Vergewaltigung bei Leihgestern: Hat weder gestern, noch überhaupt stattgefunden!

Autor: Andre Wolf

Für Irritationen dürfte ein Stadtteilname in Verbindung mit einer Schlagzeile sorgen.

In den letzten Tagen wurde mehrfach ein Artikel auf Facebook geteilt, der nicht mehr aktuell ist und lediglich zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung Gültigkeit hatte. Es handelt sich um einen Artikel aus der Gießener Allgemeinen vom 07. November 2012 mit dem Titel „27-Jährige bei Leihgestern vergewaltigt: Polizei bittet um Hinweise”. Die Frage ist, warum wird dieser derzeit neu geteilt?

Wie immer dürfte es ein Missverständnis sein. Beim groben Überfliegen des Teasers liest man „27-Jährige bei Leih[gestern] vergewaltigt“. Der Ort Leihgestern könnte als „Leih” und „gestern” getrennt aufgefasst worden und somit hätte die Schlagzeile eine völlig neue Aussage. Dementsprechend wäre der Vorfall vermeintlich „gestern“ gewesen.

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Zudem wird in der Mobilausgabe des Artikels KEIN Datum angezeigt, so dass viele Menschen das Datum (November 2012) nicht kannten und lediglich die relative Angabe „gestern” im Titel wahrgenommen haben. Da mittlerweile die Mehrheit der Facebooknutzer mobil unterwegs ist, sehen diese zudem auch einen leicht gekürzten Mobil-Teaser.

Mittlerweile ist der Redaktion der Gießener Allgemeinen Zeitung dieses Problem bekannt.

Erweiterte Info

Zudem hat sich diese Vergewaltigung als eine Erfindung erwiesen. Dies konnte man ebenfalls in der Gießener Allgemeinen lesen, am 05. Dezember 2012 hieß es unter dem Titel „Ermittler: »Vergewaltigung bei Leihgestern frei erfunden«” [2]:

Wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Mittwoch mitteilten, fand die am 6. November von einer Frau bei Leihgestern der Polizei gemeldete Vergewaltigung nicht statt. Dies habe die 27-Jährige am Dienstag der Polizei gestanden, heißt es in einer Pressemitteilung.

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