Fake: ÖBB-Gewinnspiel auf WhatsApp

Viele WhatsApp verbreiten unter ihren Kontakten unwissentlich ein Fake-ÖBB-Gewinnspiel.

Autor: Tom Wannenmacher

Die Nachricht lautet „ÖBB 100 Jahre Staatliche Verkehrsförderung! Jeder Bürger kann sich über…“. Darunter ist ein Link. Der Link führt zu einem gefälschten Gewinnspiel. Klicken Sie nicht auf den Link, Sie werden abgezockt. Ignorieren Sie die Nachricht und melden Sie sie an WhatsApp. Wir haben bereits Ende Juni 2022 HIER darüber schon einmal berichtet.

Screenshot: Fake: ÖBB-Gewinnspiel auf WhatsApp
Screenshot: Fake: ÖBB-Gewinnspiel auf WhatsApp

Wie funktioniert diese Betrugsmasche?

Sie erhalten von einem WhatsApp-Kontakt einen Link zu einem ÖBB-Gewinnspiel. Da die Nachricht von einer vertrauenswürdigen Person kam, denken Sie sich nichts dabei und klicken auf den Link.

Sie landen bei einem Gewinnspiel auf einer gefälschten ÖBB-Webseite. Sie haben angeblich die Möglichkeit 2000 Euro zu gewinnen, wenn Sie eine kurze Umfrage ausfüllen.  

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Screenshot: Fake-Gewinnspiel auf einer Fake-ÖBB-Webseite

Nachdem Sie vier kurze Fragen beantwortet haben, landen Sie beim Gewinnspiel. Sie klicken auf eines von 9 verschlossenen Geschenke. Das Geschenk öffnet sich. Der erste Versuch ist leider kein Gewinn – der zweite aber ein Volltreffer. Sie haben tatsächlich 2000 Euro gewonnen – so der Anschein.

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Screenshot: Fake-ÖBB-Gewinnspiel

Um den vermeintlichen Gewinn einzulösen, müssen Sie das Gewinnspiel auf WhatsApp teilen. Im Glauben, dass Sie tatsächlich gewonnen haben, verbreiten Sie das Fake-Gewinnspiel auf WhatsApp und locken ungewollt die eigenen Kontakte in eine Internetfalle.

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Screenshot: Beim Fake-Gewinnspiel werden Sie aufgefordert das Gewinnspiel auf WhatsApp zu teilen. Erst dann erhalten Sie Ihren „Gewinn“.

Sie haben diese Nachricht erhalten oder verbreitet? Erklären Sie, dass es sich um eine betrügerische Nachricht handelt. 

Kreditkartendaten werden abgefragt

Mit Fake-Gewinnspielen sind Kriminelle in der Regel auf Ihre Kreditkartendaten aus. Ihnen wird vorgegaukelt, dass Sie einen kleinen Betrag (zwischen 1 und 3 Euro) per Kreditkarte bezahlen müssen. Angeblich für Versandgebühren oder Ähnliches. Wer die Zahlung vornimmt, tappt aber in eine Abo-Falle.

Im Kleingedruckten, das irgendwo versteckt auf der Webseite zu finden ist, schreiben die Kriminellen, dass Sie mit der Bezahlung des Betrags ein Abo abschließen. Ihnen wird dann monatlich ein Betrag zwischen 50 und 90 Euro abgebucht. Ihnen auf diese Weise ein Abo anzudrehen, ist betrügerisch.

In die Falle getappt? So holen Sie Ihr Geld zurück

Der Abo-Vertrag ist ungültig, da Sie nur versteckt und widersprüchlich über einen Vertragsabschluss aufgeklärt wurden. Auch wenn Sie Ihre Kreditkartendaten oder Ihre E-Mail-Adresse freiwillig angeführt haben, kommt kein rechtmäßiger Vertrag zustande. Mit etwas Zeit und Mühe erhalten Sie Ihr Geld aber wieder zurück. Gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Suchen Sie auf Ihrer Kreditkartenabrechnung oder der Webseite nach Kontaktmöglichkeiten.
  2. Kontaktieren Sie den unseriösen Abo-Anbieter und fordern Sie eine umgehende Kündigung sowie Rückerstattung der abgebuchten Beträge.
  3. Weisen Sie darauf hin, dass dieser Abo-Vertrag nicht rechtmäßig abgeschlossen wurde, da Sie nicht eindeutig über den Vertragsabschluss aufgeklärt wurden.
  4. Gehen die unseriösen Abo-Anbieter nicht auf Ihre Forderung ein, kontaktieren Sie Ihr Kreditkarteninstitut. Fordern Sie eine Rückerstattung der abgebuchten Beträge. Denn: Beträge, die Ihnen ohne Ihre Zustimmung abgebucht wurden (z.B. Beträge, auf die beim Kauf nicht ausreichend hingewiesen wurde oder die über den Wert Ihrer Bestellung hinausgehen), sind gemäß § 67 Zahlungsdienstleistungsgesetz 2018 von Ihrem Zahlungsdienstleister zurückzuerstatten.
  5. Versuchen Sie auch den Abo-Anbieter für weitere Abbuchungen von Ihrer Kreditkarte zu sperren, sofern dies möglich ist.
  6. Möglicherweise müssen Sie Ihre Kreditkarte sperren – klären Sie das am besten mit Ihrem Kreditkarteninstitut.
  7. Haben Sie persönliche Daten angegeben? Dann sollten Sie eine Anzeige bei der Polizei erstatten, denn Kriminelle nutzen die Daten ihrer Opfer häufig für weitere Betrugsmaschen. Sie würden dann als Täter oder Täterin beschuldigt werden.

Fake-Gewinnspiele erkennen

Fake-Gewinnspiele kursieren nicht nur auf WhatsApp. Sie trudeln per E-Mail ein oder werden auf Instagram und Facebook beworben. So entlarven Sie Fake-Gewinnspiele:

  • Veranstalter des Gewinnspiels: Achten Sie bei einem Gewinnspiel sehr genau, wer dieses veröffentlicht hat. Kriminelle geben sich als bekannte Unternehmen wie ÖBB, Cineplexx oder Hofer aus und verbreiten Fake-Gewinnspiele. Checken Sie, ob Sie sich auf der echten Webseite, Facebook- oder Instagram-Seite befinden.
  • Teilnahmebedingungen: Sehen Sie sich die Teilnahmebedingungen an. Finger weg, wenn es gar keine gibt.
  • Kreditkartendaten: Werden Kreditkartendaten abgefragt, handelt es sich definitiv um Fake.
  • Rechtschreibung und Grammatik: Fake-Gewinnspiele sind meist voller Fehler.

Quelle:

Watchlist-Internet
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