Kleinanzeigenbetrug mit Western Union Überweisungen

Autor: Kathrin Helmreich

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Vorsicht vor Kleinanzeigenbetrug mit Western Union Überweisungen
Vorsicht vor Kleinanzeigenbetrug mit Western Union Überweisungen

Vorsicht beim Kleinanzeigenverkauf!

Wie unser Kooperationspartner Watchlist Internet berichtet, geben sich Betrüger als Kaufinteressenten aus und behaupten, ihren Opfern überhöhte Geldbeträge überwiesen zu haben, die nur durch eine Western Union Transaktion an ein Speditionsunternehmen freigeschaltet werden können.

Führen Sie diese Transaktion nicht durch, denn Ihr Geld wäre verloren und die freizuschaltende Überweisung gibt es nicht!

Während ein Großteil der Geschäfte über Kleinanzeigenportale seriös und unkompliziert über die Bühne gehen, tauchen immer wieder neue Betrugsmaschen auf den Plattformen auf. Wenn Sie selbst über Geizhals, Willhaben oder eine andere der unzähligen Verkaufsplattformen einkaufen oder verkaufen wollen, seien Sie stets vorsichtig und hören Sie auf Ihren Hausverstand.

Bei der konkreten Falle sind insbesondere VerkäuferInnen von hochpreisigen Waren, welche nur per Spedition verschickt werden können, betroffen. Ein Beispiel wäre der Verkauf von Autos, hochwertigen Fahrrädern, Motorrädern oder ähnlichen Produkten. Angebote unter 400 bis 500 Euro, die per einfachem Postversand versendet werden können, sind höchstwahrscheinlich nicht betroffen.

Wie gehen die BetrügerInnen vor?

Stellen Sie sich vor, Sie besäßen ein altes Motorrad, das Sie verkaufen wollen. Sie stellen es auf eine Verkaufsplattform und bieten es für 5000 Euro an. Kurz darauf erhalten Sie eine Nachricht, in welcher sich jemand für Ihr Angebot interessiert und um Kontaktaufnahme per Mail bittet. Sie Antworten per Mail, bestätigen Ihrem Gegenüber den finalen Verkaufspreis von 5000 Euro und teilen Ihre Kontodaten für eine Vorabüberweisung des Betrages mit. Soweit läuft also alles ab, wie bei Anzeigenverkäufen üblich.

Im nächsten Schritt sollten Sie jedoch stutzig werden, denn es passiert folgendes:

  • Sie erhalten per Mail eine Zahlungsbestätigung einer ausländischen Bank.
  • Der Betrag der angeblich überwiesen wurde, beträgt 6000 statt 5000 Euro, wobei angegeben ist, dass 1000 Euro für die Speditionskosten gedacht sind.
  • Das Geld wurde nicht auf Ihr Konto überwiesen, sondern muss erst von Ihnen freigeschaltet werden. Eine Anleitung dazu soll in einer weiteren Mail folgen.

Die nächste Mail folgt sogleich:

  • Die angebliche Reservierung der 6000 Euro wird darin nochmals bestätigt.
  • Sie werden aufgefordert zur nächsten Western Union Überweisungsstelle zu gehen und 1000 Euro Ihres eigenen Geldes an das angegebene Speditionsunternehmen zu bezahlen.
  • Die getätigte Transaktion sollen Sie anschließend bestätigen und kurz darauf soll die Freischaltung der 6000 Euro auf Ihrem Konto erfolgen.

Um Vertrauen zu stiften meldet sich auch der/die KäuferIn nochmals persönlich und bestätigt Ihnen, dass die Überweisung nun getätigt wurde und Sie lediglich die 1000 Euro per Western Union transferieren müssen, um die 6000 Euro zu erhalten, das Speditionsunternehmen zu bezahlen und die Abholung der Ware dadurch einzuleiten.

