Kostenerstattung vom Stromanbieter vorenthalten
Wer wenig Strom verbraucht, erhält oft eine Rückerstattung. Doch manche Stromanbieter „vergessen“ oftmals bewusst, die zu viel gezahlten Stromkosten zurückzuüberweisen.
Guthaben vom Stromanbieter nicht zurück bekommen
Stromrechnungen und Kundendaten sollen belegen, dass Strom- und Gaslieferanten Guthaben ihrer Kunden jahrelang systematisch in der eigenen Kasse behalten haben. Solche Guthaben entstehen, wenn man in einem Jahr weniger Strom oder Gas verbraucht, als man vorausgezahlt hat.
Das Geld muss der Anbieter eigentlich wieder auszahlen. Doch unsere Recherchen belegen, dass dies oft nicht der Fall ist – insbesondere bei Billig-Stromanbietern wie „Immergrün“ oder „Plusstrom“. In diesem Filmbeitrag geht es unter anderem um zwei Fälle im Zusammenhang mit den beiden Anbietern. Während der weiteren Recherchen tauchen Fälle im ganzen Bundesgebiet auf, in denen Kunden zugesagte Guthaben oder auch versprochene Boni nicht ausgezahlt wurden.
Einblick in die systematische Abzocke
Insidern zufolge gibt es eine Verbindung zwischen den verschiedenen Stromanbietern: GfM – die Gesellschaft für Messdienstleitungen in Köln. Dies ist ein Dienstleistungsunternehmen, das die Kundenbetreuung für Energieanbieter übernimmt. Ein ehemaliger Mitarbeiter der GfM erzählt von seiner Erfahrung dort und erhebt heute schwere Vorwürfe gegen seinen früheren Arbeitgeber. Und auch weitere ehemalige Mitarbeiter berichten ähnliches von der GfM.
Flächendeckendes System der Abzocke?
Leonora Holling vom Bund der Energieverbraucher fällt bei der Durchsicht der Recherche-Unterlagen etwas auf, was die These zu stützen scheint: Scheinbar legen es die Anbieter sogar auf hohe Guthabenbeträge an.
Für Vebraucher gilt: Aufmerksam sein, hartnäckig nachfragen und sich nicht abzocken lassen.
Dreiste Anbieter und dubiose Geschäftspraktiken machen es Kunden oft nicht einfach den Überblick zu behalten und sie versuchen ihre Masche immer wieder.
Ein Lichtblick: Seit Anfang des Jahres ermittelt die Staatsanwaltschaft Köln gegen neun Beschuldigte wegen Betrugsverdachts.
Das könnte dich auch interessieren: Schluss mit Kabelgewusel – EU beschließt einheitliche Ladekabel!
Quelle: SWR Marktcheck
Autor: Herbert Kordes
Hinweis: Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.