Faktencheck: „Ein Zug mit knapp 1.000 Schwarzafrikanern fuhr gestern in Ashausen…“

Autor: Tom Wannenmacher

Richtig ist, dass diese Menschen dort regelmäßig mit dem Zug ankommen und dann mit dem Shuttlebus eines Unternehmens zu ihrer Arbeitsstelle gebracht werden. Ashausen

Ein Facebook-Statusbeitrag mit einem Video, welches mit einem Smartphone aufgenommen wurde, soll die Ankunft von „knapp 1.000 Schwarzafrikanern“ am Bahnhof Ashausen dokumentieren.

Diese sollen am 10.7.2019 aus dem Zug ausgestiegen sein. Dem Zuschauer soll vermittelt werden, dass es sich dabei um Flüchtlinge handelt, die ohne Wissen der Bevölkerung, eine Unterkunft erhielten. Im Posting hieß es auch, dass die Behörden es für nicht notwendig hielten, die Bevölkerung darüber zu informieren.

Screenshot des Facebook-Beitrages
Screenshot des Facebook-Beitrages

Der Inhalt des Statusbeitrags als Wortlaut:

Ein Zug mit knapp 1.000 (EINTAUSEND) Schwarzafrikanern fuhr gestern in #Ashausen ohne Wissen der Bevölkerung ein! Als eine Frau die Massen filmte, ging ein Migrant auf sie los & bedrängte sie: „Lösch das, LÖSCH DAS!“ Die Frau machte auf sich aufmerksam und rief laut: „WAS WILLST DU VON MIR?“ In den Medien liest man darüber kein einziges Wort. Auch die Behörden hielten es nicht für notwendig, die Bevölkerung darüber zu informieren!?Niedersachsens Innenminister Pistorius (SPD) bekräftigte vor wenigen Tagen noch, dass man bereit sei, jederzeit Flüchtlinge aufzunehmen. Auf die Frage, wie viele man aufnehmen werde, antwortete er: „Da sind wir flexibel.“

[mk_ad]

Die Fakten

Nein, dieses Video zeigt keine Zuwanderung von „1000 Schwarzafrikanern“, sondern es zeigt Menschen auf dem Weg zur Ihrer Arbeit. Genauer gesagt zeigt es Mitarbeiter eines Logistik-Zentrums im nahegelegenen Winsen.

Die Polizei des Landkreises Harburg hat dazu folgendes auf Twitter veröffentlicht:

Derzeit kursiert ein Video in den sozialen Medien, das eine vermeintlich große Anzahl von Flüchtlingen zeigen soll, die plötzlich und ohne Wissen der Bevölkerung mit einem Zug in #Ashausen ankommen. Das ist falsch!

Richtig ist, dass diese Menschen dort regelmäßig mit dem Zug ankommen und dann mit dem Shuttlebus eines Unternehmens zu ihrer Arbeitsstelle gebracht werden.

Richtig ist auch, dass wir wegen eines Verstoßes gegen das Kunsturhebergesetz ermitteln, da das Video mutmaßlich ohne Zustimmung der abgebildeten Personen veröffentlicht und verbreitet wurde.

Der Beitrag der Polizei Harburg direkt auf Twitter

Weitere Information zu diesem Thema finden Sie beim dpa-Faktencheck mit dem dem Titel: Video zeigt Berufspendler, keine ankommenden Asylsuchenden

Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.