Wow! Ein Kaffeeservice für Fußballmeisterinnen

Regnete es 1980 für die männlichen Spieler der Deutschen Fußball Nationalmannschaft und deren Spielerfrauen noch Ruhm und Geld, so wurde die Frauen-Nationalelf bei ihrem großen Debütsieg 1989 mit dem entzückenden Kaffeeservice „Mariposa“ aus dem Hause Villeroy & Boch belohnt.

Autor: del

Frauenfußball hatte von Beginn an keinen leichten Stand. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte weibliche Mannschaften, ähh… Frauenschaften per Beschluss vom 30. Juli 1955 in Fußballvereinen verboten. Es galt:

 „Im Kampf um den Ball verschwindet die weibliche Anmut, Körper und Seele erleiden unweigerlich Schaden und das Zurschaustellen des Körpers verletzt Schicklichkeit und Anstand.“

Verbot bis 1970

Im Herbst 1970 kippt der DFB das Vereinsverbot für Frauen. Nur vier Jahre später fand die erste offizielle deutsche Fußball-Meisterschaft für Frauen statt. Im Anschluss wurden Deutschlands Kickerinnen sogar international erfolgreich.

Ein Kaffeeservice für Europameisterinnen

Beim Thema Frauenfußball in Deutschland kommt man um die Anekdote des berüchtigten Kaffeeservices von 1989 nicht herum:
Die deutsche Frauen-Nationalelf gewann damals erstmals die Europameisterschaft. Als Amateurinnen eingestuft, durften diese als Preise keine Geldgewinne erhalten. Vom bis heute von Männern dominierten DFB bekamen die Gewinnerinnen deshalb lediglich das in Legenden erwähnte Kaffeeservice. Die DFB-Oberen geizten sogar noch. Das weiße Porzellan mit zarten blauen und roten Blüten war nicht nur peinlich, sondern obendrein nur die zweite Wahl: „1-b-Ware“.

Zum Vergleich: Als die deutschen Männer einige Jahre zuvor in Italien Europameister wurden, erhielten sie 25.000 Mark pro Spieler und zusätzlich noch einen Gutschein für Juwelen im Wert von 2.500 Mark für ihre Frauen.

Scherben bringen Glück

Das berühmt-berüchtigte Kaffeeservice von einst wurde symbolisch auf den Müllhaufen befördert: Die damalige EM-Torhüterin Marion Isbert, die im Halbfinale 1989 gleich drei Elfmeter gegen Italien hielt, versenkte selbst den entscheidenden Siegtreffer. Als späte Rache schoss sie zur Ausstellungs-Vernissage ein anderes Porzellanservice vom Dach des Bonner Frauenmuseums. Ein Original-Service ist dort noch ausgestellt.

Auch wenn kein Geschirr mehr verschenkt wird, vom Ruhm und Einkommen der männlichen Fußballidole sind sie immer trotz ihrer hervorragenden Leistungen noch weit entfernt. Dabei wurden Deutschlands Fußballerinnen bereits zweimal Weltmeister, bekamen Bronze und Gold bei den Olympischen Spielen und gingen bereits achtmal als Europameisterinnen aus einem Spiel, und vielleicht nehmen sie am Sonntag im Finale gegen England den nächsten Titel mit nach Hause!

Euch viel Spaß am Sonntag beim Mitfiebern im Finale!

Quelle: Geolino, Spiegel, Spox, Westdeutsche Zeitung, Sportschau

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