Facebook-Konten werden kopiert: „Was geht hier eigentlich mittlerweile für ein Mist ab“

Autor: Ralf Nowotny

Die Warnung vor den Facebook-Profil Kopierern
Die Warnung vor den Facebook-Profil Kopierern

Sieht nach einem reinen Kettenbrief aus, ist es aber nicht wirklich: Tatsächlich werden viele Facebook-Profile kopiert.

Einzig übertrieben in dem Text, der auch schon vor einem Jahr kursierte, ist es, dass fast alle Facebook-Konten verdoppelt werden. Doch Profile, die bestimmte Merkmale aufweisen, wie beispielsweise eine öffentlich sichtbare Freundesliste und Fotos, laufen sehr wohl in Gefahr, kopiert zu werden.

Um diesen Text handelt es sich:

Die Warnung vor den Facebook-Profil Kopierern
Die Warnung vor den Facebook-Profil Kopierern
„Leider haben ja schon einige von uns mitbekommen das Hacker, die unter unserer Identität Facebook-Freunde mit total miesen Kommentaren auf’s übelste beleidigen, nach Telefonnummern fragen oder um Geld anbetteln!
Du siehst es selber nicht, aber deine Freunde und das kann zu äußerst unangenehmen Missverständnissen kommen, etc…..
In Anbetracht dieser Tatsache möchte ich alle meine FB Kontakte darüber informieren dass, im Fall, dass so etwas passieren sollte, wie z.B. die Kommentare bei denen ich um Geld bettel, definitiv nicht von mir stammen und möchte euch bitten, mir Bescheid zu sagen!
Vielen Dank!
Warnung!!
Fast alle Facebook-Konten werden verdoppelt. Keine 2. Einladung mit meinem Namen annehmen falls eine Anfrage kommt.
Kopiert euch das auf eure Seite
Grundsätzlich für mich gilt: Ich frage nicht nach Telefonummern geschweige denn nach Geld.“

Es handelt sich nicht um Hacker – aber ihr ermutigt sie!

Es handelt sich um Betrüger, die ausnutzen, dass ihr ihnen quasi alle Informationen gebt, die sie brauchen: eure Freundesliste, eure privaten Fotos, eure Statusbeiträge – wenn sie öffentlich sichtbar sind!

Es werden keine bestehenden Profile gehackt oder in irgendeiner Form kompromittiert, aber Profile mit vielen öffentlichen Daten werden kopiert.

Was die Betrüger dann mit dem kopierten Profil machen

Du bekommst auf Facebook eine Freundschaftsanfrage von jemandem, mit dem du eigentlich schon befreundet bist. Manchmal ist der Name an unauffälliger Stelle anders geschrieben. Akzeptierst du die Anfrage, bekommst du von dem angeblichen Freund eine Nachricht im Facebook-Chat oder Messenger.

Darin steht zum Beispiel: „Hallo, kannst du mir deine Handynummer geben, ich brauche sie dringend.“ Schon an dieser Stelle solltest du aufmerksam sein! Denn der Betrüger hat das Profil deines echten Facebook-Freundes kopiert – mit Profilbild und Titelbild, die öffentlich sind. Wer sich etwas mehr Mühe gibt, hat auch ältere öffentliche Fotos ins falsche Profil kopiert. Wenn du also schnell mal auf den Namen klickst und gucken willst, wer dahinter steckt, fällt dir eventuell kein Unterschied zu deinem richtigen Freund auf.

Ein Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt, kann aber auch schon schlechtes Deutsch sein, wie das Beispiel eines solchen Chats zeigt:

So ein Chat auf Facebook ist verdächtig
So ein Chat auf Facebook ist verdächtig

Bevor du deine Nummer verrätst, kontaktiere deinen echten Freund lieber erst mal auf anderem Weg – zum Beispiel, indem du ihn anrufst. Oder stelle dem Absender der Facebook-Nachricht eine konkrete Frage, die eigentlich nur dein echter Freund beantworten kann.

Weiter mit der Betrugsmasche: Solltest du tatsächlich deine Handynummer verraten haben, bekommst du kurze Zeit später eine SMS. Das schreibt dieser Freund auch auf Facebook in eurem Chat. Die SMS enthält einen Zahlencode, den du dem „Freund“ ebenfalls mitteilen sollst. Und hier schnappt die Falle zu. Der Code dient nämlich dem Betrüger dazu, eine Bezahlung zu veranlassen, die über deine Handyrechnung oder Prepaidkarte abgebucht wird!

Das geht so: Der Betrüger sitzt an einem PC, bestellt etwas und braucht zum Bezahlen eine Handynummer. Da gibt er dann deine an, sofern du sie ihm genannt hast. Um sicherzustellen, dass nicht irgendeine willkürliche Zahlenfolge als Handynummer eingegeben wurde, schickt der Zahlungsdienst eine SMS mit einem Code an die Nummer. Deshalb wirst du vom Betrüger danach gefragt. Erst wenn der Code beim Bestellen eingegeben wird, kostet es Kohle – in diesem Fall deine, falls du den Code tatsächlich verraten haben solltest. Die wird dann über deine Handyrechnung oder Prepaidkarte bezahlt. Die Handynummer allein reicht in diesem Fall nicht aus, um dir Geld abzuzocken.

So kannst du dich schützen

  • Stellt ein Freund auf Facebook eine erneute Freundschaftsanfrage oder fragt ein Freund auf Facebook nach deiner Handynummer, kontaktiere ihn auf anderem Weg und frage, ob er selbst tatsächlich nach deiner Nummer fragt.
  • Stammt das Profil von einem Betrüger, melde es Facebook. Dazu öffnest du am PC das Profil und klickst im Titelbild oben rechts auf die drei Punkte neben „Nachricht senden“ und dann auf „Profil melden“. In der App auf dem Smartphone öffnest du das Profil und tippst unter dem Profilbild auf „Mehr“, danach auf „Melden“.
  • Lass deine alten Profilbilder nicht öffentlich – je weniger Fotos von dir öffentlich sichtbar sind, desto weniger Infos haben Betrüger für eine Kopie deines Profils.
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