Russland: Hyperschall-Rakete „Kinschal“ abgefeuert

Russland berichtet seit Beginn des Krieges erstmals vom Einsatz der Hyperschall-Rakete «Kinschal». Sie soll ein ukrainisches Munitionslager im Südwesten des Landes getroffen haben. Hyperschallraketen übertreffen die Schallgeschwindigkeit.

Autor: Tom Wannenmacher

Ein Mikoyan MiG-31 Abfangjäger der russischen Luftwaffe beladen mit einer ballistischen Luft-Boden-Rakete «Kinschal».
Ein Mikoyan MiG-31 Abfangjäger der russischen Luftwaffe beladen mit einer ballistischen Luft-Boden-Rakete «Kinschal».

Die Angriffe in der Ukraine gehen weiter, denn die russische Luftwaffe hat in ihrem Krieg gegen die Ukraine nach Angaben aus Moskau mit der Hyperschall-Rakete „Kinschal” (Dolch) ein Raketenarsenal im Gebiet Iwano-Frankiwsk zerstört. Das unterirdische Munitionsdepot der ukrainischen Luftwaffe in Deljatyn im Südwesten der Ukraine sei am Freitag durch die ballistische Rakete vernichtet worden. Das sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Igor Konoschenkow, am Samstag.

Im Gebiet von Odessa am Schwarzen Meer seien zwei Stützpunkte der militärischen Aufklärung zerstört worden. Überprüfbar waren die Angaben nicht. Es ist das erste Mal seit Beginn des Krieges, dass Russland von dem Einsatz seiner neuen ballistischen Luft-Boden-Rakete „Kinschal” berichtet. Es sei der erste Einsatz im Kampf überhaupt, hieß es. Bisher kamen die Waffen vor allem bei Manövern zum Einsatz – zuletzt wenige Tage vor der Invasion in die Ukraine, die am 24. Februar begonnen hat.

Hyperschallraketen übertreffen die Schallgeschwindigkeit. Mit 6.000 km/h unterwegs!

Abgeschossen werden die „Kinschal”-Raketen von Kampfflugzeugen des Typs MiG-31. Sie können nach russischen Angaben Ziele in bis zu 2.000 Kilometer Entfernung treffen – unter Umgehung aller Luftabwehrsysteme. Hyperschallraketen übertreffen die Schallgeschwindigkeit um ein Mehrfaches und fliegen mit mehr als 6.000 Kilometern pro Stunde

Das Verteidigungsministerium in Moskau hat auf Twitter ein Video des Einsatzes gepostet, auf dem die Zerstörung des Waffenlagers zu sehen sein soll.

Russland begründet seinen Krieg in der Ukraine auch mit dem Ziel, das vom Westen ausgerüstete Nachbarland zu entmilitarisieren. In der Nacht zum Samstag seien 69 Militärobjekte, darunter vier Kommandostützpunkte der Ukraine, zerstört worden, sagte Konaschenkow. Der russische Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin forderte die USA und die NATO-Staaten auf, die Ukraine nicht weiter zu bewaffnen, „wenn sie baldigst Frieden wollen”.

Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko rief die westlichen Verbündeten unterdessen zu weiteren Waffenlieferungen auf. „Bitte, unterstützen Sie uns”, meinte der frühere Profiboxer im Interview mit der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera”. Die europäischen Verbündeten und die NATO seien angehalten, benötigte Waffen für die Verteidigung des Luftraumes über Kiew zu schicken. „Wir sind in der Lage, unseren Luftraum selbst zu schließen”, fuhr der 50-Jährige fort. „Aber wir müssen auf jeden Fall die richtigen Waffen bekommen.”

Klitschko zufolge verzeichnet Kiew mittlerweile mehr als 200 getötete Zivilisten.

Ungefähr zwei Millionen Bewohner seien in der Stadt geblieben. „Vergesst nicht, dass wir unser Land verteidigen, aber gleichzeitig auch die fundamentalen Werte der europäischen Demokratie”, betonte Klitschko. „Meine Botschaft ist klar: Bitte stellen Sie jegliche wirtschaftliche Beziehung mit Russland ein, weil Putin jeden Euro nutzt, um sein Militär zu verstärken, das auf uns zumarschiert”, forderte er.

Laut einem Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gehen die Kämpfe unvermindert weiter. An der allgemeinen Lage habe sich in den vergangenen 24 Stunden aber nichts geändert, erklärte Olexii Arestowytsch in einer Online verbreiteten Video-Ansprache. Insbesondere Mariupol, Mykolajiw, Cherson und Isjum seien umkämpft. In Vororten der südostukrainischen Stadt Saporischschja starben nach Angaben der Stadtregierung durch Beschuss am Freitag neun Menschen. 17 weitere seien verletzt worden, teilte Vizebürgermeister Anatolii Kurtiew mit.

Die ukrainische Regierung hofft nach eigenen Angaben, am Samstag zehn Fluchtkorridore einrichten zu können, um Zivilisten aus umkämpften Städten zu bringen. Dies teilte Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk mit. Darunter soll auch einer aus der umkämpften Hafenstadt Mariupol sein.

Der US-amerikanische Russland-Kenner C. Ehrlich schreibt auf Twitter zum Einsatz der Kinschal:

„Ziel ist es, andere Gegner zu bedrohen, indem ein System vorgeführt wird.“

Laut Clint Ehrlich bedroht Putin mit dem neuen Waffensystem den Westen: „Die Botschaft an die NATO könnte nicht deutlicher sein: Wenn Ihr in den Konflikt eingreift, werde ich dieses System gegen euch einsetzen.“

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