42 Millionen Euro Schaden durch fingierte Finanzwetten im Internet

Prozessauftakt in einem der deutschlandweit größten Onlinebetrugsverfahren

Autor: Tom Wannenmacher

Am Landgericht Saarbrücken beginnt am kommenden Dienstag einer der deutschlandweit größten Online-Betrugsprozesse. Das haben Gericht und die Staatsanwaltschaft Saarbrücken dem Saarländischen Rundfunk (SR) bestätigt. Es geht in dem Prozess um mehr als 1.100 geprellte Anleger aus Österreich und Deutschland, die insgesamt rund 42 Millionen Euro verloren haben.

Angeklagt ist der 29-Jährige Azem S., der im Kosovo ein Call-Center betrieben haben soll. Ihm wird gewerbsmäßiger Bandenbetrug vorgeworfen. Er soll Teil eines internationalen Netzwerks sein, das mit gezinkten Onlinetrading-Plattformen Anleger um ihr Geld gebracht hat.

Die Masche

Auf den Portalen mit Namen „XMarkets.com“, „Zoomtrader“, „Option888“, „TradeInvest90“ und „TradoVest“ boten die Betreiber vermeintlich lukrative Finanzwetten an. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft haben Berater aus osteuropäischen Call-Centern die Anleger per Telefon überredet, immer mehr an die Portale zu überweisen. Das eingezahlte Geld soll nur zum Schein in Finanzwetten geflossen sein, tatsächlich aber direkt in die Taschen der mutmaßlichen Betrüger.

Der höchste Einzelschaden beträgt laut Staatsanwaltschaft 5,5 Millionen Euro, im Schnitt sind es 35.000 Euro pro Betroffenem.

Der Verteidiger des angeklagten Call-Center-Betreibers wollte sich auf SR-Anfrage nicht zu den Vorwürfen äußern. Der 29-Jährige wartet wegen der umfangreichen Ermittlungen schon seit fast drei Jahren im Gefängnis auf seinen Prozess. Die Ermittler hatten bei 35 Razzien europaweit einen riesige Menge an Daten sichergestellt und in der Folge analysiert.

Der eigentliche Hauptverdächtige in dem Betrugsverfahren, Uwe L., war im Sommer 2020 in der JVA Saarbrücken an einer Medikamentenüberdosis gestorben. Die genauen Umstände seines Todes sind ungeklärt.

Quellen: SR Saarländischer Rundfunk

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