Facebook zensiert kritische Thailand-Gruppe

Autor: Claudia Spiess

Facebook zensiert kritische Thailand-Gruppe
Facebook zensiert kritische Thailand-Gruppe

Äußerungen gegen König Maha Vajiralongkorn illegal – Plattform gibt Druck der Regierung nach

Social-Media-Riese Facebook hat kürzlich die thailändische Gruppe „Royalist Marketplace“ verbannt, weil sie den König von Thailand, Maha Vajiralongkorn, kritisiert.
Die Gruppe hatte etwa eine Million Mitglieder.

Laut dem „Guardian“ hat die Regierung Druck auf die Plattform ausgeübt, weil jegliche negative Äußerung über den Monarchen in Thailand verboten ist.

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Gegen Menschenrechte

„Nach einer genauen Untersuchung haben wir beschlossen, die Inhalte einzuschränken, die für die thailändische Regierung illegal sind“, zitiert „The Verge“ einen Facebook-Sprecher.

Jedoch würde der Druck der Regierung den internationalen Menschenrechten widersprechen und die Meinungsfreiheit von Menschen untergraben. Facebook sieht es deswegen als schwierig, seine Präsenz in Thailand aufrecht zu halten.

Gruppe „Royalist Marketplace“

Gegründet wurde Royalist Marketplace im April von Pavin Chachavalpongpun, einem in Japan lebenden Kritiker der thailändischen Monarchie. Die Mitglieder der Gruppe äußerten sich öffentlich gegen den König, was in Thailand Freiheitsstrafen von bis zu 15 Jahren nach sich ziehen kann.

Pavin sagte, die Gruppe sei darauf ausgelegt, „Thailändern einen Raum zu eröffnen, in dem sie ehrlich und offen über eine Institution sprechen können, die so viel Einfluss auf ihr Leben hat. Unsere Gruppe ist Teil eines Demokratisierungsprozesses, es ist ein Raum für freie Meinungsäußerung.“

Die Regierung hat Facebook am 10. August ein Ultimatum gestellt und gefordert, die Gruppe innerhalb von zwei Wochen zu entfernen. Wäre Facebook der Forderung nicht nachgekommen, hätten tägliche Geldstrafen von etwa 6.300 Dollar gedroht.

Facebook hat laut „The Guardian“ angekündigt, die Forderung der thailändischen Behörden, den Zugang zur Gruppe zu beschränken, rechtlich anzufechten, gab jedoch keine genauen Details bekannt.

Pavin Chachavalpongpun forderte Facebook auf, „ein gutes Beispiel für die Notwendigkeit zu geben, das Recht auf freie Meinungsäußerung zu verteidigen“, und begrüßte die Nachricht, dass das Unternehmen rechtliche Schritte vorbereitet.

Kooperation mit Regime

Chachavalpongpun kritisiert Facebook für das Entfernen von Royalist Marketplace. Der Konzern würde mit dem Regime kooperieren, um die Demokratie zu unterdrücken.

Facebook betont zwar oft die Wichtigkeit freier Meinungsäußerung, gibt aber immer wieder dem Druck von autoritären Staaten nach. Beispielsweise fordert Singapur schon seit vergangenem Jahr die Zensur von kritischen Postings.

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Quelle: pressetext / The Guardian
Artikelbild: Shutterstock / Von TY Lim
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