Nein, der Impfbus war nicht schneller als die Katastrophenhilfe im Ahrtal!

Autor: Ralf Nowotny

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Nein, der Impfbus war nicht schneller als die Katastrophenhilfe im Ahrtal!
Nein, der Impfbus war nicht schneller als die Katastrophenhilfe im Ahrtal!

Einige Impfgegner scheinen einen extremen Tunnelblick zu haben: Anscheinend sahen sie nach Tagen nur einen Impfbus, aber nicht die Katastrophenhilfe.

Im Ahrtal ist nach der Flutkatastrophe tagelang keine Hilfe erschienen, ganze fünf Tage sollen die Menschen dort quasi auf sich alleine gestellt gewesen sein, bis schließlich „das Regime“ Hilfe in Form eines Impfbusses schickte – so die Behauptung.
Da scheint jemand nur das gesehen zu haben, das er sehen will…

Die Behauptung über den Impfbus im Ahrtal
Die Behauptung über den Impfbus im Ahrtal

Die Behauptung

In dem Facebook-Beitrag wird behauptet:

„Die Menschen brauchen dringend Hilfe. THW, Bundeswehr, Feuerwehr haben sich 5 Tage nicht blicken lassen.
Aber wenn es ums „Impfen“ geht, dann ging es doch sehr schnell. Das Regime hat, statt richtiger Hilfe, einen Impfbus organisiert, um die Flutopfer „impfen“ zu lassen!“

Der Rest des Beitrages zeigt, dass der oder die Ersteller des Beitrages nicht unbedingt Freunde der Corona-Impfung sind: Das Wort „Impfen“ wird in Anführungsstrichen geschrieben, sie wird als „experimentelle Gentherapie“ bezeichnet, es handele sich um eine „Plandemie“ und Angela Merkel wird „Merkill“ genannt.

Die Fakten

Tatsächlich fuhr am 20. Juli ein Impfbus ins Ahrtal, wie auch in dem Beitrag korrekt verlinkt wurde (siehe HIER). Begründet wird dies mit den Hilfsaktionen und der Unterbringung vieler Menschen in Notunterkünften, wodurch die Infektionsgefahr steige.

Das war es allerdings auch schon mit dem wahren Anteil in dem Beitrag, denn es ist absolut falsch, dass die Tage zuvor keinerlei Katastrophenhilfe vor Ort war.

  • Die Kreisverwaltung Ahrweiler berichtete am 14. Juli, dass die technische Einsatzleitung (Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, DRK, Polizei und Verwaltungskräfte der Kreisverwaltung) den Brand- und Katastrophenschutz-Inspekteur des Kreises unterstützt (siehe HIER)
  • Am 15. Juli berichtet die Kreisverwaltung Ahrweiler, dass über 1.000 Angehörige von Feuerwehr, Polizei, Bundeswehr, THW, DRK und weiterer Katastrophenschutzeinheiten seit mehr als 24 Stunden im Einsatz sind (siehe HIER)
  • Am 16. Juli berichtet die Bundeswehr, dass sie mit Radlader und tiefwatfähigen Fahrzeugen sowie etwa 100 Kräften sich im Einsatz im Landkreis Ahrweiler befinden (siehe HIER)

Und warum wird dann behauptet?

Weil Bodo Schiffmann es implizierte.

Die sogenannten „Querdenker“ fuhren nämlich ebenfalls in die Flutgebiete und boten ihre Hilfe an. Prinzipiell eine gute Sache, wenn geholfen wird… wenn diese Gelegenheit nicht zusätzlich für Propaganda ausgeschlachtet wird.

So lief natürlich bei den Hilfsaktionen nicht alles rund: An einer Stelle zu wenig Leute, an anderer Stelle kein nutzbares Fahrzeug etc. In diese Lücke sprangen Schiffmann und die Querdenker, welche sich ständig mit Videos profilierten: „Da schaut, wir helfen die ganze Zeit und die kriegen nichts hin“ – oftmals auch mit Falschbehauptungen, wie t-online berichtete (siehe HIER).

Und dann wird aus Schiffmanns Beschwerde, dass seine Hilfskräfte blockiert werden würden, plötzlich die Behauptung, dass es gar keine Katastrophenhilfe gegeben hätte, und die „Querdenker“ scheinbar alleine vor Ort waren – lupenreine Propaganda, um sich selbst als die Guten und die anderen als die Schlechten dastehen zu lassen.

Fazit

Die Behauptung, dass den Menschen im Ahrtal tagelang nicht geholfen wurde, stattdessen nach fünf Tagen nur ein Impfbus kam, ist falsch. Nachweislich sind bereits seit dem 14. Juli dort Helfer der Feuerwehr, des THW, des DRK sowie Polizei- und Verwaltungskräfte der Kreisverwaltung vor Ort, um zu helfen.

Weitere Quellen: dpa, Main-Echo, Mainz&
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