Kinder, die im Kongo Kobalt für E-Autos abbauen

Bereits seit 2017 taucht die Behauptung, dass Fahrer von E-Autos indirekt Schuld an Kinderarbeit haben, immer wieder auf.

Autor: Claudia Spiess

Kinder, die im Kongo Kobalt für E-Autos abbauen
Artikelbild: Facebook / Screenshot

Wir haben bereits in mehreren Artikeln über verschiedene Sharepics oder Beiträge berichtet, in denen behauptet wird, dass Kinder im Kongo in Kobaltminen arbeiten, wodurch der Rohstoff für die Herstellung von Akkus von E-Autos gewonnen wird.

Kinderarbeit

Rund 64 Prozent des Kobalts kommen aus dem Kongo. Die Arbeit in den Kobaltminen ist hart, unsicher und schlecht bezahlt. Oft findet der Abbau auch in illegalen Minen statt. – Bedingungen, die für unsereins oft unvorstellbar sind.

Und ja, häufig werden Kinder für den Abbau von Kobalt eingesetzt, was der traurigen Wirklichkeit entspricht und worüber in unterschiedlichen Medien oftmals berichtet wurde.

Kobalt

Ja, Kobalt ist tatsächlich ein wichtiger Bestandteil für die Herstellung von Akkus – unter anderem auch für E-Autos. Doch auch unsere Smartphones haben einen Akku. Unsere Digitalkameras, jedes Notebook, akkubetriebene Haushaltsgeräte… all diese „Alltagsgeräte“ verfügen über Akkus.

So ist es fast ein klein wenig „unfair“, die volle Schuld an den harschen Bedingungen für  die Kobaltgewinnung allein den E-Autos zuzuschreiben. Dies ist eine einseitige Darstellung der Problematik und dient nur allzu gern als Hilfsmittel für politische Agenda, wie wir beispielsweise in einem unserer Artikel erklärten.

Lösungsansatz weniger E-Autos?

Dass weniger E-Autos im Umkehrschluss bedeuten, dass Kinderarbeit nicht mehr stattfinden würde, ist eine schöne, wenngleich falsche Annahme. Kinderarbeit stellt nur einen Teil des Problems dar, wie das „Handelsblatt“ berichtet.

Fakt ist: Kinder sind rund um den Kleinbergbau tätig. „Darunter sind auch siebenjährige Kinder, die in weggeworfenen Abfallprodukten der industriellen Minen nach Kobalt suchen und die Erze sortieren und waschen, bevor sie verkauft werden“, schreibt Amnesty International in einem Report.

Auch richtig ist, dass es natürlich möglich ist, dass jenes Kobalt für die Herstellung von Akkus für E-Autos verwendet wird. Um dies zu unterbinden, haben beispielsweise der VW-Konzern wie auch BMW einen Lösungsansatz für die Automobilbranche gefunden. Die Herkunft des Kobalts für deren E-Autos soll zurückverfolgt werden bzw. möchte man komplett auf Kobalt, das aus dem Kongo stammt, verzichten.

Fazit

Ja, Kinder werden in der Kobaltgewinnung beschäftigt. Allerdings wird hier nur ein Teil der eigentlichen Problematik angesprochen, da Kobalt nicht nur in den Akkus von Elektroautos zu finden ist, sondern für die Herstellung sämtlicher Akkus verwendet wird. Große Hersteller von Elektroautos sind sich des Problems Kinderarbeit bewusst und möchten sicherstellen, dass deren Kobalt aus legalen und nachvollziehbaren Quellen stammt.

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