Google Search erleichtert Löschung von privaten Daten

Google kündigt deutlich erweiterte Löschrechte von Nutzern für private, sensible Daten in den Google-Suchergebnissen an.

Autor: Susanne Breuer

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Das Unternehmen kündigt für seine Suchmaschine Google Search deutlich erweiterte Löschrechte von Nutzern für private und sensible Daten in den Suchergebnissen an.

Die Wahrung der Privatsphäre in der Google-Suche wird ab sofort einfacher. Vor einigen Tagen kündigte Google deutliche Erleichterungen für Nutzer an, ihre privaten, sensiblen Daten zumindest aus der Google-Suche entfernen zu lassen. Adresse, Telefonnummer oder Fotos von Ausweisen sollen sich nun viel einfacher löschen lassen. Zumindest aus den Suchergebnissen von Google Search.

Google Search: Schon mal den eigenen Namen gegoogelt?

Wer sich einmal getraut hat, seinen eigenen Namen in die Google-Suche einzugeben, wird sich möglicherweise erschreckt haben, was alles im Netz zur eigenen Person zu finden ist. Gerade Fotos können da erheiternd bis karriereschädigend sein, die einem interessierten Sucher nach Eingabe eines Namens auf den Bildschirm gezaubert werden. Wer sich dann darum bemühte, diese Informationen wieder aus dem Netz zu nehmen, stieß regelmäßig auf zwei Probleme.

Der Betreiber der Webseite, die die Informationen in die Welt trug, musste ausfindig, erfolgreich kontaktiert und von dem Lösch-Anliegen überzeugt werden. Und für den nicht seltenen Fall, dass dieses Anliegen aus den verschiedensten Gründen missglückte, galt es, als Hilfskonstruktion, wenigstens die Suchmaschinen zu überzeugen, dass diese Informationen nicht mehr als Treffer bei einer Namenssuche angezeigt würden.

Zumindest für das Thema Suche hat der Marktführer Google Search nun eine Lösung auf den Weg gebracht, die eine deutliche Verbesserung zur bisherigen Situation verspricht.

Bisherige Regelung

Bislang war es so, dass Google lediglich dann sensible Informationen in den Suchergebnissen unterdrückte, wenn mit diesen persönlichen, sensiblen Daten mutwillig Schindluder betrieben wurde und den betroffenen Personen dadurch ein Schaden entstand. So zum Beispiel beim Internetphänomen des Dox(x)ing, (abgeleitet von Documents), dem systematischen Sammeln und Veröffentlichen privater Daten einer Person im Netz, um ihr zu schaden. (HIER). Auch Informationen wie Kreditkartennummern und Bankverbindungen konnten bisher schon entfernt werden. Voraussetzung: Es hatte nachweislich ein betrügerischer Missbrauch der Daten stattgefunden.

Das Prinzip lautete also: Das Kind muss erst in den Brunnen fallen, bevor wir einen Deckel auf den Schacht legen.

Das soll sich nun ändern. Statt Reaktion nun Prävention.

Neue Regelung

In einer Blog-Veröffentlichung vom 27. April beschreibt Google die neue Philosophie von Google Search nun so:

Privacy and online safety go hand in hand. And when you’re using the internet, it’s important to have control over how your sensitive, personally identifiable information can be found.Datenschutz und Online-Sicherheit gehen Hand in Hand.

Und wenn Sie das Internet nutzen, ist es wichtig, dass Sie die Kontrolle darüber haben, wie Ihre sensiblen, persönlich identifizierbaren Informationen gefunden werden können. 

(HIER)

Nun soll also der Google Search-Nutzer die Freiheit zu haben zu entscheiden, welche seiner privaten, sensiblen Informationen in der Google-Suche auftauchen. Das neue Prinzip wirkt also präventiv, bevor etwas passiert. Ob dies auch tatsächlich so vollumfassend umgesetzt werden wird und eine tatsächliche Veränderung der Sichtbarkeit von sensiblen Daten bringt, muss abgewartet werden.

Konkret sagt Google:
Under this new policy expansion, people can now request removals of additional types of information when they find it in Search results, including personal contact information like a phone number, email address, or physical address. The policy also allows for the removal of additional information that may pose a risk for identity theft, such as confidential log-in credentials, when it appears in Search results.

