20.000 Flüchtlinge sollen laut WhatsApp-Mitteilungen in den nächsten Tagen in München ankommen. Doch es handelt sich um einen Fake!

Bereits vor mehreren Tagen ist die Nachricht aufgetaucht, welche primär über WhatsApp versendet wird. Es handelt sich dabei um eine Sprachnachricht, in der behauptet wird, dass „in den nächsten Tagen 20.000 Flüchtlinge“ in München ankämen.

Die männliche Stimme spricht dabei von Flüchtlingen, die nun in Griechenland sind und mit dem Flugzeug, der Bahn oder gar dem Bus anreisen würden. Wir kennen diese Art des Narratives bereits aus anderen Fällen, so wie aktuell die Mitteilungen zum Flughafen Cochstedt oder Altenburg.

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Die Sprachmitteilung nennt zudem keine konkreten Daten, sondern baut lediglich einen Zusammenhang mit den Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus auf. Es wird von „Ausgangssperren“ gesprochen, die dazu dienen würden, die Ankunft der Flüchtlinge zu verheimlichen.

Die Polizei München hat sich bereits zu dieser Sprachnachricht geäußert und auf Twitter eine eindeutige Aussage veröffentlicht. Hier lautet es: „Insbesondere über Messenger-Dienste werden derzeit gezielt Falschmeldungen und böswillige Gerüchte verbreitet. Glaubt nicht alles blind, denkt nach vor dem Teilen! Prüft alle angeblichen Fakten und wendet Euch an vertrauenswürdige offizielle Quellen.“

Ferner schreibt die Polizei auf Twitter:

Nein! Durch die Ausgangsbeschränkung soll nicht die Ankunft von 20.000 Flüchtlingen vertuscht werden.

Nein! Hubschrauber versprühen keine Desinfektionsmittel über Bayern.

Faktencheck 20.000 Flüchtlinge

Auch der Bayerische Rundfunk hat dieses Gerücht überprüft und schreibt, dass auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge dementiert, dass zum aktuellen Zeitpunkt 20.000 Flüchtlinge aus Griechenland angekommen würden oder entsprechende Pläne vorliegen. Ein Sprecher des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge wird mit den Worten wiedergegeben, dass es sich um eine eindeutige Falschmeldung handle.

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Der Bayerische Rundfunk beschreibt überdies, dass eine Reise quer durch Europa derzeit gar nicht einfach ist:

An zahlreichen Grenzen in Europa herrschen derzeit strenge Kontrollen. So sind die Grenzen nach Bayern nur für Berufspendler, den Warenverkehr und Reisende mit dringendem Reisegrund passierbar. Auf dem Balkan wurden bereits am 13. März die Mehrzahl der Grenzübergänge geschlossen. Der Fährverkehr zwischen Griechenland und Italien ist seit dem 15. März eingestellt.

Hinweis!

Wir weisen an dieser Stelle auf unsere Kategorie: CORONAVIRUS 2019 nCoV (hier) hin, in der wir alle relevanten Faktenchecks zum Thema Coronavirus auflisten.


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