Hackerangriff bei Primacom und Tele Columbus: Sensible Kundendaten gefährdet

Autor: Tom Wannenmacher

Betroffene sollen Kontobewegungen im Auge behalten

Wie ein Mitarbeiter des Anbieters heute bestätigte, wurde die neue Marke PYUR, unter der die Berliner Tele Columbus AG und Primacom firmieren, am 26. Oktober 2017 von Hackern angegriffen. Die Kunden erhalten aktuell ein Schreiben von PYUR, in dem über den Vorfall informiert wird. Darin werden die Betroffenen aufgefordert, in der nächsten Zeit ihre Kontobewegungen genau zu beobachten, da auch die IBAN der Betroffenen im Rahmen des Hackerangriffs gefährdet sei.

„Kunden der Firmengruppe sollten diesem Rat in jedem Fall folgen“, appelliert Stefanie Siegert von der Verbraucherzentrale Sachsen. Wer sich präventiv schützen möchte, sollte schon jetzt die Passwörter bzw. Zugangsdaten der Konten ändern, die bei PYUR hinterlegt sind oder gar das Konto wechseln. „Werden ungewöhnliche Abbuchungen bemerkt, sollte man sich umgehend mit der Bank in Verbindung setzen, Rückbuchungen veranlassen und das Konto gegebenenfalls sperren lassen“, so Siegert weiter. In einem nächsten Schritt sollten Betroffene auch Anzeige bei der Polizei erstatten.

Ob gegebenenfalls Schadenersatzansprüche gegen PYUR selbst in Betracht kommen, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht feststellen. „Dies hängt davon ab, ob der Hackerangriff vermeidbar gewesen wäre, meint die Verbraucherschützerin. Die Sicherheitsmaßnahmen zur Verhinderung derartiger Angriffe müssen dem Stand der Technik entsprechen. Wichtig ist dahingehend, dass bestehende Sicherheitslücken geschlossen werden.“

Aus Kulanz lässt PYUR seinen Kunden eine Gutschrift von 50 Euro zukommen. „Sollten aber tatsächlich finanzielle Schäden oder weiterreichender Datenmissbrauch bei den Betroffenen auftreten, werden 50 Euro sicher nur ein schwacher Trost sein“, schätzt Siegert.

Quelle: Verbraucherzentrale Sachsen

+++UPDATE+++

Pressemeldung der TeleColumbus AG vom 3.11.2017

Tele Columbus bestätigt Pressemeldungen über einen „Hackerangriff“ auf Kontodaten in den Systemen von Tele Columbus und primacom. Dabei waren allerdings bundesweit nur 74 Kunden betroffen. Alle diese Kunden sind bereits über Art und Umfang der möglichen Gefährdung informiert worden. Kunden, die nicht schriftlich von dem Vorfall unterrichtet wurden, sind nicht betroffen.

Es ist zutreffend, dass die IT-Abteilung von Tele Columbus am 26. Oktober 2017 verdächtige Systemabfragen entdeckt hat, bei denen ein unerlaubter Zugriff von außen sehr wahrscheinlich scheint. Umgehend eingeleitete Untersuchungen brachten zutage, dass insgesamt 74 Kundendaten betroffen waren.

In 56 Fällen wurde die IBAN, also die Bankverbindung ohne weitere Kundendaten ausgespäht. In 18 Fällen gelangte jedoch die Kombination von Name und Bankverbindung offensichtlich in falsche Hände. Mit diesen 18 in besonderer Weise betroffenen Kunden stehen wir im direkten Dialog. Aktuell begleiten wir die Kunden bei den erforderlichen Schritten, um einen möglichen Schaden abzuwenden.

Die Sicherheitslücke wurde umgehend geschlossen. Bundesnetzagentur und der Datenschutzbeauftragte sind über den Vorfall informiert. Ferner wurde Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt.

Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.