Facebook und Google tracken auch auf Sex-Webseiten!

Autor: Kathrin Helmreich

Tracker auf Porno-Seiten - dürfen die das?

Big Brother is watching you? Facebook und Google beobachten dich – auch wenn du pornographische Webseiten im Inkognito-Modus besuchst

Wie heise berichtet, haben Forscher in der Studie „Tracking Sex“ 22.484 pornographische Angebote analysiert und zahlreiche Tracker von Drittanbietern entdeckt – darunter auch Google, Facebook und Oracle.

Dr. Elena Maris, Postdoc bei Microsoft und Hauptautorin der Studie, sieht die Speicherung derartiger Daten kritisch. Allein die URL kann bereits die sexuellen Vorlieben oder die sexuelle Orientierung des Nutzers verraten – das macht die Daten ähnlich sensibel wie Gesundheitsinformationen, meint Dr. Maris. Laut der Forscherin sollten Betreiber von Sex-Seiten dies auch berücksichtigen:

„Was wir gesehen haben, deutet darauf hin, dass diese Websites und Plattformen das alles vielleicht nicht so durchdacht haben, wie sie es hätten tun sollen.“

Mehr als 90% der Sex-Seiten nutzen Tracker

93% der untersuchten Porno-Seiten senden die erfassen Daten durchschnittlich an 7 Dritt-Domains weiter. Die meisten Informationen werden über Tracking-Cookies versandt.

Mit 74% liegt Google inklusive Tochterunternehmen DoubleClick ganz weit vorne. Auf 24% der Webseiten fanden die Forscher Tracker von Oracle. Facebooks Tracker waren auf immerhin 10% der untersuchten Seiten eingebunden.

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Einen großen Unterschied zu Online-Shops und Porno-Seiten gibt es also nicht. Nur, dass der Besuch von Porno-Seiten etwas sehr persönliches ist, so Dr. Maris. Hinzu kommt noch ein weiteres Problem: Lediglich 17% der analysierten Seiten waren via HTTPS verschlüsselt. Dies könnte zu einem Abfischen persönlicher Daten durch Dritte führen.

Auch haben nur 17% der untersuchten Seiten eine Datenschutzerklärung, die über verwendete Cookies und Tracker informiert. Allerdings bräuchte man nach Aussagen von Dr. Maris „eine zweijährige College-Ausbildung, um diese überhaupt zu verstehen“. Die Texte waren unverständlich formuliert, sodass Nutzer nach dem Lesen auch nicht schlauer sind.

Und was sagen Google, Facebook und Oracle?

Laut New York Times erklären Google und Facebook, dass sie Informationen, die ihre Tracker auf pornografischen Websites erfassen, nicht verwenden würden, um Werbe-Profile zu bilden.

Ein Sprecher von Google weist darauf hin, dass Google Ads auf Seiten mit „Erwachseneninhalt“ nicht erlaubt seien. Auch personalisierte Werbung und Werbeprofile, die auf sexuelle Interessen des Nutzers oder damit verbundenen Aktivitäten online basieren, seien verboten.

Auch bei Facebook gehe man ähnlich vor: Der Einsatz von Werbetracking-Tools auf Sex-Webseiten sei klar verboten. Jedoch könne jeder Seitenbetreiber einfach Facebooks Trackingpixel einbinden. Sobald aber Facebook eine pornographische Webseite erkennt, soll diese geblockt und auch keine Informationen mehr über den dort eingebundenen Tracker erfasst werden.

Oracle äußerte sich auf Nachfragen der New York Times nicht zu diesem Thema.

Artikelbild: Shutterstock / Von TheVisualsYouNeed
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