Erneut ungemein gefährliche E-Mail


Autor: Andre Wolf
Datum: 6. November 2015

Wieder liegt hier eine Mail zur Analyse vor, welche mit sehr vielen Merkmalen versucht, die Empfänger zu täuschen.

Mimikama: Warnung vor...

Die folgende Mail bedient sich zusätzlich noch der Problematik, dass man spätestens in der Adressleiste des Browsers erkennen kann, ob man sich auf einer gefälschten Seite befindet oder nicht.

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Der Inhalt dieser Mail lautet:

Sehr geehrte Frau, Nicole [***]!

Es wurde eine Verdächtige Zahlung erkannt über €29,95,99 EUR an der-socken-shop ([email protected] ),
in Ihren letzten Kontobewegungen hat unser System auffällige Transaktionen festgestellt.
Diese könnten auf Geldwäsche oder auf Zugriff Dritter zurückgeführt werden.
Wir bitten Sie aus diesem Grund folgende Transaktion rückzubuchen.
Falls Sie Ihre Identität nicht binnen 7 Tagen bestätigen können müssen wir Ihr PayPal-Konto sperren.

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Glücklicherweise schien der Verfasser dieser betrügerischen Mail so nervös gewesen zu sein, dass er sich nicht für den richtigen Betrag entscheiden konnte, denn so hat man zumindest ein logisches Merkmal vorliegen, welches direkt auf eine Fälschung hinweist: €29,95,99 EUR

Ansonsten finden sich in der Mail mehrere gefährliche Stolpersteine:

  • persönliche namentliche Anrede
  • plausible Verkäuferangabe
  • sauberer Aufbau als Rechnung
  • saubere Ausdrucksweise

Dennoch handelt es sich bei dieser Mail um eine Fälschung, einer der gefährlichsten Fallstricke kommt noch.

Gefälschte Mails

Wer nun dieser Mail glauben schenkt und die angebliche “Einschränkung” entfernen möchte, wird auf einen gefälschten PayPal-Login geleitet.

Eine Schutzsoftware zeigt in diesem Moment eine entsprechende Warnung:

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Ohne Warnheuristik gelangt man direkt auf eine gefälschte Login-Seite, welche eine Besonderheit aufweist:

Man hat sich die Mühe gemacht und eine Adresse gewählt, welche mit der Bezeichnung “paypal.de” beginnt. Ungeübte Internetnutzer mögen sich hier in falscher Sicherheit wiegen und es ist an dieser Stelle recht wichtig zu wissen, wie angezeigte Adressen im Internet funktionieren.

 

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Nur kurz erklärt: die aufgerufene Adresse präsentiert sich als “http://paypal.de-mitgliedsecure.eu/”. Das vorangestellte “paypal” ist nur zur Blendung gedacht, die wirklich aufgerufene Domain ist die “de-mitgliedsecure.eu”. Wer an dieser Stelle nun etwas verwirrt ist, sollte sich  nachstehenden Artikel durchlesen und anhand der App NoPhish durchaus den Aufbau von URL genauer anschauen.

Auch bei dieser Betrugsvariante warnen wir:: auf keinen Fall gültige Daten eintippen!

Allgemeine Phishingwarnung:

  • Phishing E-Mails versuchen grundsätzlich so auszusehen, als stammen sie von dem entsprechenden Unternehmen. Mit diesen versuchen Betrüger, an persönliche Daten zu kommen, vorzugsweise Bank- Kreditkarten oder sonstige Zahldaten.
  • Die eigentliche “Kunst” dieser Mails ist die Geschichte, mit welcher der Empfänger dazu verleitet werden soll, der E-Mail zu trauen und den eingefügten Link zu öffnen. Hier spielen Ausdruck, Grammatik und Rechtschreibung, sowie Plausibilität und auch Individualität eine sehr große Rolle. Speziell in der jüngeren Vergangenheit gab es zunehmend Mails, welche mit Individualität glänzten: die konnten den Empfänger mit korrektem Namen ansprechen und gaben auch tatsächliche Adress- und Personaldaten an.
  • Man kann jedoch generell beachten: Banken, Zahl- und Kaufportale fordern niemals mit Hilfe eines eingebauten Links zum Einloggen in das Konto auf! Zudem ist eine generische Anrede zwar immer ein Indiz für Phishing, eine vorhandene korrekte Anrede jedoch nicht der Beweis für die Echtheit einer Mail.
  • Niemals über einen Link einloggen, der per Mail gesendet wird, sondern immer die betreffende Seite per Hand in die Adresszeile des Browsers eintippen und dort einloggen. Sollten tatsächlich Ankündigungen des entsprechenden Dienstes vorhanden sein, werden diese dort angezeigt.Zusätzlich ist es nach Möglichkeit ebenso zu unterlassen, über öffentliche/fremde WLAN-Netze Bankgeschäfte zu tätigen, da man nie genau weiß, ob (und im Ernstfall von wem) diese Netze protokolliert werden.
  • Niemals reale Daten in die Formularfelder eintragen! Unter Umständen können die Daten sogar bereits während des Tippens an die Betrügerdatenbank weitergeleitet werden, ohne dass man mit “weiter” bestätigt.
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