Hierzu liegt uns beispielsweise folgende Betrugsnachricht vor:

Ich habe gerade die Zahlung des Motorrads abgeschlossen und ich bin sicher, dass Sie die Bestätigung der Bank bezüglich der Zahlung erhalten haben, Sie können Ihre E-Mail auf die Bestätigung der Zahlung überprüfen. Ich möchte, dass Sie mir Ihre Adresse mitteilen, damit die Abholung arrangiert werden kann. Ich habe eine Zuzahlung von 1000 Euro geleistet und ich bin sicher, dass Sie das bemerkt haben, Sie müssen den Zuzahlungsbetrag sofort an den Spediteur über Western Union schicken, damit er die Abholung vornehmen kann und Sie sollten auch Ihre Adresse, wo sie zur Abholung kommen müssen, und auch die notwendigen Western Union Zahlungsinformationen angeben. Ich möchte, dass Sie den überschüssigen Betrag an meine Abholzentrale schicken, wo sie normalerweise jede Provisionszahlung per Western Union Geldtransfer bestätigen (dies kann von der Post aus erfolgen, da sie dort normalerweise einen Western Union Agent haben). Hier ist die Information über die Zentrale des Abholagenten, die benötigt wird, um das Geld über Western Union zu versenden.

First Name: Max

Last Name: Musterabzocker

City: Musterstadt

Zip Code: Must8

Country: Musterland

Sie sollten das Geld bald schicken, damit die Abholung geplant wird und Sie wissen, wann die Abholung beginnen wird, stellen Sie sicher, dass Sie zu Hause sind. Ich empfehle dir, sowohl deinen Posteingang als auch deinen Junk/Spam-Ordner für die Zahlungsbestätigung zu überprüfen, also schicke einfach den zusätzlichen Betrag sofort an den Spediteur, damit du dein Geld sofort bekommen kannst. Es ist schön, mit dir Geschäfte zu machen. Du kannst mich bald mit deiner Adresse zurückschicken.

Wenn Sie hier skeptisch geworden sind und dies den BetrügerInnen mitteilen oder den Kontakt einfach abbrechen, ist es möglich, dass diese versuchen, Sie durch besänftigende Nachrichten doch noch zu einer Zahlung per Western Union zu bewegen. Sollte das nicht funktionieren, schicken Ihnen die AbzockerInnen häufig auch eine Ausweiskopie zu und beteuern so Ihre Vertrauenswürdigkeit.

Wie sollten Sie vorgehen?

Wenn Ihnen ähnliches widerfährt, brechen Sie den Kontakt umgehend ab und ignorieren Sie alle weiteren Nachrichten Ihres Gegenübers. Es handelt sich um einen Betrugsversuch, die Bestätigungsmails der Bank sind gefälscht und die angeblich für Sie reservierte Überweisung gibt es nicht.

Haben Sie das Geld bereits per Western Union überwiesen?

Sollten Sie das Geld bereits per Western Union transferiert haben, so besteht die Möglichkeit es zurückzuholen, solange die BetrügerInnen es noch nicht abgehoben haben. Sobald der Betrag bezogen wurde, ist eine Rückbuchung unmöglich.

Dies ist auch der Grund weshalb die BetrügerInnen Sie um sofortige Benachrichtigung bitten, nachdem Sie das Geld per Western Union überwiesen haben. Diese gehen dann nämlich möglichst schnell zu einer Western Union Stelle, weisen sich mit einem echten Lichtbildausweis aus und heben das Geld ab.

Western Union Transfers sollten Sie möglichst nur bei Personen, die Sie tatsächlich kennen und denen Sie vertrauen, nutzen. Ansonsten laufen Sie Gefahr, auf BetrügerInnen zu stoßen und Geld zu verlieren.

Erklärvideo zum Thema Kleinanzeigenbetrug

Die Watchlist Internet empfiehlt:

Seien Sie vorsichtig bei Einkäufen und Verkäufen auf Kleinanzeigenportalen und folgen Sie keinen dubiosen Anweisungen, die das Geschäft verkomplizieren oder Ihnen seltsam vorkommen. So vermeiden Sie es BetrügerInnen ins Netz zu gehen und Geld zu verlieren.

Sollten Sie das Geld bereits überwiesen haben, versuchen Sie umgehend, die Transaktion rückgängig zu machen und ziehen Sie es in Erwägung, Anzeige bei der Polizei zu erstatten.

Vorschaubild: Shutterstock.com
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