Ice, Ice, Baby: Echte Früchte oder Geschmack aus dem Labor?

Autor: Janine Moorees

Artikelbild: https://www.verbraucherzentrale-bremen.de
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Es gibt nichts Besseres als ein leckeres Eis an einem heißen Tag!

Am liebsten cremiges, zart schmelzendes Eis oder doch lieber ein erfrischendes Fruchteis? Fans der kalten Leckerei finden eine große Vielfalt in den Kühltruhen der Supermärkte. Zucker erwartet jeder, doch auch so viel Fett? Was steckt drin im Speiseeis? Die Verbraucherzentrale Bremen hat nachgesehen.

49 Stieleissorten hat die Verbraucherzentrale Bremen unter die Lupe genommen. Darunter 28 Eissorten auf Milchbasis mit einer kakaohaltigen Glasur, sechs mit einer Fruchtglasur und eine ohne Glasur. Außerdem zählten acht wasserbasierte Sorten mit unterschiedlichen Fruchtgehalten, sowie sechs aus einer Mischung von milch- und fruchthaltigem Eis zum Marktcheck. Preislich lagen sie zwischen 0,28 € und 2,50 € pro 100 ml.

Überraschend fettreich und mit viel Zucker

Nicht nur beim Zucker, auch beim Fett waren die Eissorten auf Milchbasis Spitzenreiter. Sie überstiegen den Durchschnitt der überprüften Eissorten von 12 g Fett auf 100 g Eis mit Höchstwerten von 26 g Fett. „Die empfohlene tägliche Menge an den weniger empfehlenswerten gesättigten Fettsäuren konnte teilweise ein Eis schon decken“, so Annabel Dierks, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bremen.
Der Blick auf die Nährwerttabelle offenbarte durchschnittlich 225 kcal und 22 g Zucker in 100 g Eis. Auch wenn größere Zuckermengen keine Überraschung im Eis sind, enthielt so manches Produkt doch einen sehr großen Anteil von bis zu 31 g Zucker in 100 g Eis. Ein Eis bestand also zu fast einem Drittel aus Zucker.

Kokosfett statt Palmöl – keine besonders gute Alternative

Palmöl steht im Verruf – aufgrund der Abholzung von Regenwald für Anbauflächen und wegen des Schadstoffes 3-MCPD, das im Verdacht steht, Krebs auszulösen. Nur zwei Eissorten enthielten Palmöl, denn viele Hersteller vermeiden es, vor allem aus Marketinggründen. Die Hersteller bezogen das Palmöl aus nachhaltigen Quellen und kennzeichneten es mit dem RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil) Siegel.
Die übrigen Hersteller verwendeten statt Palmöl Kokosfett. Es enthält ebenfalls 3-MCPD, jedoch in geringerer Menge.
Beim verwendeten Kokosfett fehlten Belege für einen nachhaltigen Anbau. „Problematisch ist, dass Kokospalmen deutlich weniger Ertrag bringen, als Ölpalmen. Für die gleiche Menge Rohstoff ist mehr Anbaufläche notwendig, die häufig nicht mit nachhaltigen Methoden bewirtschaftet wird“, erklärt Annabel Dierks das Dilemma.

Fruchteis oder Eis mit Fruchtgeschmack?

Alle Fruchteissorten enthielten einen Fruchtanteil, in manchen Fällen war er mit unter 2,5 Prozent jedoch verschwindend gering. Mehrfruchteis enthielt nicht immer alle echten Früchte, deren Geschmack auf der Verpackung beworben wurde. „Wer Wert auf echte Frucht legt, muss auf die genaue Formulierung achten: „Eis mit Himbeergeschmack“ muss keine Himbeeren enthalten, hier reicht lediglich Aroma. Besser ist das „Himbeereis“, es enthält tatsächlich Himbeeren oder Himbeersaft“, so Annabel Dierks.
Nur vier Eissorten kamen im Marktcheck ohne zugesetztes Aroma aus.
Aromen sind manchmal in Alkohol gelöst, deshalb sind einige Eissorten für Muslime, die ganz auf Alkohol verzichten möchten, nicht geeignet. Alkohol als Lösungsmittel ist nicht kennzeichnungspflichtig. Hier hilft nur die Nachfrage beim Unternehmen.

Erfreulich – keine Azofarbstoffe

Nachdem Azofarbstoffe in der Vergangenheit in Kritik geraten sind, haben viele Hersteller auf unbedenkliche Alternativen umgestellt. Im Marktcheck war kein Eis mit Azofarbstoffen zu finden. 19 Eissorten enthielten färbende Lebensmittel wie Rote Beete Saft oder Karottensaftkonzentrat.
Ohne Zusatzstoffe zur Verdickung und Stabilisierung kam jedoch kein Eis aus. Um eine cremige Konsistenz zu erreichen, scheinen Guarkernmehl, Johannisbrotkernmehl oder Carrageen bei der industriellen Herstellung unabdingbar.

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Quelle: Verbraucherzentrale Bremen
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