Schockanrufe: Immer wieder dieselbe Masche

Immer wieder versuchen Kriminelle, durch Schockanrufe an Geld und Vermögenswerte ihrer Opfer zu kommen. Aber glücklicherweise gelingt das nicht immer.

Autor: Susanne Breuer

Immer wieder erreichen uns Berichte, dass Trickbetrüger mit der Schockanruf-Masche erfolgreich waren. Aber gleichzeitig sind die Menschen auch aufmerksam und können den Trickbetrug abwehren. Hier zwei aktuelle Beispiele.

Betrug mit Schockanrufen in Braunschweig erfolgreich

Die Polizei Braunschweig ermittelt in einem Fall gegen Trickbetrüger, die einen hohen Sachschaden verursacht haben.

Am Dienstagvormittag erhielt eine 69-jährige Braunschweigerin einen Anruf mit unterdrückter Rufnummer. Es meldete sich ein Mann, der sich als ihr Sohn ausgab. Da dieser Mann sprach aufgeregt und mit weinerlicher Stimme, so dass die Frau davon ausging, es würde sich tatsächlich um ihren Sohn handeln. In dem kurzen Telefonat berichtete der angebliche Sohn, er habe einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine schwangere Frau tödlich verunglückt sei, zwei junge Kinder zurückließe. Ein klassischer Schockanruf.

Immer Verwandte in einer angeblichen Notlage

Anschließend übernahm eine Frau das Gespräch, die sich als „Polizeibeamtin Weiß“ ausgab. Der Sohn befände ich nun in einem Schockzustand, dass er nicht mehr in der Lage sei, weiterzusprechen. Die „Polizistin“ erklärte weiter, dass sich der Sohn bei der Polizei in der Münzstraße befinde und in Untersuchungshaft genommen werde. Eine Freilassung sei nur gegen Zahlung einer Kaution in Höhe von mehreren Zehntausend Euro möglich. Wenn sie hochwertigen Schmuck oder Goldbarren zur Verfügung hätte, könne sie auch diese Wertgegenstände als Kaution hinterlegen.

Erst weichkochen, dann abzocken

Schockanruf erfolgreich: Als die vermeintliche Polizeibeamtin merkte, dass die 69-Jährige durch diese betrügerische Geschichte geschockt war und den Informationen Glauben schenkte, gab diese Frau Weiß ihr konkrete Anweisungen:

Sie müsse unbedingt am Telefon bleiben und die Verbindung aufrechthalten, zur Bank fahren und den geforderten Betrag abheben und das Bargeld in der Braunschweiger Innenstadt einer weiteren Person übergeben. Die Betrügerin mahnte sie zur Geheimhaltung, sie dürfe über diese Angelegenheit selbst mit ihrem Mann noch nicht sprechen. In ihrer Bank erklärte die Braunschweigerin auf kritische Nachfrage der aufmerksamen Mitarbeiter, dass sie den hohen Geldbetrag für einen Autokauf benötige.

Dubiose Übergabe-Modalitäten

Mit dem Geld in ihrer Tasche begab sich die Frau zum vereinbarten Übergabeort in der Braunschweiger Innenstadt. Zwischen der Apotheke in der Südstraße und dem Fahrradgeschäft Am Bruchtor habe sich eine ihr unbekannte Frau zu erkennen gegeben, die ihr zuvor beschrieben worden war. Das Geld wurde wortlos übergeben, woraufhin sich die Unbekannte zu Fuß in Richtung Güldenstraße entfernte.

Entgegen der Ankündigung ihr Sohn werde freigelassen und zu ihr an den Übergabeort gebracht, teilte ein weiterer Anrufer nach einiger Zeit mit, dass sie wieder nach Hause fahren könne. Ihren Sohn würde die Polizei dann auf Wunsch zu ihr bringen.

Bis die 69-Jährige wieder zuhause angekommen war, blieb das Gespräch mit den Betrügern über ihr Handy aufrechterhalten. Erst jetzt hatte sie die Möglichkeit, ihren Mann von den Geschehnissen zu berichten. Gemeinsam erkannten sie den Betrug durch einen Schockanruf und schalteten die Polizei ein.

Die Polizei bittet um Mithilfe

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet Zeugen, die die Geldübergabe am Dienstagnachmittag beobachtet haben, sich bei der Polizei unter 0531/476-2516 zu melden.

Die Geldabholerin wird beschrieben als:

  • Südländisches Aussehen
  • Rote Haare, kurz oder in einem Zopf gebunden
  • Weiße Bluse
  • Graue Stoffhose
  • Schwarze Umhängetasche

Die Geschädigte hat langes blondes Haar und trug ein auffälliges pinkes Oberteil.

Die Polizei interessiert insbesondere: Wurde der Kontakt der beiden Damen in der Südstraße/ Ecke Am Bruchtor beobachtet? Ist die Geldabholerin später im Bereich Güldenstraße in ein Fahrzeug gestiegen? (HIER)

Falsche Polizisten scheitern in Soest

Hier ein Beispiel eines gescheiterten Betrugsversuchs per Schockanruf. Am Mittwoch riefen unbekannte Täter bei einer über 80-jährigen Seniorin an. Sie erzählten von einem Unfall, bei dem die Tochter der älteren Dame einen Unfall verursacht hätte, bei dem jemand ums Leben gekommen sei. Die Seniorin konnte dann auch kurz mit ihrer „Tochter“ sprechen. Diese bekam allerdings vor lauter Weinen kaum ein Wort heraus. 38.000,- EUR verlangte die angebliche Polizistin.

Daraufhin fuhr das Opfer zu einer Filiale ihrer Bank, um das Geld abzuholen. Da die Filiale nicht so viel Bargeld vor Ort hatte, wurde die Seniorin zur Hauptstelle der Bank geschickt. In der Zwischenzeit verständigte die Bankmitarbeiterin die Familie des Opfers. So konnte der Sohn seine Mutter in der Hauptstelle der Bank antreffen und sie über den Betrug aufklären. Der Dame fiel ein großer Stein vom Herzen, weil die Geschichte über ihre Tochter nicht stimmte. (HIER)

Bitte der Polizei: Ältere Mitmenschen über Schockanruf-Masche informieren

„Werden Sie nicht müde, ältere Mitbürger über diese Masche zu informieren“, so die Bitte der Soester Polizei.

Die skrupellosen Täter schaffen es immer wieder, ältere Mitbürger in Sorge über die Familie zu versetzen und so all ihre Ersparnisse zu ergaunern. (HIER)

Quelle: Presseportal, Presseportal

Bitte auch diesen Faktencheck lesen! Nein, diese Ärzte starben nicht kurz nach einer COVID-19 Impfung!

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