Kein Honig oder Ahornsirup für Kinder unter einem Jahr?

Autor: Kathrin Helmreich

Honig, Ahornsirup oder Maissirup wird gern als Alternative für Zucker und andere Süßstoffe verwendet, doch gerade für Säuglinge sollen diese Süßungsmittel lebensgefährlich sein.

Lebensmittelvergiftungen mit Clostridium botulinum, die den sogenannten Botulismus auslösen, sind in Deutschland zwar sehr selten, aber aufgrund der hohen Sterblichkeit gefährlich.

„Eine Sonderform ist der Säuglingsbotulismus, da die Sporen bei den ganz Kleinen noch den Darm besiedeln und dort auskeimen können. Infizierte Säuglinge zeigen Muskelschwäche, sie können den Kopf kaum halten und haben Schwierigkeiten beim Atmen, was sich durch Röcheln oder Schnarchgeräusche äußern kann. Die Reflexe sind schwach, sodass das Kind schlecht saugen und schlucken kann, der Speichel vermehrt aus dem Mund rinnt sowie die Pupillen verzögert auf Licht reagieren. Betroffene Kinder müssen rasch intensiv-medizinisch behandelt werden“,

warnt Dr. Monika Niehaus, Mitglied des Expertengremiums vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Auch Verstopfung und kaum nasse Windeln können Begleiterscheinungen sein.

Wesentliche Infektionsquellen für Säuglingsbotulismus sind Erde bzw. Staub und Honig, Ahornsirup oder Maissirup.

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Quelle: Facebook – Ist Honig gefährlich für Babys?

Botulismus?

Botulismus (von lateinisch botulus „Wurst“), auch Fleischvergiftung oder Wurstvergiftung genannt, ist eine lebensbedrohliche Vergiftung, die von Botulinumtoxin verursacht wird. Dieser Giftstoff wird vom Bakterium Clostridium botulinum produziert. Meist wird die Vergiftung durch verdorbenes Fleisch oder nicht fachgerecht eingekochtes Gemüse hervorgerufen. In der Lebensmittelherstellung wird das Wachstum des Bakteriums durch Pökeln oder Hitzesterilisation verhindert.

Temperaturen von 100°C können das Bakterium schnell unschädlich machen.

Wenn Clostridien Temperaturen um die 80°C ausgesetzt sind, dann sterben sie erst nach sechs Minuten ab.

Für Kinder und Erwachsene sind nur Lebensmittel kritisch, in denen sich die Bakterien aufgrund schlechter hygienischer Bedingungen vermehren und Sporen bilden können, bevor sie verzehrt werden.

„Konserven, die Verformungen, insbesondere Ausbeulungen, zeigen, sollten in den Müll. Denn Beulen in einer Dose könnten durch Gase des Botulismus-Erregers entstanden sein. Besondere Vorsicht gilt auch bei Selbsteingekochtem. Dieses sollte grundsätzlich zweimal erhitzt werden, um eventuell ausgekeimte Sporen zu zerstören“,

rät Dr. Niehaus. Da die Bakterien ohne Luft auskommen, können sie auch in vakuumverpackten Lebensmitteln wie Räucherfisch überleben. Damit sich dort keine Sporen bilden, muss die vorgeschriebene Kühlung unbedingt eingehalten werden.

Laut dem Robert Koch-Institut erkrankten in Deutschland seit 2010 33 Menschen an Botulismus, darunter sieben Säuglinge.

Quellen: SurvStat@RKI, Monatsschrift Kinderheilkunde, BVKJ, Wikipedia, CleanKids

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