Facebooks Maßnahmen im Rahmen der russischen Invasion der Ukraine

Autor: Tom Wannenmacher

Facebook hat am 9. März 2022 folgende Maßnahmen im Rahmen der russischen Invasion der Ukraine veröffentlicht.

Facebook schreibt:

  • Wir haben den Zugang zu RT und Sputnik in der EU und Großbritannien blockiert sowie die Inhalte von Facebook-Seiten und Instagram-Konten staatlich kontrollierter russischer Medien heruntergestuft und ihre Auffindbarkeit auf unseren Plattformen erschwert.
  • Wir aktualisieren Community Help als zentrale Ressource auf Facebook, um Ukrainer*innen und anderen Menschen in der Region verlässliche Informationen von lokalen UN-Organisationen und Rotkreuz-Organisationen zur Verfügung zu stellen. Dazu gehören Informationen darüber, wo es medizinische Hilfe gibt, wie sie sich in Sicherheit bringen und wie sie Unterstützung finden können.
  • Wir haben ein Special Operation Center eingerichtet, um laufend auf Aktivitäten auf unseren Plattformen reagieren zu können. Es ist mit Expert*innen, darunter auch russische und ukrainische Muttersprachler*innen, besetzt, um unsere Plattformen rund um die Uhr genau zu beobachten und so schnell wie möglich handeln zu können.
  • Wir beobachten die Situation vor Ort laufend und werden unsere Maßnahmen entsprechend anpassen.

Angesichts der Verschärfung der humanitären Krise kündigen wir heute weitere Schritte an, um den Menschen den Zugang zu wichtigen Ressourcen zu erleichtern und Maßnahmen zur Unterstützung von Menschen in Not zu ergreifen.

Hilfe beim Zugang zu Ressourcen

  • Aktualisierung von Community Help: Wir aktualisieren Community Help als zentrale Ressource auf Facebook. Dort finden Ukrainer*innen und andere Menschen in der Region verlässliche Informationen von lokalen UN- und Rotkreuz-Organisationen. Dazu gehören Informationen darüber, wo es medizinische Hilfe gibt, wie sie sich in Sicherheit bringen und wie sie Unterstützung finden können – sowohl in der Ukraine als auch nach der Grenzüberquerung in die Nachbarländer. Community Help bietet auch Zugang zur WhatsApp-Hotline des staatlichen Notdienstes der Ukraine, die Menschen wichtige Informationen, einschließlich zu Notfallmaßnahmen, zur Verfügung stellt. Wir werden Menschen in der Ukraine oder denen, die kürzlich in die Nachbarländer ausgereist sind, einen Link zu Community Help oben in den Facebook- und Instagram-Feeds anzeigen, um sie auf diese Ressource hinzuweisen. Die Seite wird auch weltweit unter facebook.com/community_help_ukraine verfügbar sein und bei relevanten Suchanfragen auf Facebook ganz oben stehen.

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  • Zusätzliche Ressourcen für mentale Gesundheit: Wir werden im Emotional Health Center auf Facebook neue Tipps und Ressourcen zur mentalen Gesundheit von internationalen Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem International Medical Corps (IMC) hochladen. Die Ressourcen werden weltweit auf Ukrainisch, Russisch und Englisch verfügbar sein und Informationen zu Themen wie dem Verhalten in Stresssituationen und der Unterstützung von Kindern während einer Krise bieten.
  • Wir helfen Organisationen, ihre Botschaften mithilfe von Anzeigen zu verbreiten: Durch kostenlose Werbekampagnen unterstützen wir Organisationen bei ihren Bemühungen, wichtige Botschaften unter den von der Krise Betroffenen auf unseren Plattformen zu verbreiten. Um nur einige Beispiele zu nennen: Die WHO wirbt mit Informationen zum Stillen für vertriebene Mütter und das IMC gibt Tipps zur Förderung der mentalen Gesundheit.
  • Verlässlicher Zugang zur WHO Health Alert Helpline: WhatsApp unterstützt die Reaktion der WHO auf die Krise durch die Health Alert Helpline. Zu den Maßnahmen gehören auch Spendenaktionen unter der Leitung der WHO-Stiftung, um die lebenswichtige Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Die WHO unterstützt die Nutzer*innen der Health Alert Helpline in der Ukraine und einigen Nachbarländern auch mit Informationen zur mentalen Gesundheit. Um die Health Alert Helpline zu erreichen, kontaktiert man die folgende Nummer über Whatsapp mit dem Wort “hi.”: +41 79 893 18 92.
  • Bereitstellung von Erkenntnissen für Partnerorganisationen, die ukrainische Geflüchtete unterstützen: Unser „Data for Good„-Team stellt vertrauenswürdigen Partnerorganisationen weiterhin Datensätze zum Schutz der Privatsphäre zur Verfügung, darunter Informationen über soziale Verbindungen zwischen der Ukraine und dem Rest Europas sowie Echtzeit-Mobilitätsdaten für die an die Ukraine angrenzenden Länder, um die Vorhersage von Migrationsströmen zu erleichtern. Direct Relief und Crisis Ready haben auf der Grundlage dieser Informationen eine Reihe von täglichen Lageberichten erstellt, die von Gruppen wie der Weltbank, UNICEF und Médecins Sans Frontières aktiv genutzt werden.

