Steht die Islamisierung der Donuts bevor?

Die Schrift auf dem Donut sieht auf den ersten Blick aus wie arabisch. Und nein, das Foto der seltsam beschrifteten typischen amerikanischen Süßigkeit ist keine Fotomontage.

Autor: Mimikama

Wir brauchen deine Hilfe – Unterstütze uns!
In einer Welt, die zunehmend von Fehlinformationen und Fake News überflutet wird, setzen wir bei Mimikama uns jeden Tag dafür ein, dir verlässliche und geprüfte Informationen zu bieten. Unser Engagement im Kampf gegen Desinformation bedeutet, dass wir ständig aufklären und informieren müssen, was natürlich auch Kosten verursacht.

Deine Unterstützung ist jetzt wichtiger denn je.
Wenn du den Wert unserer Arbeit erkennst und die Bedeutung einer gut informierten Gesellschaft für die Demokratie schätzt, bitten wir dich, über eine finanzielle Unterstützung nachzudenken.

Schon kleine Beiträge können einen großen Unterschied machen und helfen uns, unsere Unabhängigkeit zu bewahren und unsere Mission fortzusetzen.
So kannst du helfen!
PayPal: Für schnelle und einfache Online-Zahlungen.
Steady: für regelmäßige Unterstützung.

Die Behauptung

In sozialen Medien kursiert ein Meme, das ein Foto eines Donuts mit „arabischer Schrift“ zeigt. Im Text wird behauptet, dass Starbucks diese Donuts nun gratis an Kinder verteile und der Text zum „Shakira Recht“ in Amerika aufrufe.

Unser Fazit

Die Inschrift auf dem Gebäck ist echt, es ist aber kein arabisch, sondern das Ringgedicht, verfasst in der Fantasiesprache aus dem Fantasie Roman „Herr der Ringe“ von Autor J.R.R. Tolkien.

MIMIKAMA
Quelle: Snopes

Die Inschrift auf dem Gebäck ist echt, es ist allerdings kein arabisch, sondern angeblich elbisch. Elbisch kennen wir als Fantasiesprache der unsterblichen spitzohrigen Elben aus dem Fantasieroman „Herr der Ringe“ von Autor J.R.R. Tolkien.

Die Inschrift auf dem Donut kennt man aus den Filmen, es ist der berühmte Satz:
»Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul, ash nazg thrakatulûk, agh burzum-ishi krimpatul.«

Übersetzt:
»Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.«

Für einen Donut doch genau der passende Spruch. Wer zu viele davon isst, bekommt tatsächlich einen nahezu ewigen Rettungsring um die Hüften.

Das Foto selbst ist zwar echt, aber die Warnung vor „Shakiras Gesetz“ im Meme sollte einen schon stutzig machen. Denn Shakira ist eine weltbekannte Sängerin. Gemeint ist wohl die Sharia, das islamische Rechtssystem.

Woher stammt der Donut?

Der gezeigte Leckerbissen wurde im Juni 2015 von Rosanna Pansino kreiert, einer amerikanischen YouTuberin, Schauspielerin, Autorin und Sängerin. Pansino ist einer der bestbezahlten Content-Ersteller auf YouTube und wurde 2017 auf der Forbes-Liste „Top Influencers: Food“ an erster Stelle aufgeführt.

Pansino nennt die Schrift auf dem Donut in Ihrem Video elbisch. Jedoch ist der Donut mit glasierten Buchstaben auf orkisch (oder genauer gesagt Black Speech) umringt – einer fiktiven Sprache, die vom Autor JRR Tolkien für seine Herr der Ringe-Trilogie geschaffen wurde.

Das Meme wurde in der Unterhaltungs-Facebook-Gruppe „Christians For Michele Bachmann“ (mittlerweile gelöscht) gepostet, die behauptete, dass diese Donuts tatsächlich bei Starbucks verschenkt würden.

Angesichts der Vorliebe des Internets für Donuts und Tolkien ist es vielleicht nicht überraschend, dass dies nicht der erste „Herr der Ringe“-Donut war, der seinen Weg durch das Internet fand. Im April 2014 teilte die Künstlerin Mirach Ravaia ihre Version des Donuts: HIER

Elbisch oder Orkisch?

Die Inschrift auf dem süßen Gebäck ist verfasst in der schwarzen Sprache von Mordor und geschrieben in Tengwar. Die Inschrift ist ebenfalls im Kapitel Der Schatten der Vergangenheit abgedruckt. Gandalf spricht diese Zeilen in Bruchtal bei Elronds Rat aus, woraufhin sich der Himmel verdunkelt.

Sauron entwickelte diese Sprache für seine Untertanen. Für sein Werk benutzte er Worte aus dem Ur-Elbischen, aus verschiedenen Ork-Sprachen und aus anderen Sprachen, die er so abänderte, dass sie in die Schwarze Sprache passten.

Fazit

Das Foto des Donuts ist echt. Jedoch handelt es sich nicht um arabisch, sondern laut Rosanna Pansino um elbisch bzw. genauer: um orkisch.
Die Beschriftung im geteilten Meme ist falsch. Der Donut hat weder etwas mit Starbucks, noch mit einem „Shakira Law“ zu tun.

Als Warnung vor der angeblichen Islamisierung taugt diese Fakenews nicht. Diese Falschnachricht wird missbraucht, um Ängste vor einer Religion zu schüren. Zudem unterscheidet diese falsche Botschaft nicht zwischen Milliarden friedlich lebender Menschen einer Religion und nur wenigen Terroristen.

Dabei sind die Länder, in denen der Islam verbreitet ist, bekannt für Ihre süßen Leckereien, und gebackene süße Sesamkringel gibt es dort schon lange. Süße Gebäckringe sind demnach etwas, was die Kulturen vereint.

Quelle: Ringgedicht, Deutsche Tolkien Gesellschaft e.V. – Elbisch, Schwarze Sprache (Orkisch), Textgenerator (Black Speech), Elben-Donut auf Facebook/MordorFirst

Das könnte dich auch interessieren: Gipfeltreffen in Madrid – Wenn klassische Gemälde zur Horror-Kunst werden

Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.