Handy orten? Ist das denn legal?

Autor: Kathrin Helmreich

Wie unser Kooperationspartner Checked4you.de berichtet kann man verschwundene Handy suchen lassen und zwar per Ortung.

Aber Vorsicht: Nicht jedes Orten ist legal!

Technisch gesehen ist es eigentlich kein Problem, ein Handy zu orten. Voraussetzung normalerweise: Es muss eingeschaltet sein und Empfang haben.

Allerdings kann und darf das nicht jeder bei jedem.

Die Handys anderer dürfen nur mit deren ausdrücklichem Einverständnis geortet werden, beim eigenen Gerät reicht praktisch eine vorherige Anmeldung bei einem entsprechenden Dienst aus.

Vorsicht, wenn jemand mit „finde raus, wo sich deine Freundin heimlich herumtreibt“, einer ganz tollen „Spionage-Funktion“ oder ähnlichen Abenteuern wirbt!

Dienste zur Ortung anderer Leute, die angeblich ohne deren Wissen bzw. Einverständnis funktionieren sollen, können kein seriöses Angebot sein – also nix da heimliche Überwachung.

Aber zurück zur Ortung deines eigenen Apparillos.

Smartphone orten mit Android, iOS und Windows Phone

Besitzer von Smartphones haben ganz gute Chancen, nichts für die Ortung ihres Handys zahlen zu müssen. Wer Android als Betriebssystem nutzt, kann nämlich über den Geräte-Manager von Google sein Smartphone orten. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Google ständig auf den Standort zugreifen darf. Und da sind wir leider wieder beim kirtischen Punkt Datenschutz. Ihr könnt aber auch immer wieder euren Google-Standortverlauf löschen.

Nach ähnlichem Prinzip arbeitet Microsoft beim Windows Phone. Unter „Einstellungen“ und „Ortung“ aktiviert ihr die Ortungsdienste. Auch hier müsst ihr wieder entscheiden, ob es für euch okay ist, dass Microsoft dann immer weiß, wo ihr euch aufhaltet bzw. wo sich euer Gerät aufhält. Falls es aber tatsächlich mal weg sein sollte, könnt ihr es über die Website windowsphone.comwiederfinden. Nach dem Anmelden klickt ihr oben rechts auf euren Namen, dann auf „Konto anzeigen“ und wählt auf der neuen Seite das entsprechende Gerät aus.

Wer sein iPhone oder iPad wiederfinden möchte, braucht die Apple-App „Mein iPhone suchen„. Sie muss auf dem Gerät installiert und aktiviert sein und ermöglicht es, euer Phone mit Hilfe anderer Apple-Geräte wiederzufinden. Wenn ihr kein anderes Apple-Gerät habt und das Internet nutzen wollt, loggt ihr euch in die iCloud ein. Damit das Zusammenspiel klappt, müsst ihr vorher in der iCloud auf eurem Gerät zustimmen, dass Daten der App „Mein iPhone suchen“ gespeichert werden dürfen. Dazu tippt ihr auf „Einstellungen“, „iCloud“, „Mein iPhone suchen“ und schaltet es ein.

Außerdem bieten auch viele Hersteller von Sicherheits- oder Virenschutz-Apps und nicht zuletzt Smartphone-Hersteller eigene Websites mit Ortungsmöglichkeit.

Mobilfunkanbieter-Ortung

Auch einige Mobilfunkanbieter haben Ortungsdienste im Angebot. Damit das im Ernstfall funktioniert, muss man es aber vor dem Verlust seines Handys vereinbart und bestätigt haben – wegen der erforderlichen Bestätigungs-SMS. Denn die kann man ja schwerlich senden, wenn das Handy verschwunden ist, logisch. Fragt am besten beim eigenen Anbieter mal nach, ob und zu welchen Konditionen es da so was gibt!

Vorsicht vor Abo-Fallen!

Sucht man via Google & Co. nach einem anderen Ortungsdienst, ist jede Menge Vorsicht angesagt, denn auf dem Markt lauern haufenweise Kostenfallen. Manche Anbieter nehmen eine Monatspauschale, manche gleich mehrere Euro pro Woche im Abo! Bei einigen genügt es hingegen, nur einmalig für eine erfolgreiche Ortung zu zahlen – das sind dann meist zwischen ca. 50 Cent und einem Euro. Also auf die AGB und sonstige Kostenangaben achten. Besonders wachsam muss man sein, wenn es z.B. in Anzeigen heißt: „Kostenlose Handyortung“.Ebenso, wenn man auf der Internetseite eines Ortungs-Anbieters gleich seine Handynummer eintragen soll – vielfach verbirgt sich nämlich gerade dahinter eine Abo-Falle. Kleiner Tipp: Vor solchen schützt ihr euch am besten mit einer Drittanbietersperre.

GSM oder GPS? Was ist das?

Im Falle von „GSM“ wird das Handy über die Funkzelle, also mit Hilfe der Funkmasten gesucht. Das kann je nach Dichte solcher Masten sehr ungenau sein, z.B. in ländlichen Gegenden. Für GSM muss das Handy nur eingeschaltet sein und Kontakt zur Funkzelle haben. GPS dagegen ist eine Satelliten-gestützte Ortung wie bei Navigationssystemen und daher – GPS-Empfänger beim Handy und Satelliten-Kontakt vorausgesetzt – auf wenige Meter genau. In Innenräumen ist das mit dem Satellitenkontakt aber oftmals ein Problem.

Personensuche ist Sache der Polizei!

Sucht man aber in Wirklichkeit gar nicht das Handy, sondern eine vermisste Person, wäre die Polizei der richtige Ansprechpartner. Das gilt auch, wenn man sich sicher ist, dass das Handy geklaut wurde. Die wichtigsten Notmaßnahmen für den Ernstfall findet ihr hier. Ein guter Tipp zur Vorsorge: seine Festnetznummer auf dem Handy notieren, damit ein ehrlicher Finder sich melden kann. Sonst hat man oft nur nur die Möglichkeit, die Fundbüros der Stadt abzusuchen, wenn das Handy verloren wurde.

Im übrigen gibt es noch eine Möglichkeit, die man zuallererst ausprobieren sollte, wenn das Handy weg ist: Die eigene Nummer anrufen und hören, ob es nicht irgendwo in der Wohnung klingelt – vielleicht liegt es ja nur unterm Sofa.

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