Betrugsmaschen, die LinkedIn-NutzerInnen kennen sollten

LinkedIn wird vor allem mit Professionalität verbunden. Das ist wohl auch ein Grund, wieso LinkedIn weniger mit Betrug in Zusammenhang gebracht wird. Das spielt Kriminellen in die Hände, die mit Fake-Profilen Schadsoftware verbreiten können, betrügerische Jobs anbieten oder mithilfe von Phishing-Mails versuchen an sensible Daten zu kommen. Wir zeigen Ihnen wie Sie sich vor den gängigsten Betrugsmaschen schützen können.

Autor: Tom Wannenmacher

Betrugsmaschen, die LinkedIn-NutzerInnen kennen sollten
Betrugsmaschen, die LinkedIn-NutzerInnen kennen sollten

Das soziale Netzwerk LinkedIn hilft Ihnen dabei, Ihre berufliche Online-Identität oder ein Unternehmen darzustellen und sich zu vernetzen. Viele NutzerInnen erhoffen sich auch neue Karrieremöglichkeiten und versuchen daher ein möglichst großes Netzwerk aufzubauen. Doch nicht jede Kontaktanfrage ist seriös. Daher sollten Sie die gängigsten Betrugsmaschen kennen:

  • Kontaktanfragen von Fake-Profilen
  • Betrügerische Jobangebote
  • Technischer Support Betrug
  • Vorschussbetrug
  • Romance Scams
  • Phishing im Namen von LinkedIn

Fake Profile

Die Basis vieler Betrugsmaschen auf Sozialen Medien sind Fake Profile. Das gilt auch für LinkedIn. BetrügerInnen geben sich dabei als MitarbeiterInnen eines seriösen Unternehmens aus oder sogar als jemanden, den Sie kennen. Manchmal erfinden Kriminelle auch Unternehmen und erstellen eine Seite, in der dieses Fake-Unternehmen vertrauenswürdig dargestellt wird oder sie ahmen seriöse Unternehmen nach und geben sich als diese aus.

Sobald die BetrügerInnen mithilfe von Fake-Profilen Teil Ihres Netzwerks wurden, bieten Sie Ihnen Möglichkeiten einer Zusammenarbeit an und nutzen Ihr Vertrauen für kriminelle Machenschaften aus: Beispielweise versenden sie Nachrichten mit Schadsoftware oder sie versuchen an vertraulichen Daten zu kommen.

MIMIKAMA

Auch wenn ein großes Netzwerk auf LinkedIn meist positiv gewertet wird, sollten Sie überprüfen, mit wem Sie sich vernetzen. Wenn Sie eine Kontaktanfrage von Kriminellen annehmen, hilft das diesen dabei, vertrauenswürdiger zu wirken.

Betrügerische Jobangebote

Wie auf allen Plattformen, auf denen Stellenausschreibungen veröffentlicht werden, existieren auch auf LinkedIn betrügerische Jobangebote. Dabei kann es sein, dass Sie bei Ihrer Jobsuche auf einen solchen Betrug stoßen oder angebliche ArbeitgeberInnen sie aktiv anschreiben, um Ihnen einen Job anzubieten.

Vor allem bei Stellen bei angeblichen Marktforschungsunternehmen oder Umfrageplattformen sollten Sie vorsichtig sein. Wenn Sie aufgefordert werden, die Eröffnung eines Bankkontos per Video-Ident-Verfahren zu testen, machen Sie das auf keinen Fall. Das ist ein beliebter Trick von Kriminellen, bei dem Sie tatsächlich ein Konto auf Ihrem Namen eröffnen. Dieses kann von den BetrügerInnen für Geldwäsche und andere Verbrechen genutzt werden.

Auch wenn Sie von angeblichen Personalverantwortlichen oder ArbeitgeberInnen dazu aufgefordert werden, Geld im Zuge des Bewerbungsprozesses zu überweisen, brechen Sie den Kontakt ab und ignorieren Sie alle Forderungen. Unternehmen wie zum Beispiel skovgaardtransit.com versuchen durch hohe Gehaltsversprechungen an Ihr Geld und an Ihre Ausweiskopien zu kommen.  

Technischer Support Betrug

Tech Support Scams (auf Deutsch: technischer Support Betrug) kennen wir vor allem in Zusammenhang mit Microsoft. Aber auch auf LinkedIn ist diese Masche – wenn auch etwas abgewandelt – beliebt:

Dabei werden Sie von einer Person über LinkedIn oder per E-Mail angeschrieben, die sich als MitarbeiterInnen von LinkedIn ausgibt. Diese behaupten, dass es ein Problem mit Ihrem Konto gibt und Sie werden aufgefordert, sich neu anzumelden – und zwar über einen mitgeschickten Link. Auch wenn die Login-Seite aussieht wie jene von LinkedIn, handelt es sich um eine betrügerische Webseite, auf der Ihre Zugangsdaten abgegriffen werden.

LinkedIn warnt außerdem davor, dass auf unseriösen Webseiten ein telefonischer LinkedIn-Kundendienst gegen eine Gebühr angeboten wird. Tatsächlich haben diese Seiten nichts mit LinkedIn zu tun.

