Ukraine: Leiche wurde nicht für Medienberichte auf die Straße gelegt

Ein als Faktencheck wirkender Facebook-Beitrag soll zeigen, dass eine Leiche extra für die Medien positioniert wurde. Doch hinter der Aufnahme steckt etwas anderes.

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Autor: Ralf Nowotny

Die Behauptung

Ein wie ein Faktencheck wirkendes Video auf Facebook soll beweisen, dass in der Ukraine eine Leiche extra für die Medien vom Bürgersteig auf die Straße bewegt wurde.

Unser Fazit

Die Aufnahme ist weder zufällig, noch heimlich aufgenommen, sondern offiziell, und das aus einem Grund: Es wurden Sprengfallen unter den Leichen vermutet.

Ein wie ein Faktencheck wirkendes Video auf Facebook soll beweisen, dass in der Ukraine eine Leiche extra für die Medien vom Bürgersteig auf die Straße bewegt wurde. Und tatsächlich gibt es nicht nur Aufnahmen der Leiche in den verschiedenen Positionen, es gibt sogar eine (laut dem Video) „zufällige“ Aufnahme, wie die Leiche auf die Straße bewegt wurde.
Doch diese Aufnahme ist weder zufällig, noch heimlich aufgenommen, sondern offiziell, und das aus einem Grund: Es wurden Sprengfallen unter den Leichen vermutet.

Die Behauptung

In dem Video auf Facebook wird gezeigt, wie sich eine Leiche erst auf einem Bürgersteig befindet, wenig später aber auf der Straße. Danach werden „zufällig entstandene“ Aufnahmen gezeigt, wie Soldaten die Leiche tatsächlich mit einem Seil auf die Straße ziehen. Der Ersteller des Beitrags dazu:

„Zufällig gibt es ein Video, in welchem ukrainische Soldaten diese Leichen so bewegen, dass sie am Ende so liegen, wie wir es in den Medienberichten gesehen haben.. Das diese Menschen dort wirklich tot sind und keine Schauspieler will ich gar nicht behaupten..Die Frage stellt sich aber, warum lagert man diese Menschen um?..Ist an den Vorwürfen der Inszenierung doch etwas dran?. Ist die ukrainische Seite doch nicht so unschuldig wie sie sagt?!“

Die Behauptung über bewegte Leichen auf Facebook
Die Behauptung über bewegte Leichen auf Facebook

Was hinter der „zufälligen“ Aufnahme steckt

Die Aufnahme, wie ein Soldat die Leiche mit einem Seil auf die Straße zieht, ist keineswegs zufällig, sondern wurde offiziell von der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) veröffentlicht. Diese Aufnahme ist beispielsweise auf YouTube zu sehen (siehe HIER), auch im Archiv der Nachrichtenagentur AP findet sich die Aufnahme (siehe HIER).

Im Archiv der AP ist auch beschrieben, was in der Aufnahme zu sehen ist. Unter Punkt 9 und 11 steht:

  • Soldiers pulling body with cable, wary of the body being booby-trapped“ (Soldaten ziehen die Leiche mit einem Kabel, da sie befürchten, dass die Leiche mit einer Sprengfalle versehen ist)
  • Various of soldiers pulling body with cable, wary of the body being booby-trapped“ (Verschiedene Soldaten ziehen die Leiche mit einem Kabel, da sie befürchten, dass die Leiche mit einer Sprengfalle versehen ist)

Dies ist also kein absichtliches Umpositionieren der Leiche für die Medien, sondern die allgemeine Vorgehensweise in Kriegsgebieten, wenn der Verdacht besteht, dass Leichen mit Sprengfallen manipuliert wurden.

Fazit

Warum man Leichen vorher an einem Ort ablegt, sie jedoch später aufwendig an Kabel befestigen sollte, um sie medienwirksam an einer anderen Position zu verschieben und sich dabei sogar noch von einer Nachrichtenagentur filmen lässt, entspricht keiner Logik. Einfacher und schneller wäre dies von Hand zu erledigen.

Somit ist die Behauptung, dass die Leiche absichtlich für die Medien auf der Straße positioniert und die Aktion „zufällig“ gefilmt wurde, falsch.

Recherche: André Reinsdorf
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