Im Rahmen dieser neuen Richtlinienerweiterung können Nutzer nun die Entfernung zusätzlicher Informationen beantragen, wenn sie diese in den Suchergebnissen finden, einschließlich persönlicher Kontaktinformationen wie Telefonnummern, E-Mail-Adressen oder Anschriften. Die Richtlinie ermöglicht auch die Entfernung zusätzlicher Informationen, die ein Risiko für Identitätsdiebstahl darstellen können, wie z. B. vertrauliche Anmeldedaten, wenn sie in den Suchergebnissen erscheinen. (HIER)

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

Google Search plant bei Erhalt eines Antrages auf Entfernung die Prüfung aller Inhalte auf der betreffenden Webseite. Damit soll sichergestellt werden, dass nicht die Verfügbarkeit anderer Informationen eingeschränkt wird, die für die Allgemeinheit nützlich sind, wie z.B. in Nachrichtenartikeln. Es wird auch überprüft, ob der Inhalt als Teil von öffentlichen Angaben auf den Webseiten von staatlichen oder offiziellen Stellen erscheint. Dann würde keine Entfernung vorgenommen werden. Dies stellt also eine Ausnahme dar, die beantragte Löschung wird nicht garantiert.

Google betont ausdrücklich die Schwierigkeit der Balance zwischen dem freien Zugang zu Informationen und dem Schutzrecht der Nutzer in Bezug auf ihre sensiblen Daten. (HIER) Möglicherweise wird genau das zukünftig der Knackpunkt sein, der genau zu beobachten ist.

Was genau wird entfernt?

Laut Google können nun auch Informationen wie vertrauliche Logindaten, Bilder von Ausweisdokumenten oder die Wohnanschrift, Mailadressen und Telefonnummern per Antrag entfernt werden.

Die vollständige Liste der aus den Google-Suche-Ergebnissen zu entfernenden Inhalten sieht so aus (HIER):

  • Entfernen von nicht einvernehmlichen expliziten oder intimen persönlichen Bildern aus Google
  • Unfreiwillig gefälschte Pornografie
  • Inhalte über mich auf Websites mit ausbeuterischen Entfernungspraktiken (es soll Geld bezahlt werden an Dritte, damit diese Inhalte aus der Google-Suche entfernt werden)
  • Ausgewählter persönlicher Informationen (PII) oder Doxxing-Inhalte (NEU!)
  • Bilder von Minderjährigen
  • Irrelevante Pornografie aus den Google-Suchergebnissen für den eigenen Namen entfernen

Wie genau muss ich vorgehen?

Um einen Antrag auf Entfernung sensibler Daten zu gehen, besucht bitte die Seite des Google Support (HIER). Ganz unten lässt sich die Spracheinstellung von Englisch auf nahezu jede beliebige Sprache ändern.

Mit einem Klick auf das Bearbeiten-Icon, der kleine Bleistift, klappen die möglichen Antworten aus. Dann sieht das Formular so aus:

MIMIKAMA

Das Formular ist selbsterklärend und es werden zusätzliche Hilfetexte angeboten. Natürlich wird Google zunächst empfehlen, den Betreiber der Seite zu kontaktieren, die die kritischen Informationen veröffentlicht hat. Wer das schon vergeblich getan hat, oder keine Möglichkeit hat, diesen zu erreichen, lehnt einfach ab, füllt das Formular weiter aus und sendet es an Google. Über die Länge der Bearbeitungszeiten eines solchen Antrags liegen noch keine Informationen vor.

Fazit

Google Search erweitert seine Richtlinien um die Möglichkeit, neben den bisherigen löschfähigen Informationen wie missbräuchlich verwendeten persönlichen Daten nun auch weitere persönliche, sensible Daten aus den Suchergebnissen entfernen zu lassen, ohne dass bereits ein Missbrauch, Betrug oder ähnliches stattgefunden hat. Dies gilt auch für Adressen, Telefonnummern, Bildern oder Login- oder Kreditkartendaten und anderem. Dies ist eine deutliche Stärkung der Nutzerrechte, da diese jetzt auch präventiv, vorbeugend Daten löschen lassen können.

Dabei hat sich Google jedoch auch eine Hintertür offengelassen und Ausnahmen formuliert, die in der jeweiligen Situation möglicherweise Auslegungssache sind. Die geforderte Löschung wird nicht garantiert. Es bleibt abzuwarten, wie stark die neue Regelung Google-Nutzer in Zukunft tatsächlich schützt.

Wichtig auch, es geht lediglich um die Löschung in den Suchergebnissen von Google Search. Von Google in den eigenen Suchergebnissen gelöschte Daten sind weiterhin auf den ursprünglich veröffentlichenden Webseiten verfügbar, aber zumindest über Google nicht mehr zu finden. Wer jedoch wirklich Missbrauch betreiben will, dürfte die privaten Daten auch ohne die Nutzung des Suchmaschinen-Marktführers finden.

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Quelle: futurezone

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