Menschen ermöglichen, die Ukraine zu unterstützen

  • Solidaritätsbekundungen auf Facebook: Seit dem 24. Februar sind mehr als 3 Millionen Menschen Facebook-Gruppen beigetreten, die gegründet wurden, um ihre Solidarität mit dem ukrainischen Volk zum Ausdruck zu bringen und es zu unterstützen. Dabei handelt es sich unter anderem um lokale Gruppen, die Unterstützung in Form von humanitärer Hilfe, Unterkünfte, Rechtsberatung oder medizinischer Hilfe anbieten. Außerdem haben seither weltweit mehr als 10 Millionen Menschen den Profilrahmen mit der ukrainischen Flagge auf Facebook verwendet.
  • Spendensammlungen für gemeinnützige Organisationen: Seit dem 23. Februar wurden auf Facebook und Instagram mehr als 30 Millionen US-Dollar für gemeinnützige Organisationen gesammelt, die humanitäre Hilfe in der Ukraine leisten. Diese Spenden von über 750.000 Spender*innen kommen mehr als 1.500 gemeinnützigen Organisationen zugute. Diese Spenden werden für sowohl kurz- als auch langfristige Hilfsmaßnahmen in der Ukraine und in den Nachbarländern eingesetzt, darunter dringende medizinische Versorgung, Unterkünfte, Lebensmittel und Transportmittel.

