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Kobalt – Das Kryptonit des Umweltschutzes

Autor: Andre Wolf

Artikelbild von Sunart Media / Shutterstock.com
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Würde man die menschlichen Epochen nach Metallen benennen, so befänden wir uns heutzutage in der Kobalt-Zeit.

Das Metall Kobalt ist Bestandteil fast aller modernen Technologien, und dient vor allem als Rohstoff für Lithium- Ionen Batterien, welche zum Antrieb von E-Autos, Smartphones und Computer benötigt werden.

Es stellt den Rohstoff dar, ohne den die Revolution des Automarktes, also der Umstieg von fossilen auf erneuerbare Antriebsstoffe nicht möglich ist. Jedoch zeigt sich am Abbau und Umgang mit Kobalt auch eine Schattenseite der E-Mobilität: Während in der westlichen Welt die Nachfrage nach „sauberen“ Alternative zu fossilen Brennstoffen steigt, zahlen die Herkunftsländer des Metalls, wie beispielsweise der Kongo, den Preis.

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Neben den erschreckenden Berichten, dass in den Kobaltminen Kinderarbeit gang und gäbe wäre, ist vor allem die zunehmende Umweltbelastung des Kobaltabbaus problematisch.

Kobalt und der Abbau

Im Kongo wird Kobalt mittels Sprengungen abgebaut. Neben der unmittelbaren Gefahr, der für Bewohner ausgeht, die in der Nähe der Mine wohnen und von herabfallenden Brocken tödlich getroffen wurden, ist auch die Substanz der Häuser und Städte bedroht, welche durch die wiederkehrenden Explosionen langsam erodieren.

Im Gegensatz zu modernen amerikanischen oder europäischen Minen ist der Schutz der umliegenden Bevölkerung Nebensache. Unfälle oder Verletzungen werden unter Verschluss gehalten. Ein weiteres Problem stellt die Waschung und Entsorgung der Trümmer der Kobaltminen dar.

Dies ist ein Greenkama-Inhalt. Greenkama ist ein Projekt von Mimikama, denn der bewusste Umwelt- und Klimaschutz muss eine Frage der Verantwortung und Ermutigung sein!

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Oftmals werden naheliegende Quellen oder Flüsse verwendet, um das Abwasser darin schnell und günstig zu entsorgen. Dies hat katastrophale Folgen auf die Fauna und Flora im Umfeld der Minen. Fische werden vergiftet und sterben und die lokale Bevölkerung kann keine Landwirtschaft mehr betreiben, da der Boden durch die Metallabfälle zu stark belastet ist.

Speziell die Demokratische Republik Kongo hat seit Jahren mit den zunehmenden Problemen der Kobaltminen zu kämpfen. Der Bedarf an Kobalt für die E-Mobilität lag 2016 bei 20.000 Tonnen und soll sich bis zum Jahre 2030 um das Zwanzigfache erhöhen.
Der Kongo liefert momentan ungefähr 60% des weltweiten Kobaltbedarfs.

Dieser massive Bedarf führt zu immer gefährlicheren Abbaupraktiken. Geschätzt 10-20 % des gesamten Abbaus wird im sogenannten Kleinabbau, also von Einzelpersonen und Kleinunternehmen, durchgeführt. Diese arbeiten unter teilweise lebensgefährlichen Bedingungen, um an dem lukrativen Kobaltgeschäft teilhaben zu können und stehen in heftigem Konkurrenzkampf mit Industrieriesen, die sich die besten Stellen für den Abbau gesichert haben.

Obwohl die Kontrolle und Berichte über den Abbau speziell im Kongo verstärkt wurden, ist eine einfache Lösung nicht auszumachen, da ein Ersatzstoff für Kobalt derzeit nicht marktreif vorhanden ist.

Zwar gibt es bereits Akkus ohne Kobalt, allerdings befinden sich diese noch im Entwicklungsstadium. Selbst wenn die E-Industrie künftig ohne Kobalt auskommen würde, kann dies von der dahinterstehenden Thematik nicht ablenken.

Wie kann Europa vermeintlich grüne Alternativen akzeptieren, ohne dass ärmere Länder die Belastungen dafür auf sich nehmen?

Ähnlich wie bei der Müllproblematik bzw. Entsorgung von Maschinen, Autos, Kleidung und Reifen stellt sich für Europa und die westliche Welt die Grundsatzfrage wie ethisch akzeptabel es weiterhin bleibt in Europa das vermeintlich grüne Weltbild zu pflegen und unsere Abfälle und Klimabelastungen aber in ärmere Regionen der Welt abzuschieben.

Gerade das Beispiel Kobalt sollte für die Europäer ein Denkanstoß sein, die Handlungsweise mit und gegenüber Afrika zu ändern. Grünes Denken beinhaltet auch, dass der Umweltschutz über unsere Grenzen hinaus in diese Länder getragen werden, ohne dass die Lebensqualität der dortigen Bevölkerung leidet. Experten haben nämlich zurecht darauf hingewiesen, dass selbst wenn sich Europa kobaltunabhängig macht, der dortige Markt und die dortige Bevölkerung ökonomisch darunter zu leiden hätte.

Das Ziel sollte sein, die hohen Standards die in Europa für Arbeit in Minen und sonstigen Gefahrenzonen gelten auf dortige Minen auszuweiten. Es sollte kein afrikanisches Kind für ein europäisches Smartphone arbeiten und kein kongolesischer Mitarbeiter aufgrund von schlechten Schutzbestimmungen sterben, nur damit Europa sein ökoligisches Gewissen beruhigen kann.

Mittel und Technologie dafür wären vorhanden, es muss nur ein Wille in der Politik und ein Anreiz durch den Konsumenten gesetzt werden, dass Produkte aus tatsächlich fairen Ursprüngen stammen.

Autor: Alexander Herberstein, Artikelbild von Sunart Media / Shutterstock.com

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