Impfen lassen kann ich mich doch später auch noch?
Autor: Claudia Spiess
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Besser abwarten oder so schnell wie möglich eine COVID-19 Impfung holen?
Immer wieder hört man Menschen sagen „Ich warte lieber noch ein wenig ab und gehe etwas später impfen“. Bei manchen ist es wohl die Angst vor der Spritze an sich. Bei anderen Unsicherheit oder andere Unklarheiten, die zu einer solchen Überlegung führen. Ausgewiesene Expert:innen klären diese Frage auf.
Die kältere Jahreszeit wird die Ausbreitung noch verstärken.
Da es ca. 5 Wochen ab der 1. Impfung dauert, bis ein guter Impfschutz vorhanden ist, wäre spätestens jetzt ein guter Zeitpunkt, sich impfen zu lassen.
An unserer Intensivstation behandeln wir momentan hauptsächlich junge, schwer kranke Patienten, die eines gemeinsam haben: Sie waren vorher gesund und hatten ein gutes Immunsystem. Eine Impfung hätte mit Sicherheit diesen schweren Krankheitsverlauf bei ihnen verhindert.
(OA Dr. med. Andreas Hartjes)
Gratuliere, dass Sie sich zur Impfung entschieden haben. Das mit dem Abwarten sollten Sie sich aber noch überlegen.
Die Impfung schützt nicht sofort, sondern es braucht ein paar Wochen, bis der Impfschutz voll aufgebaut ist. Der Impfschutz nach der zweiten Dosis hielt laut Wissensstand Oktober 2021 etwa neun bis zwölf Monate, dann wird eine dritte Dosis empfohlen. Am 02.11.2021 hat das Nationale Impfgremium (NIG) das Impfintervall für alle auf 6 Monate nach der Zweitimpfung verringert. Sonderfall Johnson: hier ab 28 Tage nach der ersten Dosis.
Durch die sehr hohe Verbreitung und die leichte Übertragbarkeit des Virus ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie sich in den nächsten Monaten infizieren, sehr hoch.
(Mag. Gerry Foitik)
Über die Experten
OA Dr. med. Andreas Hartjes (OÖ) ist Facharzt für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin. Zu seinen Aufgaben zählt u.a. die Behandlung von Covidpatient:innen an einer Intensivstation.
Mag. Gerry Foitik (Wien) ist in der Geschäftsleitung des Österreichischen Roten Kreuzes und Bundesrettungskommandant. Foitik ist Mitglied des Fachausschusses „COVID-19-Beraterstab“.
Quelle: uni:press ÖH Salzburg
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