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Aktualisierung am 8. März 2022 um 17:00 Uhr:
Heute teilen wir Updates, die wir auf Instagram durchführen, um die Menschen in der Ukraine und in Russland zu schützen und die Verbreitung von Falschinformationen zu reduzieren.
Informationen und Verbindungen auf Instagram privat halten: Um unsere Communities in der Ukraine und in Russland zu schützen, werden wir ab sofort Informationen über die Follower von Personen, über Konten, denen sie folgen, und über Personen, die sich gegenseitig folgen, für private Konten in diesen beiden Ländern ausblenden.
Das bedeutet, dass Personen, die privaten Konten mit Sitz in der Ukraine und Russland folgen, nicht mehr sehen können, wem diese Konten folgen oder wer ihnen folgt. Wir zeigen diese Konten auch nicht mehr in den Follower- oder Follower-Listen anderer Personen oder in unserer Funktion „Gegenseitiges Folgen“ an. Wir haben private Konten in der Ukraine und in Russland benachrichtigt, um sie über diese Änderung zu informieren.
Außerdem weisen wir Konten in der Ukraine und in Russland auf Tools wie “Deine Aktivität” und “Lade deine Informationen herunter“ hin. “Deine Aktivität” ermöglicht es den Nutzer*innen, gepostete Inhalte wie Fotos und Videos sowie ihre früheren Likes und Kommentare zu löschen. Mit “Lade deine Informationen herunter“ können Nutzer*innen eine Kopie ihrer Instagram-Daten erhalten.
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Umgang mit staatlich kontrollierten russischen Medien auf Instagram: Nach der Ankündigung von letzter Woche, dass wir Beiträge mit Links zu staatlich kontrollierten russischen Medien auf Facebook herunterstufen, werden ab heute Instagram-Stories mit Link-Stickern zu einer Instagramseite staatlich kontrollierter russischer Medien in dem Stories-Feed weiter unten platziert. Wir werden diese Stories auch kennzeichnen, um die Nutzer*innen darauf hinzuweisen, dass sie zu den Seiten staatlich kontrollierter russischer Medien führen.
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Diese Änderungen kommen zu den Maßnahmen hinzu, die wir bereits ergriffen haben, um die Auffindbarkeit von Inhalten staatlich kontrollierter russischer Medien auf Instagram zu erschweren und für mehr Transparenz zu sorgen, wenn Nutzer*innen versuchen, Inhalte dieser Konten zu teilen.
Konkret werden Beiträge von staatlich kontrollierten russischen Medien im Feed heruntergestuft und in dem Stories-Feed weiter unten platziert. Außerdem zeigen wir den Nutzer*innen einen Hinweis an, bevor sie Inhalte von diesen Konten in ihren Stories erneut teilen, um sie darüber zu informieren, dass die Inhalte von staatlich kontrollierten russischen Medien stammen. Sollten sich Nutzer*innen dennoch dafür entscheiden, diese Beiträge in ihren Stories erneut zu teilen, werden wir diese weiter unten in dem Feed anzeigen.
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Schließlich empfehlen wir in Suchen und Reels keine Beiträge von Konten staatlich kontrollierter russischer Medien und erschweren die Suche nach diesen Konten.
Aktualisierung am 4. März 2022 um 23:59 Uhr:
Trotz der Ankündigung der russischen Regierung, Facebook zu sperren, arbeiten wir daran, unsere Dienste so weit wie möglich zugänglich zu machen. Aufgrund der aktuellen Einschränkungen in Russland zu operieren, werden Werbeanzeigen, die Menschen in Russland ansprechen sollen, pausiert. Werbetreibende aus Russland werden weltweit nicht mehr in der Lage sein, Werbeanzeigen zu schalten, auch nicht in Russland.
Aktualisierung am 4. März 2022 um 20:15 Uhr:
Update zu Russlands Entscheidung, den Zugang zu Facebook zu sperren: Infolge der Entscheidung der russischen Regierung, den Zugang zu Facebook in der Russischen Föderation zu sperren, werden sich bald Millionen russischer Bürger*innen von verlässlichen Informationen abgeschnitten sehen. Sie verlieren damit die Möglichkeit mit Familie und Freunden in Kontakt zu treten und ihre Meinung zu äußern. Wir werden weiterhin tun, was wir können, um unsere Dienste wiederherzustellen, damit die Menschen sie weiterhin nutzen können, um sich online sicher und geschützt zu äußern und zu organisieren.
Update zur Einschränkung des Zugangs zu RT und Sputnik: Anfang dieser Woche haben wir angekündigt, dass wir den Zugang zu RT und Sputnik in der gesamten EU aufgrund der außergewöhnlichen Umstände einschränken werden. Im Einklang mit dieser Maßnahme und auf Ersuchen der britischen Regierung werden wir auch in Großbritannien den Zugang zu RT und Sputnik zu diesem Zeitpunkt einschränken.
Aktualisierung am 3. März 2022 um 01:50 Uhr:
Wir verstärken unsere Unterstützung für humanitäre Maßnahmen: Heute haben wir 15 Millionen US-Dollar zur Unterstützung der humanitären Maßnahmen in der Ukraine und den Nachbarländern zugesagt. Dies beinhaltet 5 Millionen US-Dollar in Form von Direktspenden an UN-Organisationen und mehr als ein Dutzend gemeinnützige Organisationen, darunter das International Medical Corps, das diese Mittel für die Entsendung mobiler medizinischer Einheiten in die Ukraine verwenden wird, und Internews, um gefährdete Journalist*innen und Menschenrechtsaktivist*innen in der Region zu unterstützen. Wir spenden auch an UNICEF, um die lebensrettende Unterstützung für Kinder und Familien in der Ukraine und der Region zu verstärken. Die verbleibenden 10 Millionen US-Dollar werden in Form von Werbekrediten auf unseren Plattformen zur Verfügung gestellt, um gemeinnützige Organisationen bei der Beschaffung der Mittel zu unterstützen, die sie benötigen, um auf den Krieg in der Ukraine zu reagieren und den von der Gewalt betroffenen Menschen wichtige Informationen zu liefern.
Aktualisierung am 1. März 2022 um 03:05 Uhr:
