Fake-Shops – der Handel mit der Angst

Autor: Tom Wannenmacher

Abbildung 1: Im Internet lauern viele Gefahren, nicht nur durch Hackerangriffe. Manchmal verbergen sie sich auch hinter ganz harmlos aussehenden Onlineshops.
Abbildung 1: Im Internet lauern viele Gefahren, nicht nur durch Hackerangriffe. Manchmal verbergen sie sich auch hinter ganz harmlos aussehenden Onlineshops.

Während der Corona-Pandemie gab es einige Menschen, die sich nur an der Angst ihrer Mitmenschen bereichern wollten. Ihr Ansinnen war es nicht, zu helfen, wenn sie in ihren Onlineshops die dringend benötigten Hygieneartikel angeboten haben. Einzig die persönliche Bereicherung war das Ziel. In der Zeit, als es nirgends Atemschutzmasken oder Desinfektionsmittel zu kaufen gab, fanden Verzweifelte vermeintliche Hilfe im Internet. In einigen Shops gab es Atemschutzmasken das Stück für 100 Euro und mehr. Vor derart moralisch verwerflichen Geschäften können die Behörden kaum schützen. Hier muss jeder selbst aufpassen und umsichtig handeln, um solchen Betrügern nicht auf den Leim zu gehen.

Betrüger kassieren und liefern nicht

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Abbildung 2: Nicht nur strafbar, sondern auch moralisch sehr verwerflich sind Betrugsversuche, wenn sich die Betrüger an der Angst ihrer Mitmenschen bereichern.

Die Masche ist so einfach wie wirkungsvoll. Die Betrüger eröffnen einen Onlineshop und bieten genau das an, was gerade jeder so dringend braucht, was aber kaum irgendwo zu bekommen ist. Sie kassieren mit ihren überteuerten Angeboten ab und noch bevor jemand merkt, dass er keine Ware bekommt, sind die Shops schon wieder abgeschaltet und irgendwo im World Wide Web taucht der nächste falsche Shop auf und zieht die gleiche Nummer durch, wieder und wieder. Viele kaufen die überteuerten Produkte, weil sie sonst nirgends zu bekommen sind und bezahlen alles per Vorkasse. Seriöse Shops mit Hygiene-Artikeln haben beispielsweise ein Gütesiegel und bieten auch Kauf auf Rechnung an.

Vor dem Kauf den Onlineshop unter die Lupe nehmen

Überall, wo es Onlineangebote gibt, die per Vorkasse zu zahlen sind, ist zunächst Vorsicht geboten. Wer bei einem solchen Shop zum ersten Mal kauft und auch sonst noch nicht viel davon gehört hat, sollte sich eingehend darüber informieren. Außer den Falschangeboten gibt es auch eine große Anzahl an Seiten, die wahre Wundermittel anpreisen, beispielsweise Mittel, die den Blutdruck innerhalb von wenigen Stunden auf ein normales Maß zurückbringen oder Cremes, die Falten einfach durch Auftragen verschwinden lassen.

Die Betrüger klopfen teilweise sogar an die Haustür, bieten Coronatests gegen Entgelt an. Dazu sagt die Polizei, dass solche nur nach Voranmeldung erfolgen. Kriminelle wollen bei der Gelegenheit nicht nur ihre Opfer abzocken, sondern auch ausspionieren. Sie verlangen Einlass ins Haus, um den Test in einer ruhigen Atmosphäre durchführen zu können und können dann ganz in Ruhe die Wohnung in Augenschein nehmen, ob es etwas Wertvolles zu stehlen gibt.

Fake-Shops erkennen

Nicht alles, was im Internet zu sehen ist, ist echt. Das gilt nicht nur für Fotos oder Videos. Immer häufiger gilt das auch für Verkaufsplattformen oder Onlineshops. Diese Shops auf den ersten Blick zu erkennen, ist gar nicht so einfach. Oft sehen die Shops aus wie ein bestimmter, real existierender Onlineshop. Doch sind sie eine Kopie, die sehr seriös wirkt und kaum Zweifel an der Echtheit aufkommen lassen. Sie gewinnen das Vertrauen der Kunden durch hochwertige Produktbilder, ein professionelles Erscheinungsbild und viele Informationen. Besonderes Lockmittel ist das gesuchte, meist hochpreisige Produkt zu einem sehr günstigen Preis. Oft handelt es sich um Shops für Handtaschen, Markenuhren, Hightech-Produkte, die gerade in sind, oder um Designer-Kleidung.

Die Zahlung erfolgt immer im Voraus. Die Kunden erhalten dann in den meisten Fällen minderwertige Produkte, die dem Original ähnlich sehen. Teilweise liefern die Shops auch gar nicht. Damit die Kunden keine weiteren Schritte einleiten, erfinden sie Ausreden und vertrösten die Kunden.

An folgenden Punkten lassen sich Fake-Shops erkennen:

  • Die Internetadresse ist auffällig.
  • Die Zahlungsweisen sind teilweise unsicher
  • Der Preis ist auffallend günstig.
  • Die Gütesiegel sind gefälscht.

Ein seriöses Verkaufsportal hat immer ein Impressum und AGB. Zudem besteht die Möglichkeit, sich auf unabhängigen Plattformen über den Shop zu informieren und nach Kundenbewertungen zu suchen.

Was können die Opfer tun?

Wer schon Geld bezahlt hat, sollte versuchen, es zurückzubekommen. Bei einer Überweisung kann das schwierig werden. Je nach Bank lassen sich Überweisungen noch ein paar Stunden oder auch nur für wenige Sekunden stoppen. Beim Lastschriftverfahren haben Kunden acht Wochen Zeit, die Abbuchung rückgängig zu machen. In beiden Fällen ist es notwendig, die Bank zu kontaktieren.

Wichtig ist, alle Belege für die Bestellung aufzubewahren, wie Kaufvertrag, Bestellbestätigung, ein Screenshot der Angebotsseite. Rechtlich gesehen ist ein Fake-Shop Betrug. Wer auf einen solchen Shop hereingefallen ist, kann bei der Polizei Strafanzeige stellen. Selbst wenn keine Chancen bestehen, das Geld wieder zurückzubekommen, ist es sinnvoll, solche Betrügereien öffentlich zu machen. Das geht am besten über die Verbraucherzentralen. Dann ist es zumindest möglich, andere Verbraucher vor den Betrügern zu warnen, sodass niemand mehr auf den Fake-Shop hereinfällt.

Phishing ebenfalls eine beliebte Masche

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Abbildung 3: Viele Bankkunden sind schon Opfer von Phishing-Angriffen geworden und haben, ohne es zu wollen, ihre Bankdaten an Dritte weitergegeben.

Viele ahnungslose Nutzer erhalten auch E-Mails von unbekannten Absendern, die einen verseuchten Anhang enthalten. Wer den Anhang öffnet, lässt ein Virus auf seinen Rechner, das alle möglichen Daten auf dem Computer ausspioniert. Andere Phishing-Mails scheinen von der eigenen Bank zu sein oder von einem Zahldienstleister wie PayPal. Diese fordern die Nutzer auf, sich umgehend an ihrem Konto anzumelden und aus Sicherheitsgründen ihre Zugangsdaten zu ändern. In Wahrheit führt der Link in der E-Mail auf eine Fake-Seite, die nur so aussieht, wie die der Bank oder des Bezahldienstleisters.

Quellen:

Abbildung 1: Pixabay © thedigitalartist (CC0 Public Domain)

Abbildung 2: Pixabay © alexas_fotos (CC0 Public Domain)

Abbildung 3: Pixabay © mohamed_hassan (CC0 Public Domain)

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