Faktencheck zu „Käfer im Hundemaul“

Autor: Kathrin Helmreich

Faktencheck zu "Käfer im Hundemaul"
Faktencheck zu "Käfer im Hundemaul"

Ein Foto sorgt aktuell auf Facebook für Verunsicherung. Angeblich sollen sich asiatische Käfer am Gaumen des Hundes festsaugen und Schmerzen verursachen.

Nutzer warnen mit Foto vor gefährlichen asiatischen Käfern

Asiatische Käfer sollen sich am Gaumen von Hunden festsaugen und dort Schmerzen verursachen.
Es handelt sich um eine Halbwahrheit, die sich aus einem Einzelfall im Jahre 2008 entwickelte.

Es geht dabei um folgenden Beitrag, der in einer italienischsprachigen Facebook-Gruppe geteilt wird:

Screenshot by mimikama.org
Screenshot by mimikama.org

Überprüfen Sie den Gaumen ihrer Hunde! diese asiatischen Käfer, die wie Marienkäfer aussehen, greifen einmal im Mund an den Gaumen und verursachen viel Schmerz. es ist nicht schön, teilen, damit andere über diese schrecklichen Dinge wissen!

Der Faktencheck

Es existiert ein einziger dokumentierter Fall, wonach derartige Käfer aus der Schnauze eines Hundes entfernt werden mussten. Der Fall hatte sich 2008 in Kalifornien, USA, zugetragen, woher auch das Bild stammen dürfte.

Bei den gezeigten Käfern handelt es sich um den Asiatischen Marienkäfer (Harmonia axyridis), der zur Familie der Marienkäfer (Coccinellidae) gehört. Diese Art wurde Ende des 20. Jahrhunderts zunächst in die USA und dann nach Europa zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingeführt. Inzwischen tritt er an vielen Stellen massenhaft wild auf und man befürchtet, dass er einheimische Marienkäfer-Arten und auch andere Arten verdrängt.

Gerade im Herbst werden wir uns dieser Plagegeister bewusst, denn dann steigen sie in nicht zu knapper Zahl in die Luft, besiedeln Häuserwände und andere Orte, die sich durch die letzten Sonnenstrahlen erwärmen.

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Bei Gefahr sondern diese Marienkäfer eine orange-gelbe Flüssigkeit (Hämolymphe) ab, die übelriechend ist und in seltenen Fällen eine allergische Reaktion hervorrufen kann. Sie ist aber nicht nur übelriechend, sondern auch sehr bitter, wodurch dieser Käfer für Fressfeinde sehr unattraktiv wird und natürlich auch für unsere Haustiere.

Dass sich die Käfer am Gaumen einer Hundeschnauze festsaugen oder festkleben, kommt in der Regel nicht vor. Wie gesagt, gibt es nur einen einzig dokumentieren Fall in den letzten zwölf Jahren.

Ein Befall ist somit so gut wie auszuschließen!

Fazit

Das Foto und die Behauptung kursieren bereits sehr mehreren Jahren im Internet. Es handelt sich um eine Halbwahrheit, die sich aus einem Einzelfall entwickelt hatte. Im Normalfall stellt der eingeschleppte und gefräßige Käfer aber keine Gefahr für heimische Haustiere dar.

Passend zum Thema: Der Trüffelsuchhund mit Maulkorb im Faktencheck

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