Update zu staatlich kontrollierten Medienanstalten: Wir haben nicht nur den Zugang zu RT und Sputnik in der gesamten EU eingeschränkt, sondern auch die Inhalte von Facebook-Seiten und Instagram-Konten staatlich kontrollierter russischer Medien heruntergestuft und ihre Auffindbarkeit auf unseren Plattformen erschwert.
Wir haben auch damit begonnen, auf Facebook Beiträge mit Links zu Websites von russischen, staatlich kontrollierten Medien auf Facebook herunterzustufen. In den kommenden Tagen werden wir diese Links kennzeichnen und den Nutzer*innen zusätzliche Informationen zur Verfügung stellen, bevor sie sie teilen oder anklicken. So wollen wir sie im Vorhinein darauf hinweisen, dass die Links zu Websites staatlich kontrollierter russischer Medien führen. Wir planen, ähnliche Maßnahmen auf Instagram zu ergreifen.
Wir kennzeichnen bereits Facebook-Seiten und Instagram-Konten von staatlich kontrollierten russischen Medien, damit die Menschen wissen, woher die enthaltenen Informationen stammen. Durch diese zusätzliche Transparenz wollen wir den Menschen einen Kontext bieten, wenn sie direkte Links zu Websites staatlich kontrollierter russischer Medien teilen wollen oder wenn andere einen Beitrag von jemandem sehen, der einen Link zu einer dieser Websites enthält.
Zuverlässiger Zugang zu vertrauenswürdigen Informationen: Der staatliche Notdienst der Ukraine hat eine Informations-Hotline auf WhatsApp gestartet. Der kostenlose Service wird den Nutzer*innen kritische Updates, zuverlässige und vertrauenswürdige Informationen sowie Details über Notfallmaßnahmen zur Verfügung stellen. Um die kostenlose Hotline auf WhatsApp zu nutzen, speichern Sie einfach die Nummer +380676785917 in Ihren Telefonkontakten und schreiben Sie das Wort почати (beginnen) in eine WhatsApp-Nachricht, um loszulegen.
Wie unsere Community hilft: Während dieses Krieges und der humanitären Krise haben wir gesehen, dass Menschen auf der ganzen Welt unsere Tools nutzen, um sich Gehör zu verschaffen und sich gegenseitig zu unterstützen. So wurden beispielsweise seit dem 23. Februar mehr als 20 Millionen Dollar für gemeinnützige Organisationen auf Facebook und Instagram gesammelt, um die humanitären Bemühungen für die Ukraine zu unterstützen. (Aktualisiert am 2. März 2022 um 19:00 Uhr, um die aktuellste Spendensumme zu berücksichtigen). Es wurden auch Facebook-Gruppen eingerichtet, um Menschen in Not zu helfen, darunter eine Gruppe von 200.000 rumänischen Freiwilligen und Spender*innen, die den Transport und die Unterbringung von Geflüchteten koordinieren. Eine Gruppe von mehr als 300.000 Menschen in Polen bietet Unterkünfte, Kleidung, Medikamente und Fahrten von der Grenze an, um den Bedürftigen zu helfen.
Heute kündigen wir darüber hinaus an, dass wir im Rahmen unseres Data-for-Good-Programms vertrauenswürdigen Organisationen aggregierte Daten über soziale Verbindungen zur Verfügung stellen, die sich für die medizinische Versorgung und Unterstützung von Geflüchteten einsetzen, wie z. B. Direct Relief. Direct Relief nutzt diese Daten um besser zu verstehen, wohin die Menschen gehen, damit sie hilfsbedürftige Gemeinschaften optimal unterstützen können.
Aktualisierung am 1. März 2022 um 02:55 Uhr:
Wir haben von mehreren Regierungen und der Europäischen Union Anfragen erhalten, weitere Schritte in Bezug auf staatlich kontrollierte russische Medien zu unternehmen. Angesichts der Ausnahmesituation schränken wir den Zugang zu RT und Sputnik in der gesamten EU derzeit ein.
Seit heute Morgen sind auf Instagram verschlüsselte Einzelchats für alle Volljährigen in der Ukraine und Russland verfügbar. Im Posteingang der Direktnachrichten zeigen wir den Nutzer*innen zudem die Benachrichtigung an, dass sie zu einer verschlüsselten Unterhaltung wechseln können, wenn sie dies wünschen. Ende-zu-Ende-verschlüsselte Chats sind bereits als Option im Messenger und standardmäßig in WhatsApp verfügbar. Dieses Update ist für Geschäftskonten auf Instagram nicht verfügbar.
Aktualisierung am 28. Februar 2022, 06:00 Uhr:
Wir haben ein Netzwerk entfernt, das von Personen in der Ukraine und Russland betrieben wurde und auf die Ukraine abzielte, weil es gegen unsere Richtlinie gegen koordiniertes inauthentisches Verhalten verstieß. Die Beteiligten haben Websites betrieben, die sich als unabhängige Nachrichtenagenturen ausgegeben haben und haben gefälschte Konten auf mehreren Social-Media-Plattformen, darunter Facebook, Instagram, Twitter, YouTube, Telegram, Odnoklassniki und VK, erstellt.
In den vergangenen Tagen hat es zudem vermehrt Angriffe durch die Hackergruppe Ghostwriter, auf Personen in der Ukraine, einschließlich des Militärs und Personen des öffentlichen Lebens gegeben.  Ghostwriter wird seit einiger Zeit von den Sicherheitsbehörden beobachtet. Wir ermutigen die Menschen in der Ukraine und in Russland, stärkere Maßnahmen zur Sicherheit ihrer Konten zu ergreifen – wie die Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung – um ihre Daten zu schützen. Mehr zu unseren Sicherheitsupdates in der Ukraine.
Aktualisierung am 27. Februar 2022, 20:45 Uhr:
Wir stehen mit Regierungen, darunter auch Vertreter der Ukraine, im regelmässigen Austausch. Auf ihr Ersuchen hin haben wir den Zugang zu mehreren Konten in der Ukraine eingeschränkt, einschließlich der Konten einiger russischer staatlicher Medienorganisationen. Wir prüfen auch andere Ersuchen der Regierung, die vom russischen Staat kontrollierten Medien einzuschränken.
Veröffentlicht am 26. Februar 2022, 20:50 Uhr:
Unsere Gedanken sind bei allen Menschen, die von dem Krieg in der Ukraine betroffen sind. Wir ergreifen über unsere Apps hinweg umfangreiche Maßnahmen, um die Sicherheit unserer Community zu gewährleisten und die Menschen zu unterstützen, die unsere Dienste nutzen – sowohl in der Ukraine als auch auf der ganzen Welt.
Im Folgenden eine Übersicht der konkreten Schritte, die wir in Bezug auf die Invasion der Ukraine unternehmen:


