Ethylenoxid und Desinfektion der Teststäbchen

Autor: Claudia Spiess

Ethylenoxid und Desinfektion der Teststäbchen
Artikelbild: Screenshot Facebook

Wieder eine Behauptung zu Corona-Tests: Die Teststäbchen wären angeblich durch die Desinfektion mit Ethylenoxid hoch krebserregend. Das trifft jedoch nicht zu.

Wir erhielten einige Anfragen von Nutzern zu einer Behauptung, dass die Teststäbchen, die für Corona-Tests verwendet werden, mit Ethylenoxid sterilisiert würden, was allerdings krebserregend sei. Die Nutzer wollten nun wissen, ob die Desinfektion tatsächlich so passiert und an den zu befürchtenden Folgen etwas dran sei.

Ethylenoxid

Ethylenoxid ist ein gasförmiges Desinfektionsmittel, das häufig zur Sterilisation von medizinischen Produkten verwendet wird. Laut Angaben des Gefahrstoffinformationssystems der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung wird dies als krebserregend angesehen.

Für eine Sterilisation mit Ethylenoxid wird ein dreiteiliges Verfahren angewendet. Der Prozess setzt sich aus Vorbehandlung, Sterilisation und Belüftung zusammen.

Überprüfung der zulässigen Werte

Nachdem diese drei Schritte abgeschlossen sind, werden die jeweiligen sterilisierten Objekte auf Ethylenoxid-Rückstände überprüft.

Eine Sprecherin des Unternehmens Nal von Minden, das etwa die Tupfer für Corona-Tests produziert, erklärte gegenüber der DPA hierzu, dass dies nach den Vorgaben zur „Biologischen Beurteilung von Medizinprodukten“ geschehe.

Die Werte, die hier im Anschluss des Sterilisationsverfahrens eruiert werden, liegen „ein Vielfaches unter dem vorgeschriebenen Grenzwert“. Auch würden „die Tupfer in der Regel nicht für 24 Stunden in der Nase verbleiben, sondern meist nur für wenige Sekunden“.

Kriminalbiologe Mark Benecke erklärt in einem Video, dass die Sterilisation mit Ethylenoxid von Teststäbchen unbedenklich ist.

„Ihr müsst auch mal das Maß der Dinge verstehen. Man kann nicht ständig Angst vor irgendwelchen winzigen Dingen haben, weil irgendwo im Internet euch irgendwer volllabert. Prüft doch erstmal die Tatsachen.“

Fazit

Es ist richtig, dass Ethylenoxid zum Sterilisieren von Tupfern bzw. Teststäbchen verwendet wird.
Es ist richtig, dass Ethylenoxid ein Karzinogen ist, also durchaus Krebs verursachen kann.

Dass nach der Sterilisation die Stäbchen mit Ethylenoxid beschichtet wären, ist allerdings nicht korrekt, da der Sterilisationsvorgang streng kontrolliert wird, um sicherzugehen, dass eventuell verbleibende Rückstände für Menschen ungefährlich und unbedenklich sind.
Man muss sich also keine Sorgen machen, nach einem oder mehreren Corona-Schnelltests an Krebs zu erkranken.

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Quellen: dpa, ZDF

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