Das gefälschte Plakat der Grünen über Flüchtlings-Patenschaften

Autor: Ralf Nowotny

Die Grünen gelten als liberale Partei. So sorgt aber nun ein angebliches Plakat der Partei für Aufregung und schürt Hetze.

Dies ist das Bild, welches geteilt wird und zu dem wir Anfragen bekommen:

MIMIKAMA

Darauf zu lesen:

„Auch Flüchtlinge haben sexuelle Engpässe, welche durch den stockenden Familiennachzug verstärkt werden
Übernimm auch du eine Patenschaft“

Zusätzlich ist auf dem Bild eine junge Frau im Cheerleader-Kostüm abgebildet.

Die Suggerierung

Flüchtlinge müssen auf den Familiennachzug warten und haben deswegen sexuelle Engpässe. Damit wird suggeriert, dass Flüchtlinge grundsätzlich mit Familienmitgliedern Geschlechtsverkehr haben, also Inzest betreiben. Bezeichnenderweise führte Inzest gerade in Europa zum Untergang diverser Königshäuser, wie beispielsweise den Habsburgern. Auch wenn inzestiöse Beziehungen sicherlich auch in anderen Ländern vorkommen, so ist dies aber nicht die Regel, sondern ein Vorurteil, welches hiermit geschürt wird.

Der obige Satz des Plakates, kombiniert mit der Aufforderung, eine Patenschaft zu übernehmen und dem Bild einer Cheerleaderin, unterstreicht die Suggestion: Angeblich fordern die Grünen, Flüchtlingen sexuell zur Verfügung zu stehen.

In Satira by Uwe Ostertag

Er ist also wieder da. Leider. Klein steht es unten auf dem Plakat geschrieben, aber anscheinend zu klein, um Beachtung zu finden: Das Plakat ist nicht echt, sondern ein unter dem Deckmantel der „Satire“ fabriziertes Hetzbild von Trollkönig Uwe Ostertag.

Wir haben mittlerweile sehr oft über seine Bilder berichtet, deswegen fassen wir uns kurz: Uwe Ostertag ist ein „professioneller Troll“, der anscheinend nichts anderes zu tun hat, als Zitate zu erfinden und diese zusammen mit Politiker und Parteien auf ein Bild zu klatschen. Er selbst nennt es „Satire“, für den Rest der Welt ist es nur stumpfe Hetze und Stimmungsmache.

„Aber sieht doch jeder, dass es gefälscht ist! Oder?“

Ja und Nein. Die eine Hälfte der Verteiler sieht den kleinen Hinweis auf den Bildern, aber denkt sich „Naja, aber es könnte ja so sein, zuzutrauen wäre es ihnen!“, die andere Hälfte überliest es und verteilt es als Wahrheit.
Das Ergebnis: Auf allen Seiten wird sich aufgeregt, und Ostertag hat mal wieder erreicht, was er wollte: möglichst viel Aufmerksamkeit für seine Hetze. Manche Menschen wie er erfreuen sich halt an solchen Dingen, wenn sie anscheinend sonst nichts haben, was ihnen Freude bereitet. Fast traurig, wenn es nicht so eine üble Hetzerei wäre.

Also keine Patenschaften?

Nein. Zumindest keine sexuellen Patenschaften, die gibt es nur in der seltsamen Ostertag-Fantasie. Tatsächlich aber kann man Patenschaften für Flüchtlinge und Asylbewerber übernehmen, um beispielsweise bei Behördengängen, Wohnungssuche und Sprachunterricht zu helfen. Infos dazu finden sich auf den Seiten der Bundesregierung.

 

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