Maßnahmen zur Sicherheit der Menschen in der Ukraine

In Reaktion auf die Situation vor Ort haben wir in der Ukraine mehrere Sicherheitsfunktionen aktiviert:

  • Sperre dein Profil: Mit diesem Tool können Nutzer*innen ihr Facebook-Profil mit einem einzigen Klick sperren. Wenn das Profil einer Person gesperrt ist, können Personen, die nicht mit dieser Person befreundet sind, das Profilfoto nicht herunterladen, vergrößern oder teilen und auch keine Beiträge oder andere Fotos auf dem Profil der Person sehen, unabhängig davon, wann diese gepostet wurden. Unsere Teams arbeiten mit Nichtregierungsorganisationen und zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammen, um über diese Funktionen zu informieren.
  • Freundeslisten: Wir haben die Möglichkeit vorübergehend entfernt, Freundeslisten von Facebook-Konten in der Ukraine einzusehen und zu durchsuchen. Damit schützen wir Menschen vor möglichen Angriffen.
  • Instagram Datenschutz- und Sicherheitshinweise: Wir senden allen Instagram-Nutzer*innen in der Ukraine eine Top-of-Feed-Benachrichtigung über Datenschutz und Kontosicherheit. Bei öffentlichen Konten erinnern wir daran, Einstellungen zu überprüfen, falls Konten privat geschaltet werden wollen. Wenn Konten auf privat geschaltet werden, müssen alle neuen Follower*innen genehmigt werden, damit diese Posts und Stories sehen können. Für Personen, die bereits private Konten haben, geben wir Tipps, wie Konten durch sichere Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung geschützt werden können.
  • Datenschutz und Sicherheit im Messenger: Wir haben die Funktion verbessert, die Messenger-Nutzer*innen in der Ukraine zur Verfügung stehen, z. B. durch die schnelle Einführung von Benachrichtigungen für Screenshots von Nachrichten im Selbstlöschmodus in unseren Ende-zu-Ende-verschlüsselten Chats.
  • Sichere Nachrichten auf WhatsApp: Wie immer sind persönliche Nachrichten und Anrufe standardmäßig mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt, sodass diese von keiner Regierung abgefangen werden können. Nutzer*innen können jetzt die Funktion „Einmal ansehen“ verwenden, um Fotos oder Videos zu versenden, die nachdem sie geöffnet wurden, verschwinden. Außerdem kann der  Selbstlöschmodus genutzt werden, um alle neuen Chats nach 24 Stunden automatisch zu löschen und damit Informationen zu schützen, falls man  das Telefon verliert. Wir empfehlen jedem, die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren, um sich vor Hacker*innen zu schützen, die versuchen könnten, das Konto zu sperren.

