schuhe oder gar lediglich ein Haarspray gekauft haben. Diese Menschen zeigten sich verängstigt und gaben uns gegenüber an, dass sie mit aktuellen politischen Geschehnissen rein gar nichts zu tun haben, sie werden jedoch durch diese Liste in diesen Zusammenhang gebracht und unterliegen somit einer potentiellen Hexenjagd.

Über die Kundendatenbank und die illegal erbeuteten Daten schrieb der Spiegel im Januar 2015 [1]:

Hacker mit rechter Gesinnung haben offenbar in großem Maßstab Kundendaten des Duisburger Internethandels Impact Mailorder erbeutet und im Netz veröffentlicht. Davon geht die Polizei Duisburg aus, wie ein Sprecher sagte.

Ebenso zitierte der Spiegel:

„Wir haben nun Namen, Adressen und Telefonnummern, [von] allen die jemals in diesem Shop bestellt haben. Wir werden davon 40.000 sofort veröffentlichen. Die restlichen werden wir noch behalten. Mit jedem Hackerangriff von linksgerichteten Ursprungs (sic!) auf nationale Adressen werden weitere 10.000 Daten veröffentlicht!“

Rückblick: 2 große Veröffentlichungen der Daten

Sowohl im September 2016, als auch im Juli 2017 wurde diese Kundendatenbank durch eine Webseite großflächig veröffentlicht. In diesem Zusammenhang wurden die Kunden des Webshops als Mitglieder der „Antifa” tituliert (Anmerkung: Landläufig scheint für viele Menschen „Die Antifa” ein Verein zu sein, dem man beitritt. Das ist übrigens eine unsinnige Legende, die gleichzeitig jedoch auch unter anderem von Linken als Fun-Fake forciert wird).

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Wir warnen weiterhin dringend davor, diese Liste zu verteilen oder gar Drohungen gegenüber diesen Personen zu verfassen! Wer diese Liste verteilt oder gar den Personen in der Liste droht, macht sich unter Umständen strafbar, was wir unbedingt vermeiden wollen.

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Wer zudem Kenntnis davon hat, dass diese Adressliste Teil einer Kundendatenbank ist (auch wenn man es vielleicht persönlich nicht wahrhaben möchte) und diese wider besseren Wissens als Antifa-Mitgliederliste verteilt, könnte unter Umständen gar größere Probleme bekommen.

Das könnte in Deutschland den Tatbestand der Verleumdung nach § 187 StGB erfüllen, wenn jemand wissentlich diese Adressen in den falschen Zusammenhang bringt. Dafür würde es im schlimmsten Fall zu einer Freiheitsstrafe von 5 Jahren kommen.

Alle Teiler der Meldung haben es wahrscheinlich unwissentlich getan, daher stellt es wohl „nur“ noch üble Nachrede nach § 186 StGB dar, was aber im Extremfall auch noch eine Freiheitsstrafe nach sich ziehen kann.

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