Krypto-Lovescam: Wenn Tinder-Matches Investment-Tipps geben

Krypto-Lovescam: Sie suchten Liebe und gewannen ein Vermögen. Oder etwas doch nicht?

Autor: Susanne Breuer

Betrügerische Internetbekanntschaften zielen nicht darauf ab, Sie näher kennenzulernen. Sie bauen Vertrauen auf, um Sie später auf gefälschte Krypto-/Investitionsplattformen zu locken. Gibt Ihr Tinder-Match Ihnen Tipps für lukrative Investitionen oder fügt Sie zu einer Gruppe hinzu, sollten die Alarmglocken schrillen. Brechen Sie den Kontakt ab und investieren Sie nicht, rät unser Kooperationspartner Watchlist Internet.

Kim will doch nur Pauls Bestes: Sein Geld

Seit einigen Tagen schreibt Paul mit seiner neuen Tinder-Bekanntschaft Kim. Sie verstehen sich auf Anhieb, verfolgen ähnliche Hobbys und haben viele Gemeinsamkeiten. Es ist fast so, als würden sie sich schon ewig kennen. Irgendwann erzählt Kim von ihrem Bruder, der in der Investment-Branche tätig ist. Sie gibt Paul Geheimtipps und bietet ihm an, den Kontakt herzustellen.

Kriminelle bauen gezielt Vertrauen auf

Für den Krypto-Lovescam legen Kriminelle auf Dating-Apps Fake-Profile an und befüllen diese mit gestohlenen Fotos von öffentlichen Instagram-Profilen. Bei den Fake-Profilen handelt es sich sowohl um Männer als auch um Frauen. Bei einem Match versuchen die Fake-Personen so viel wie möglich über ihr Gegenüber herauszufinden. Geteilte Infos auf Facebook, Instagram und Co sind dafür Gold wert. Selbst wenn es nur ein Buch ist, das Sie geliked haben, ein Konzertfoto, das Sie gepostet haben, oder ein Foto, das Sie beim Sport zeigt. Die Kriminellen nutzen diese Informationen und generieren daraus den vermeintlich perfekten Tinder-Match. Sie bekommen dadurch das Gefühl, dass die Internetbekanntschaft gut zu Ihnen passt. Durch die intensive und tiefgründige Kommunikation entsteht auch eine Vertrauensbasis.

Internet-Bekanntschaft rät zu Investitionsplattformen

Irgendwann spricht Ihre Internetbekanntschaft über das Thema Investment. Die Person hat z. B. Geschwister, Bekannte oder Verwandte, die sich gut auskennen. Sehr gerne kann sie den Kontakt herstellen.

Sie fügt Sie dann in eine Telegram-Gruppe hinzu, in der über Krypto-Investmentplattformen mit hohen Gewinnchancen geschrieben wird. Die empfohlenen Plattformen wirken meist seriös und locken vor allem mit automatisiertem Trading und individuellen Berater:innen. Zusätzlich motiviert die Internetbekanntschaft Sie zu einer Investition.

Betrügerische Investitionsplattform

Für die Registrierung bei der Plattform geben Sie Ihre Telefonnummer ein. Persönliche Berater:innen kontaktieren Sie dann und geben Ihnen genaue Anweisungen, wie Sie investieren. In der Regel gewinnen Sie auch bald. Das motiviert Sie, höhere Beträge einzuzahlen. Die Berater:innen und Ihre Internetbekanntschaft bestärken Sie darin.

Der Betrug fällt meist erst auf, wenn Sie eine Auszahlung fordern. Das funktioniert nämlich nicht. Die Berater:innen erklären dann, dass eine Auszahlung technisch gerade nicht möglich sei. Oft wird auch einfach Ihr Profil gesperrt oder die Berater:innen sind einfach nicht mehr erreichbar. Das Geld ist verloren. Weg! Zack, nicht nur das Herz gebrochen, sondern auch noch das Portemonnaie geplündert. Der perfekte Krypto-Lovescam.

Auf den Seiten unseres Kooperationspartners Watchlist Internet finden Sie Tipps zur Überprüfung von Investitionsplattformen. Checken Sie auch die Liste betrügerischer Finanzdienstleistungen.  

Sie haben bereits investiert? Autsch!

  • Zahlen Sie nichts mehr ein: Die Plattformbetreiber:innen behaupten wahrscheinlich, dass Ihre Gewinne erst ausbezahlt werden können, wenn Sie eine Kaution bzw. einen gewissen Geldbetrag hinterlegen. In Wahrheit wird Ihnen aber noch mehr Geld gestohlen!
  • Versuchen Sie Ihr Geld zurückzubekommen: Kontaktieren Sie Bank bzw. Kreditkarteninstitut und klären Sie die Möglichkeiten ab.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
  • Melden Sie die Plattform der Finanzmarktaufsicht und der Watchlist Internet.

Quelle: Watchlist Internet

Auch das könnte interessieren:
Abtreibung: Facebook und Google unter scharfer Kritik – Datensammlung ermöglicht Jagd auf Frauen, die sich online informieren
Der Oberste Gerichtshof der USA hat in der Vorwoche das liberale Abtreibungsrecht gekippt. Der Weg ist somit frei für das Verbot von Abtreibung in zahlreichen Bundesstaaten.
Wenn Frauen nach Abtreibungskliniken suchen, hinterlassen sie im Netz Spuren. Der digitale Fußabdruck kann in den USA von Strafverfolgungsbehörden genutzt werden, um diese Frauen aufzuspüren. Horrorszenarien sind Tür und Tor geöffnet. – Weiterlesen…

Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.