Durchsetzung unserer Richtlinien

Wir ergreifen zusätzliche Maßnahmen zur Durchsetzung unserer Gemeinschaftsstandards, nicht nur in der Ukraine und Russland, sondern weltweit in Ländern, in denen Inhalte geteilt werden können. 

  • Wir setzen unsere Richtlinien unter anderem in Bezug auf Hassrede, Gewalt und Anstiftung zu Gewalt sowie dem gezielten Zufügen von Schaden durch, indem wir Technologien einsetzen, die uns helfen, Inhalte schnell zu finden – oft bevor Menschen sie sehen und an uns melden.
  • Wir haben ein Special Operation Center eingerichtet, das mit Expert*innen aus dem gesamten Unternehmen, darunter auch Muttersprachler*innen, besetzt ist, um die Situation genau zu beobachten und so schnell wie möglich handeln zu können. Die Reaktion erfolgt in Echtzeit, sodass Hassrede, gewaltverherrlichende Inhalte und andere Verstöße gegen unsere Gemeinschaftsstandards schnell entfernt werden können.
  • Wir verfügen über Teams von russischen und ukrainischen Muttersprachler*innen, die uns bei der Überprüfung potenziell rechtswidriger Inhalte unterstützen. Außerdem setzen wir Technologien ein, die uns dabei helfen, die Arbeit unserer Content-Moderatoren zu skalieren und Prioritäten zu setzen, auf welche Inhalte diese Teams ihre Zeit verwenden sollten, damit wir besonders verletzende Inhalte frühzeitig entfernen können, bevor diese viral werden.
  • Wir erhalten von einem Netzwerk lokaler und internationaler Partner Rückmeldungen über aufkommende Risiken und können schnell auf diese reagieren. Wir sind uns bewusst, dass lokaler Kontext und sprachspezifisches Fachwissen für diese Arbeit unabdingbar sind, daher sind wir in engem Kontakt mit Expert*innen, Partnerinstitutionen und Nichtregierungsorganisationen.
  • Im Rahmen dieser Bemühungen überwachen unsere Sicherheitsteams weiterhin neu auftretende Bedrohungen und gehen gegen bösartige Aktivitäten vor.

Eindämmung der Verbreitung von Falschinformationen

Wir ergreifen umfassende Maßnahmen, um die Verbreitung von Falschinformationen auf unseren Plattformen zu bekämpfen und beraten uns darüber hinaus mit externen Expert*innen.

