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Tauben – Vom Friedenssymbol zum Feindbild

Autor: Andre Wolf

Artikelbild von Maria Gaevska / Shutterstock.com
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Der Winter nähert sich mit bedächtigten Schritten, und während die meisten Tiere entweder fleißig an ihren Wintervorräten arbeiten oder die Reise in den warmen Süden antreten, bleibt die gewöhnliche Stadttaube zurück und spaltet die Gemüter der Stadtbewohner.

Für die einen ist die Taube ein Symbol des Zusammenlebens von Tier und Mensch in der Stadt und die dankbare Gesellschaft im Park, wo sie regelmäßig gefüttert werden, für die anderen eine Drecksschleuder und Krankheitsüberträger.

Tatsächlich ist zweitere Ansicht nur bedingt richtig. Die Wahrscheinlichkeit, sich an einer Taube mit einer Krankheit anzustecken, liegt für den Durchschnittsmenschen im Promillebereich, allerdings ist den Gegnern der Taube durchaus das Argument zuzugestehen, dass die gefiederten Stadtbewohner ihren Kot über die gesamte Stadt verteilen und durch dessen ätzende Bestandteile diverse Denkmäler und Häuserfassaden beschädigen.

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Ein Thema, das besonders von Parkbesuchern emotional diskutiert wird, ist ein Fütterverbot für Tauben.

Für das Fütterverbot spricht, dass die Tiere sich innerhalb kürzester Zeit an die Fütterung gewöhnen und sich an bekannten Futterplätzen riesige Schwärme von Tauben sammeln. Das prominenteste Beispiel stellte lange Zeit der Markusplatz in Venedig dar, wo sich Tausende Tauben versammelten und von Touristen gefüttert wurden, bis die Stadtverwaltung diese Praxis verbot.

Ein Fütterverbot entzieht den Tieren eine wichtige Nahrungsquelle, welche die Population zurückgehen lässt, dies allerdings zu dem Preis, dass viele Tiere und ihre Nachkommen aufgrund des plötzlichen Nahrungsentzuges verhungern.

Dies ist ein Greenkama-Inhalt. Greenkama ist ein Projekt von Mimikama, denn der bewusste Umwelt- und Klimaschutz muss eine Frage der Verantwortung und Ermutigung sein!

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Unterschätzt wird der soziale Aspekt der Taubenfütterung. Vor allem ältere Menschen praktizieren in einem täglichen Ritual ihre Taubenfütterung. Sie gewinnen dadurch das Gefühl gebraucht zu werden und schätzen den Fürsorgeaspekt.

Tatsache ist, dass die Stadttaube aufgrund menschlicher Zucht in dieser Anzahl in den Städten lebt. Ursprünglich als Haustiere gehalten, verbreiteten sich die Tiere nach dem Krieg, indem sie in den zerstörten Häusern nisteten, von ihren ursprünglichen Eigentümern freigelassen wurden und sich in freier Wildbahn vermehrten.

Obwohl die Stadttaube gemeinhin als Allesfresser angesehen ist – ein grober Irrtum! – ist sie tatsächlich Körnerfresser.

Da diese Nahrungsmittel allerdings nicht in ausreichender Menge vorhanden ist, frisst die Stadttaube alles was sie auf der Straße oder in Parks findet. Ergebnis dieser falschen Ernährung ist die Absonderung des berüchtigten Taubenkots der in flüssiger, ätzender Menge verbreitet ist.

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Bei richtiger Ernährung jedoch besteht Taubenkot aus kleinen festen Haufen, die längst nicht die zersetzende Wirkung wie der oben beschrieben Taubenkot haben.

Längst haben Städte zu rigorosen Abwehrmaßnahmen wie Spikes, Dornen, Klebepasten oder Netze gegriffen, um die Vögel am Brüten zu hindern.
Tatsächlich halten die meisten Abwehrmaßnahmen die Tauben jedoch nicht vollständig ab, sondern führen dazu, dass Tauben unter wesentlich riskanteren und gefährlicheren Situationen brüten.

Viele Tiere verletzen sich an den Abwehrmaßnahmen, aufgrund des Fehlens natürlicher Feinde verenden diese Tiere jedoch qualvoll erst nach geraumer Zeit.

Was ist also die Alternative?

Viele deutsche Städte haben bereits ein Zeichen gesetzt und sich von diversen tierfeindlichen Maßnahmen verabschiedet.
Stellt man den Tieren ein kontrolliertes Nistgebiet zur Verfügung, so ist die Population wesentlich einfacher zu kontrollieren.
Ein Nahrungsmangel führt nämlich trotz landläufigem Glauben nämlich nicht zu einer Verringerung des Bestandes, da Tauben unabhängig von Jahreszeit und Nahrungsangebot brüten.

Ein Tierversuch in Basel hat sogar ergeben, dass hungernde Tauben mehr brüten als ausreichend genährte Tiere.
Wird den Vögeln jedoch eine Möglichkeit zur Verfügung gestellt, an vorgesehenen Plätzen zu nisten, merken sich die Tiere diese Plätze und ziehen automatisch mit größeren Populationen an diese Orte.

Durch das Entfernen der Eier oder Austauschen der Eier durch Attrappen kann dann die Population dauerhaft gesenkt und kontrolliert werden.

Hinsichtlich des Fütterungsverbots ist festzuhalten, dass dies nur dazu führt, dass Tauben mehr andere Nahrungsmittel aufnehmen, die in ätzendem Kot verarbeitet werden.

Allerdings ist auch das Füttern von Brot oder Nahrungsmitteln, die nicht aus Körnern bestehen, ungesund für die Tiere.
Hier gilt: Aufklärung hilft mehr als Verbote!

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Autor: Alexander Herberstein, Artikelbild von Maria Gaevska / Shutterstock.com

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