Kitzrettung: Wäschekörbe in der Natur gefunden? Stehen lassen!

Immer wieder tauchen auf Facebook Hinweise auf, Wäschekörbe in der Natur unbedingt unberührt stehen zu lassen, da hiermit Rehkitze geschützt werden.

Autor: Claudia Spiess

Wir brauchen deine Hilfe – Unterstütze uns!
In einer Welt, die zunehmend von Fehlinformationen und Fake News überflutet wird, setzen wir bei Mimikama uns jeden Tag dafür ein, dir verlässliche und geprüfte Informationen zu bieten. Unser Engagement im Kampf gegen Desinformation bedeutet, dass wir ständig aufklären und informieren müssen, was natürlich auch Kosten verursacht.

Deine Unterstützung ist jetzt wichtiger denn je.
Wenn du den Wert unserer Arbeit erkennst und die Bedeutung einer gut informierten Gesellschaft für die Demokratie schätzt, bitten wir dich, über eine finanzielle Unterstützung nachzudenken.

Schon kleine Beiträge können einen großen Unterschied machen und helfen uns, unsere Unabhängigkeit zu bewahren und unsere Mission fortzusetzen.
So kannst du helfen!
PayPal: Für schnelle und einfache Online-Zahlungen.
Steady: für regelmäßige Unterstützung.

Die Behauptung

Wäschekörbe in der Natur werden aufgestellt, um damit Rehkitze zu schützen. Man soll diese nicht entfernen und auch nicht berühren.

Unser Fazit

Diese Information ist korrekt. Die Wäschekörbe werden dazu verwendet, Kitze während der Mahd vor einer Gefahr durch die Traktoren zu schützen.

Der Aufruf macht vor allem dann wieder die Runde, wenn Landwirte ihre Wiesen mähen. Das hohe Gras nutzen Rehe oft als Schutzumgebung, um ihre Kitze hier abzulegen.
So ist der Reh-Nachwuchs in Sicherheit, wenn Ricken beispielsweise auf Nahrungssuche gehen. Kitze bleiben dann an dieser Stelle, da sie noch keinen Fluchtinstinkt entwickelt haben. Auch besitzen sie keinen Eigengeruch, der eventuelle Feinde zu dem Jungtier führen würde.
Ist die Mähzeit gekommen, befinden sich Rehkitze durch die Mähvorrichtungen an Traktoren jedoch in großer Gefahr. Für die Traktorenfahrer ist es so gut wie unmöglich, während des Mähens ein abgelegtes Kitz zu erkennen.

Dazu tauchen auf Facebook immer wieder Beiträge auf, in denen dazu aufgerufen wird, Wäschekörbe, denen man unerwarteterweise in der Natur begegnet, nicht zu berühren und unangetastet stehen zu lassen:

Screenshot Facebook: Aufruf bezüglich Kitzrettung
Screenshot Facebook: Aufruf bezüglich Kitzrettung

ACHTUNG
Solltet ihr einen Wäschekorb bei eurem Spaziergang in der Natur stehen sehen – egal ob in einer Wiese, am Waldrand oder an einem Feldweg – BITTE berührt diesen Korb nicht und vor allem hebt ihn nicht hoch!!!
Unter dem Korb befindet sich in der Regel ein Rehkitz oder anderes Wildtier was von ehrenamtlichen Helfern, Landwirten oder Jägern gerettet wurde, bevor eine Wiese abgemäht wird.
Macht euch keine Sorgen! Gleich nach den Mäharbeiten werden die Kleinen wieder freigelassen und können dann wieder zu ihren Müttern! Geschieht dies aber zu früh, ist die Gefahr sehr hoch, das die Kitze wieder in die Wiese laufen und vom Mähwerk erfasst und getötet werden! Und das will wirklich keiner!
Also bitten wir euch … NICHT nähern und schon gar nicht den Korb anheben!
Wir danken für eure Mithilfe!
Gemeinsam retten wir Leben!
(Der Beitrag kann gerne geteilt werden, damit so viele wie möglich Bescheid wissen!)

Text (sic!) aus dem Facebook-Beitrag

Ist das tatsächlich so?

Ja.

Auf der Facebook-Seite „Jägerschaft Hameln-Pyrmont e.V.“ wird der Vorgang beschrieben. Für die Kitzrettung werden Drohnen mit Wärmebildkameras eingesetzt. Dies ist mit dem Eigentümer des Geländes und auch dem Jagdpächter abgesprochen, da diese ihr Einverständnis zum Überflug mit Drohnen geben müssen.

Werden dann Rehkitze in den Wiesen erkannt, werden diese mit Wäschekörben oder auch Kartons „abgedeckt“. Diese Stelle wird in der Wiese dann entsprechend gekennzeichnet, damit der Landwirt weiß, wo sich das Kitz befindet und das beim Mähen berücksichtigen kann.
Sobald die Mahd erledigt ist, werden die „Schutzbehälter“ entfernt.

Fazit

Die Warnhinweise, die auf Facebook kursieren, sind also korrekt. Mit den Wäschekörben, denen man bei einem Spaziergang in der Natur begegnen kann, werden tatsächlich Rehkitze geschützt.

Man sollte hier seiner Neugier oder einem eventuell aufkommenden „Ich muss den Müll beseitigen“-Gefühl auf jeden Fall widerstehen, die Wäschekörbe oder Kartons stehen lassen und auch nicht berühren. Mit dem Wissen, dass man damit seinen persönlichen Teil zur Kitzrettung beigetragen hat, sollte dies mit einem zufriedenen Lächeln gelingen.

Quelle: Kitzrettung NRW

Das könnte auch interessieren: Energiekrise: Kriminelle nutzen Gasknappheit aus

Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.