Vorschussbetrug

Auch Vorschussbetrug ist keine neue Masche und auf Sozialen Netzwerken wie LinkedIn weit verbreitet. Die BetrügerInnen versprechen bei dieser Masche, Ihnen eine große Summe Geld zu überweisen. Doch bevor das möglich ist, müssen Sie verschiedenste Gebühren, einen Notar oder Ähnliches bezahlen. Das ist notwendig, weil die Überweisung eines so hohen Betrags nicht ohne diese Gebühren oder Absicherungen funktioniert, behaupten die Krimenellen.

Doch sobald Sie das Geld überwiesen haben, sind die BetrügerInnen nicht mehr erreichbar. Das versprochene Geld erhalten Sie nicht.

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Die BetrügerInnen geben oft gute Gründe an, um Ihnen Geld zu überweisen. Oftmals handelt es sich um eine Erbschaft oder um einen wohltätigen Zweck. Auf LinkedIn werden aber auch berufliche Gründe angegeben. Zum Beispiel, dass Sie mit einem verstorbenen Kunden der BetrügerInnen verwandt seien und es einen Fonds gäbe, der noch ausbezahlt werden muss.

Romance Scams

Gerade auf LinkedIn würde man Liebesbetrug oder Romance Scams nicht erwarten. Doch diese Masche funktioniert auf allen Plattformen. Dabei werden Sie von einem Fake-Profil kontaktiert, dass sich als erfolgreicher Manager, als Soldat oder als attraktive Frau ausgibt. Es wird gechattet und rasch sprechen die Kriminellen von der großen Liebe und schmieden sogar gemeinsame Zukunftspläne. Doch zu einem realen Treffen kommt es nie. Stattdessen wird nach einiger Zeit, Geld verlangt.

Ein Todesfall in der Familie, eine schwere Krankheit oder ein Unfall, der plötzliche Jobverlust, unbeglichene Hotelrechnungen oder Probleme mit Behörden können Gründe für die angebliche Geldnot der BetrügerInnen sein. Manchmal behaupten die Kriminellen auch, dass sie das Geld brauchen, um vom Ausland zu den Opfern zu fliegen. Meist bleibt es nicht bei dieser einen Geldforderung. Die Kriminellen nutzen die emotionale Abhängigkeit der Opfer aus, um immer mehr Geld zu verlangen.

Phishing im Namen von LinkedIn

Nicht nur auf LinkedIn wird betrogen, sondern auch mit LinkedIn. So nehmen Phishing-Nachrichten bei denen sich BetrügerInnen als LinkedIn ausgeben zu. Dabei geht es darum, an Ihre Zugangsdaten zu kommen. Wie so oft wird dabei eine E-Mail verschickt, in der zum Beispiel behauptet wird, dass jemand fremder Zugriff auf Ihr Konto hätte oder dass Sie auf LinkedIn von vielen Person gesucht wurden.

Die Kriminellen hoffen, dass Sie sich unter Druck gesetzt fühlen oder neugierig werden und so auf den mitgeschickten Link klicken. Wer das macht, landet auf einer nachgeahmten Login-Seite, die jener von LinkedIn ähnlich sieht. Eingegebene Daten landen direkt in den Händen von Kriminellen.

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LinkedIn als Informationspool für Kriminelle

Überlegen Sie immer gut, welche Daten Sie auf LinkedIn öffentlich zugänglich machen. Insbesondere für Unternehmensbetrug eignet sich die Plattform hervorragend, um Informationen über ein Unternehmen und deren MitarbeiterInnen zu finden. Mit diesen gesammelten Informationen wirken die Kriminellen vertrauenswürdig und können Sie so leichter manipulieren, um an sensible Unternehmensdaten zu kommen oder um Schadsoftware zu installieren.

Wie können Sie sich vor Betrug auf LinkedIn schützen?

  • Überprüfen Sie Kontaktanfragen: Wenn Sie jemanden nicht kennen, sollten Sie die Person oder das Unternehmen überprüfen. Lässt sich nichts über den Kontakt herausfinden, könnte es sich um ein Fake-Profil handeln.
  • Suchen Sie nach Unstimmigkeiten: Auch wenn Sie die Person oder das Unternehmen kennen, heißt das nicht, dass blindes Vertrauen angesagt ist. Seriöse Profile werden oftmals nachgeahmt. Gibt es Unstimmigkeiten bei der verlinkten Webseite, bei der Telefonnummer oder der E-Mail-Adresse, ist Vorsicht angesagt.
  • Geldforderungen: Gehen Sie nicht auf Geldforderungen ein und übermitteln Sie auch keine Ausweiskopien oder andere sensible Daten!
  • Kommunikation außerhalb LinkedIn: Wenn Kriminelle unbedingt außerhalb von LinkedIn kommunizieren wollen, ist das ebenfalls ein Alarmsignal.  
  • Außergewöhnlich gute Angebote: Egal ob es um Gehaltsangaben, um Kooperationsangebote oder um Geldversprechen geht – klingt etwas zu gut, um wahr zu sein, ist es leider oftmals nicht wahr.
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Auf der Support-Seite von LinkedIn können Sie Fake-Profile, betrügerische Nachrichten, unseriöse Job-Angebote oder andere Betrugsversuche melden!

Quelle: Watchlist-Internet

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