  • Wir entfernen Inhalte, die gegen unsere Richtlinien verstoßen und arbeiten mit externen Faktenprüfer*innen in der Region zusammen, um falsche Behauptungen zu identifizieren. Wenn diese etwas als falsch einstufen, zeigen wir diese Inhalte im Feed weiter unten an, damit weniger Menschen sie sehen.
  • Als Reaktion auf die Krise haben wir unsere Kapazitäten zur unabhängigen Faktenprüfung in der gesamten Region in russischer und ukrainischer Sprache erweitert und arbeiten daran, ukrainische Partner bei der Überprüfung von Fakten finanziell zu unterstützen.
  • Als Ergänzung zu den Hinweisen unserer Faktenprüfer*innen warnen wir Nutzer*innen in der Region, wenn versucht wird, kriegsbezogene Bilder zu teilen, die nach unseren Systemen älter als ein Jahr sind. Damit wollen wir Menschen über veraltete oder irreführende Bilder informieren, die aus dem Zusammenhang gerissen werden könnten.
  • Wir haben es auch für Faktenprüfer*innen einfacher gemacht, kriegsbezogene Inhalte zu identifizieren und zu bewerten, da Schnelligkeit insbesondere bei Eilmeldungen wichtig ist. Wir verwenden die Schlüsselwort-Erkennung, um verwandte Inhalte an einem Ort zu gruppieren, so dass sie von Faktenprüfer*innen leicht gefunden werden können.
  • Wir geben Nutzer*innen mehr Informationen an die Hand, damit diese entscheiden können, was sie lesen sowie welchen Inhalten sie vertrauen und teilen möchten. Dazu versehen wir Inhalte mit Warnhinweisen, die von unabhängigen Faktenprüfer*innen als falsch eingestuft wurden und kennzeichnen staatlich kontrollierte Medien.
  • Messenger, Instagram und WhatsApp haben Beschränkungen für die Weiterleitung von Nachrichten und kennzeichnen Nachrichten, die nicht vom Absender stammen, damit Personen wissen, dass es sich um Informationen von Dritten handelt.
  • Wir benachrichtigen Personen, die zuvor faktengeprüfte Inhalte geteilt haben oder versuchen, diese zu teilen, damit sie selbst entscheiden können, ob sie diese Inhalte auch weiterhin teilen möchten.
  • Facebook-Seiten, Gruppen, Konten und Domains, die wiederholt falsche Informationen teilen, werden mit zusätzlichen Strafen belegt. Diese werden Nutzer*innen zum Beispiel nicht länger empfohlen und alle von ihnen geposteten Inhalte werden weiter unten im Feed angezeigt, damit diese von weniger Personen gesehen werden.
  • Wir zeigen eine Benachrichtigung an, wenn man sich mit einer Facebook-Seite, einer Gruppe oder einem Instagram-Konto verbinden möchte, in der wiederholt Inhalte geteilt wurden, die von Faktenprüfer*innen als falsch eingestuft wurden. Man kann auch darauf klicken, um mehr zu erfahren, z.B. dass die Faktenprüfer*innen festgestellt haben, dass einige Beiträge, die von dieser Seite, Gruppe oder diesem Konto geteilt wurden, falsche Informationen enthalten, und erhält einen Link zu weiteren Informationen über unser Faktenprüfungsprogramm.

Transparenz bei staatlich kontrollierten Medienanstalten

Wir sorgen für mehr Transparenz hinsichtlich der Konten von staatlich kontrollierten Medien, einschließlich der in Russland ansässigen Medienansltalten RT und Sputnik, da sie ihren Einfluss als Medienorganisation mit der strategischen Unterstützung eines Staates verbinden. Wir sind der Meinung, dass die Menschen wissen sollten, ob die Nachrichten, die sie lesen, von einer Publikation stammen, die möglicherweise unter dem Einfluss einer Regierung steht.

  • Wir verbieten Anzeigen von russischen Staatsmedien und die Monetarisierung von Inhalten über ihre Konten.
  • Wir setzen die Kennzeichnung weiterer russischer Staatsmedien fort.
  • Wir haben eine Anordnung der russischen Behörden abgelehnt, die unabhängige Überprüfung und Kennzeichnung von Inhalten, die von vier staatlichen russischen Medienorganisationen auf Facebook gepostet wurden, zu unterbinden.
  • Staatlich kontrollierte Medien werden, wie andere Herausgeber auch, der Faktenprüfung unterzogen, und unsere externen Fact-Checking-Partner können ihre Inhalte überprüfen und tun dies auch.
  • Staatlich kontrollierte Medien müssen unsere Gemeinschaftsstandards und Werberichtlinien befolgen.
  • Anzeigen und Beiträge von staatlich kontrollierten Medien auf Facebook und Instagram sind deutlich gekennzeichnet. Wir verwenden diese Kennzeichnungen auch auf Instagram-Profilen, im Abschnitt „Über dieses Konto“ von Instagram-Konten, im Abschnitt „Seitentransparenz“ von Facebook-Seiten und in unserer Werbebibliothek.
  • Wir haben unsere Definition und Standards für staatlich kontrollierte Medienorganisationen mit Hilfe von mehr als 65 Expert*innen aus der ganzen Welt entwickelt, die auf Medien, Regierungsführung, Menschenrechte und Entwicklung spezialisiert sind.

Wir bleiben wachsam hinsichtlich aufkommender Trends und sind bereit, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, um den Anforderungen dieses anhaltenden Konflikts gerecht zu werden.


Hier findet man alle Faktenchecks rund um die Ukraine-Krise

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