#SunBurnArt: gefährlicher Trend oder wieder nur Medienrummel?

Autor: Andre Wolf

Erneut gibt es laut vieler Medien angeblich einen neuen Internettrend, welcher in der Tat gefährlich sein kann.

SunBurnArt nennt er sich, und er wird angeblich mit dem Hashtag versehen auf den sozialen Netzwerken verteilt.

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(Screenshot: Facebook, öffentlicher Status)

Angeblich ganz einfach:

Sommer, Sonne, Sonnenbrand-Tattoos! Die liegen derzeit voll im Trend. Vor allem junge Leute lassen sich gezielt von der Sonne verbrennen, um kreative Muster auf die Haut zu bekommen. Hautärzte finden diese „sunburn art“ äußerst gefährlich.

Fakt: Ja, saugefährlich!

Egal was wir im weiteren Verlauf dieses Artikels noch schreiben: diese Art von “Körperschmuck” ist saugefährlich und strunzdumm. Ernsthaft. Nicht  allein die direkt spürbaren Schmerzen zeigen, wie töricht ein Sonnenbrand sein kann, Hautkrebs als Langzeitfolge ist noch wesentlich unangenehmer. Daher sollte jeder seinen Hauttyp kennen und den Aufenthalt in der Sonne nicht überstrapazieren.

Trend in den sozialen Netzwerken?

Jetzt schauen wir aber genauer hin und suchen in den verschiedenen sozialen Netzwerken unter #SunBurnArt nach den “jungen Leuten” die unter dem Hashtag ihre Bilder posten. Jeder darf selber auch suchen! Auf Twitter fanden wir ….. nur Warnmeldungen:
https://twitter.com/search?q=%23sunburnart&src=tyah

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(Screenshot: Twitter)

Ebenso zeigte die Suche mit Hilfe des gegebenen Hashtags auch auf Facebook nur Warnungen oder Links zu Funseiten; die erwarteten Privatbilder von den vielen jungen Menschen sind jedoch nicht zu finden. Hier die Hashtagsuche auf Facebook:
https://www.facebook.com/hashtag/sunburnart?fref=ts

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(Screenshot: Facebook, öffentlicher Status)

Auf Instagramm wird man jedoch fündig, wenn man fündig werden will. 243 Bilder findet man, wenn man nach #SunBurnArt sucht: https://instagram.com/explore/tags/sunburnart/

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(Screenshots: Instagramm)

Die meisten dieser Bilder sind jedoch immer die selben, viele sind Zufallsprodukte (BH-Träger etc.) und wurden scherzhaft mit den Hashtag versehen. Einige wenige sind jedoch dabei, die beabsichtigt sind. Über den Daumen gepeilt kommt man auf ca. 20 verschiedene Bilder, wenige „echt“ aussehende, die wenigsten gewollt, einige Melanome und brutale Sonnenbrände.

Ist das ein Trend?

Es schaut fast schon eher so aus, als ob dieser Trend, wenn es denn einer ist, eher umgekehrt verläuft: unbeabsichtigte Muster, die durch einen Sonnenbrand entstanden sind, werden hochgeladen und mit dem Hashtag versehen. Lässt sich drüber streiten. Jedoch scheint es eher so, dass dieser “Trend” eher eine riesengroße Warnwelle wie seinerzeit bei der nie vorhandenen Paracetamolchallenge war. Faktisch ist eine Warnung nicht verkehrt, jedoch hier von einem Trend in sozialen Netzwerken zu reden, der mit einem Hashtag markiert wird, ist dann doch schwer nachvollziehbar.

Die älteste auffindbare Nennung auf Twitter beschreibt genau diesen Fall: das unbeabsichtigte Muster durch einer Halskette wird hier als #SunBurnArt beschrieben.

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Fake oder real?

Einige dieser Bilder, welche im Zuge der Warnungen verbreitet werden, können in ihrer Echtheit sogar angezweifelt werden. So behandelt der “Alabasterbeautyblog” dieses Thema ebenfalls und beschreibt einige Bilder als echt, andere seien jedoch auch durchaus gefälscht.

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(Screenshot: Alabasterbeautyblog)

Das bleibt am Ende zu sagen:

Von einem Trend in sozialen Netzwerken kann man hier eigentlich nicht reden, eher einem Medienrummel, welcher um einen #SunBurnArt aufgebaut wurde.

Was jedoch nachweisbar ist: ein paar dieser Bilder sind echt. Man kann also davon ausgehen, dass es Menschen gibt, die von der Idee animiert werden und sich auf diese Weise verzieren, auch wenn sie nicht in soziale Netzwerke hochgeladen werden. Diese kleinen “Kunstwerke” sind und bleiben eine saudumme Angelegenheit.

Nochmals der Hinweis: wir wollen hier nichts harmlos reden. Diese Art von Körperkunst, welche zum Glück nur wenige praktizieren, ist sehr dumm und gefährlich! Aber es handelt sich dabei nicht um einen “Hashtag-Trend” in sozialen Medien.

Bildquelle Vorschaubild: photopixel @ Shutterstock.com

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