Deutscher Geheimdienst fängt russischen Funkverkehr über Kriegsverbrechen in Butscha ab

Kriegsverbrechen in Butcha. Der Spiegel berichtet, dass der Bundesnachrichtendienst (BND) Funkverkehr von russischen Militärs abgefangen hat, die sich eindeutig und detailliert über die Massaker an Zivilpersonen in Butscha geäußert haben.

Autor: Susanne Breuer

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Aus den abgehörten Funksprüchen soll deutlich werden, dass sich die russischen Truppen bewusst waren, dass es sich bei ihren Opfern um Zivilisten handelte.
Aus den abgehörten Funksprüchen soll deutlich werden, dass sich die russischen Truppen bewusst waren, dass es sich bei ihren Opfern um Zivilisten handelte.

Die Bilder aus Butscha haben in den letzten Tagen die Welt entsetzt. Nach Abzug der russischen Truppen lagen dort hunderte Menschen ermordet und teilweise gefoltert wie zufällig hingeworfen auf den Straßen der Stadt. Noch immer werden Leichen geborgen, um sie weiteren Untersuchungen zuzuführen und so Beweise für mögliche Strafverfolgung zu sichern. Überlebende Augenzeugen berichteten von einer besonderen Grausamkeit, mit der diese Morde durchgeführt wurden. Die endgültige Zahl der Opfer ist noch immer nicht bekannt, da noch nicht alle Häuser einzeln durchsucht wurden. Stand Mittwochabend, 6. April, werden 320 Opfer gemeldet (HIER). Selbst der ukrainische Präsident Selenskyj hat die Lage in Butscha persönlich in Augenschein genommen und war zutiefst erschüttert.

Der Funkverkehr

Die aufgefangenen Funksprüche stammen von Truppen nördlich von Kiew. Es wurden Morde an Zivilisten besprochen, die sich nach Informationen des Spiegels möglicherweise konkreten Toten aus Butscha zuordnen lassen, z.B. einem Zivilisten, der auf seinem Fahrrad erschossen und einfach liegengelassen wurde. Diese Informationen decken sich mit Angaben Überlebender aus Butscha, die solche Morde aus ihren Verstecken mitansehen mussten.  Eine weitere erschreckende Aussage aus den Funksprüchen soll lauten: Erst befrage man Soldaten, dann erschieße man sie (HIER).  

Neben den zahllosen Toten auf den Straßen und in den Wohngebieten Butschas wurde auch ein Massengrab entdeckt. Viele Tote waren gefesselt oder wiesen Zeichen von Folter auf.

Zivilisten nicht zufällig getötet

Aus den abgehörten Funksprüchen soll deutlich werden, dass sich die russischen Truppen bewusst waren, dass es sich bei ihren Opfern um Zivilisten handelte. Laut Spiegel sind klare Anzeichen vorhanden, dass diese Gräueltaten, die Ermordung von Zivilisten, als normal und sogar möglicherweise als Teil einer Strategie angesehen werden. Es solle in der Zivilbevölkerung Angst und Schrecken verbreitet werden, umso jeden Widerstand zu ersticken (HIER). Gerade dieser breite Widerstand nicht nur der ukrainischen Armee, sondern auch Zivilpersonen, männlich wie weiblich, die sich der Territorialverteidigung genannten Freiwilligenarmee angeschlossen haben, macht den russischen Truppen große Probleme, da er bei der Planung des Angriffskrieges wohl komplett unterschätzt wurde.

Fest steht nun offenbar, dass die Kampfhandlungen der russischen Truppen nicht nur zufällig Zivilpersonen das Leben gekostet haben, sondern dass dies eine bekannte Tatsache auch bei der Truppenführung ist. Dies steht im Gegensatz zu Aussagen des Kreml, dass zivile Opfer nicht durch russische Truppen zu verantworten seien. Dieser Zusammenhang wird seitens Moskaus vehement dementiert und von gefälschten Fotos und Videos gesprochen. Durch die neuen Erkenntnisse des BND liegen nun verwertbare Erkenntnisse zum Beweis des Gegenteils vor.

Weitere Orte betroffen?

Aus den Abhörprotokollen geht wohl auch hervor, dass bei den Funksprüchen nicht nur über die Morde von Butscha gesprochen wurde, sondern auch von anderen Orten. Es ist also zu befürchten, dass in Zukunft noch in anderen Städten ähnliche Kriegsverbrechen ans Tageslicht kommen werden. Die Morde in Butscha lassen sich klar den russischen Truppen zuordnen. Dies belegen Satellitenaufnahmen aus der Zeit, als Butscha noch durch russische Truppen besetzt war und nach dem Abzug. Die vielen Leichen in den Straßen sind zu beiden Zeitpunkten deckungsgleich nachweisbar (HIER).

Der Spiegel meldet ebenfalls, dass der BND bereits die zuständigen parlamentarischen Stellen über seine Erkenntnisse informiert hat. Danach seien auch Söldnertruppen wie die für ihre Grausamkeit bekannte Gruppe Wagner (HIER) an diese Gräueltaten unmittelbar beteiligt (HIER).

Fazit

Aus dem abgehörten Funkverkehr der russischen Truppen durch den deutschen Bundesnachrichtendienst geht klar hervor, dass die Gräueltaten von Butscha kein Zufall waren. Die Menschen wurden, obwohl und vielleicht sogar gerade, weil sie Zivilisten waren, in voller Absicht und willkürlich getötet. Oft auch noch gefoltert. Ziel war es, Angst und Schrecken zu bereiten. Mit anderen Worten: Terror! Der Kreml streitet dies ab, doch die Beweise liegen auf dem Tisch.

Lesen Sie auch den Faktencheck zu den russischen Plänen der Massengräber

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