Jahresrückblick 2020: Tierversuchslabor geschlossen – Welpen mussten nicht sterben

Autor: Kathrin Helmreich

Jahresrückblick 2020: Tierversuchslabor geschlossen - Welpen mussten nicht sterben
Jahresrückblick 2020: Tierversuchslabor geschlossen - Welpen mussten nicht sterben

Als das Tierversuchslabor des LPT in Mienenbüttel geschlossen wurde, kursierte das Gerücht, die Tiere würden getötet.

Angeblich sollen 96 Beagles, die aus dem Tierversuchslabor gerettet wurden, getötet werden, wenn sie nicht innerhalb der nächsten 14 Tage gerettet werden, andere Nutzer schreiben von 90 Welpen und einer Frist bis Ende Februar. Dies wird zumindest in Text- und Bildform auf Facebook behauptet:

https://www.facebook.com/kathrin.kruger.927/posts/2825922190803761

Ein Bild mit Text über die Welpen
Ein Bild mit Text über die Welpen

„Hallo Leute!
Wie manche vielleicht bereits wissen, wurde das Tierversuchslabor hier in Hamburg geschlossen. Das Problem nun, dass 90 Beagle Welpen eine neues Zuhause brauchen!
Finden diese bis Ende Februar kein neues Zuhause, werden sie eingeschläfert.
Die Tiere befinden sich momentan noch im Labor und im Tierheim in der Süderstraße.

Bitte teilt diese Information, damit die Tiere eine Chance auf ein schönes, neues Leben haben!“

Widersprüche

  • Einmal wird von 90, einmal von 96 Welpen geschrieben
  • Einmal sollen die Welpen nach 14 Tagen getötet werden, einmal erst Ende Februar
  • Das geschlossene Tierversuchslabor liegt im Landkreis Harburg in Mienenbüttel, Teil der Einheitsgemeinde Neu Wulmstorf (Niedersachsen), nicht in  der Stadt Hamburg

Das Ortswirrwarr kommt wohl auch daher, da Hamburg ebenfalls einen Bezirk namens Harburg hat und der Tierschutzverein Hamburg sich um die Tiere kümmerte.

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Die Welpen werden nicht getötet!

Wir berichteten im Oktober 2019 neben vielen anderen Medien ebenfalls über die echten Aufnahmen aus dem Tierversuchslabor in Mienenbüttel, in denen die besagten Beagles zu sehen sind.

Mehrere Seiten widersprechen nun den Gerüchten, dass die Welpen getötet werden sollen, allen voran die lokale Tierschutzorganisation „Lobby pro Tier – Mienenbüttel„:

https://www.facebook.com/LobbyProTier/photos/a.874721555932266/3394281040642959/?type=3&theater

FALSCHMELDUNGEN IM UMLAUF

Im Netz, via Whats App und Facebook werden aktuell Meldungen verbreitet, dass die 96 im LPT Mienenbüttel auf ihre Abholung wartenden Beagle Ende Februar getötet werden, wenn sie keine Abnehmer finden.

DAS IST FALSCH!

Erstens liegen zwischenzeitlich ausreichend Angebote von Vereinen vor. Es geht also nur noch um die Entscheidung, welche Vereine die Beagle bekommen werden.

Zweitens: Selbst wenn es nicht so wäre, würde kein einziger Hund getötet werden. Dann müsste der Landkreis in zwei Wochen die verbliebenen Hunde in seine Obhut nehmen und sich um die Vermittlung kümmern.“

Auch „SOKO Tierschutz„, die die Zustände in dem Tierversuchslabor im Oktober 2019 aufdeckten, widerspricht den Behauptungen:

https://www.facebook.com/sokotierschutz.ev/posts/1538604499597179?hc_location=ufi

„Es ist schön zu sehen, wie groß das Engagement ist. Allerdings: Unseren Informationen nach ist für alle Hunde bereits gesorgt und Laborhunde waren wahrscheinlich noch nie so „beliebt“ in der Vermittlung wie jetzt. Die Information, die Hunde würden eingeschläfert werden, wenn sie nicht schnell genug vermittelt werden, ist eine Falschinformation. Die Hunde werden nicht getötet!“

Fazit

Das Tierversuchslabor in Mienenbüttel wurde geschlossen, sämtliche verbliebenen Laborhunde werden derzeit an Vereine vermittelt. Die Behauptung, die Tiere würden in Kürze getötet, wenn sie nicht vermittelt werden, ist somit falsch!

Artikelbild: Shutterstock / Von Jagodka
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