Die Mutter eines Mädchens, die auf Facebook ein Profil hat, hat sich mit Ihrem Anliegen an uns gewandt und uns erzählt, was Ihrer Tochter auf Facebook wiederfahren ist. Dies tut sie, damit wir wiederum anderen Eltern warnen können, was wir an dieser Stelle machen. Ein wahre Geschichte!

 

Bevor wir auf dies eingehen, dürfen wir an dieser Stelle noch die Anfrage der Mutter im Wortlaut veröffentlichen:

Jemand von einen Facebook Fake-Konto hat meine Tochter gefragt, ob sie ein Autogramm von einer berühmte Youtuberin haben möchte.
Wenn ja soll sie ein Foto schicken (mit nackte Füße und herausgestreckter Zunge). Nachdem mein Kind dies getan hat, wurde sie von dieser Person erpresst.
Danach sollte meine Tochter weitere Fotos übersenden. Würde sie dies nicht tun, dann würde das Foto in der gesamten Schule verbreitet werden.
Meine Tochter hat mir den Chatverlauf gezeigt und ich habe das Profil bei Facebook gemeldet.
Mittlerweile wurde das gemeldete Profil von Facebook entfernt.
Nun überlege ich, ob ich diese nicht auch noch der Polizei melden sollte.
Das Profil, welches nicht mehr vorhanden ist, hatte rund 2000 Freunde. Zumeist sehr junge Menschen bzw. Kindern. Ich bin mir sicher, dass nicht nur meine Tochter hier ein Opfer wurde, sondern noch ganz viele andere.Ich erzähle euch dies alles bzw. übersende ich 2 Screenshots, damit ihr bitte andere Eltern warnen könnt.

„Ich verrate deinen Mitschülern, was du mir im Vertrauen gesagt hast, wenn du dich nicht mit mir triffst, und dich ausziehst“.

Es trifft sie eiskalt, denn ihre Internetfreundschaft zu dem Jungen aus dem 200km entfernten Ort war etwas Besonderes. Nie hatte sie so offen mit jemandem schreiben können, und keiner ihrer realen Freunde hörte ihr so zu, wie er es vermochte.

Der Internetfreund war kein Junge, und er war auch nicht aus dem 200km entferntem Ort. Er war ihr Nachbar, 58 Jahre alt. Und er wollte sie nackt sehen.

Sie hatte Angst.

Doch noch größere Angst und Bauchschmerzen bereitete ihr der Gedanke, dass ihr Innerstes verraten wurde.

Ihr wurde angeboten, ein Autogramm ihres Idols, einem berühmten Youtube Star zu bekommen, wenn sie ihm ein Bild ihrer nackten Füße schickt. Und die Zunge solle die herausstecken. Statt des versprochenen Autogramms droht er ihr, erklärt, er würde die Bilder an all ihre Mitschüler verschicken, wenn sie nicht das tue, was er sagt. Sie vertraut sich ihrer Mutter an.

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Er wollte Bestätigung.

Die Mädchen seiner Klasse waren mit anderen Dingen beschäftigt, und selbst der Kleinen, die ihn ganz toll fand, konnte er nicht näher an sich heranlassen.

Er machte sich Sorgen, dass ihr sein Körper nicht gefallen könnte. Insgesamt war er unzufrieden mit sich selbst, er war viel zu schmal gebaut, und bei der Recherche in einer Facebook Gruppe traf er einen Mann.

Er war charismatisch, dem Foto nach zu urteilen, und er hatte Muskeln, einen perfekten Körper. Beide schrieben miteinander, und das neue Vorbild des Jungen erklärte diesem, er würde ihm helfen.

Er müsse dafür wissen, wie der Junge bisher aussähe, dafür sollte er ihm ein Bild seines nackten Oberkörpers zukommen lassen. Der vorher freundliche charismatische Mann wurde nach Erhalt des Bildes jedoch anders.

Er machte den Jungen nieder, im nächsten Moment holte er ihn wieder an sich heran. Das Spiel wiederholte sich über Monate. Innerlich zerbrochen begann der Junge, sich selbst Wunden zuzufügen, und seinen Körper zu verstümmeln.

Es waren drei Geschichten, die sich tatsächlich so zugetragen haben. Nicht in der Öffentlichkeit, denn die Opfer emotionaler Erpressung im Internet versuchen diese zu meiden.

Und schützen damit ihre Täter!

Denn diese fühlen sich vor allem deshalb sicher, weil sie auf das Schweigen ihrer Opfer vertrauen, um ihre eigenen, meist pädophilen Neigungen auszuleben.

Das ist feige, anstandslos und zutiefst verletzend für die Opfer. Aber aus dieser psychischen Verletzung der Opfer heraus gewinnen die Täter ihre Sicherheit. Denn aus Angst und Scham trauen sich diese Kinder und Jugendlichen nicht, sich Eltern oder anderen Erwachsenen anzuvertrauen.

Zu tief sitzt die Furcht vor Blöße, die Angst vor den angedrohten Folgen des Täters. Die Abwärtsspirale in ein gegenseitiges Abhängigkeitsverhältnis beginnt.

Die Situation wird immer unüberschaubarer für die Kinder und Jugendlichen, die letztlich selbst nicht mehr verstehen, was sie da eigentlich tuen.

Warum sie so naiv waren, Bilder von sich weiterzugeben, persönliche Informationen einem Wildfremden mitzuteilen. An Selbstvorwürfen erstickend machen Kinder und Jugendliche sich mehr und mehr handlungsunfähig.

Diese Abwärtsspirale zu durchbrechen ist schwierig. Im ersten Schritt sollten sich betroffene Kinder und Jugendliche eine erwachsene Vertrauensperson suchen.

Dabei ist das Gefühl, dass etwas eventuell doch nicht so schlimm sei, oder es einfach zu peinlich ist um zu beichten, zu ignorieren! Dieser psychologische Effekt verleitet Opfer ungewollt dazu, den Täterschutz aufrecht zu erhalten.

Meist sind besagte Täter Mehrfachtäter, haben zuvor schon viele andere Kinder und Jugendliche erpresst. Jetzt liegt es an mutigen Kindern und Jugendlichen, dies zu durchbrechen – und sich anzuvertrauen.

Im nächsten Schritt sollte eingesehen werden, welche Informationen weitergegeben wurden. Sind Kontaktdaten, Telefonnummern und Weiteres öffentlich im Internet zu finden? Wie viel wurde im Chatverlauf offenbart?

Das sollte, gemeinsam mit einer erwachsenen Person, geprüft werden, um eine akute Gefahr auszuschließen oder dieser vorzubeugen.

Die Polizei sollte ebenfalls informiert werden. Diese wird ihr Bestes geben, das Unrecht aufzuklären und den meist pädophilen Täter zu überführen, denn die Anonymität im Internet ist lediglich eine Illusion.

Bei großer Angst sollten Eltern und Vertrauenspersonen in Absprache mit ihren Schützlingen überlegen, ob sie weitere Personen einweihen, etwa den Vertrauenslehrer an der Schule, oder eine psychologische Betreuung.

Fazit:

Die Täter sind deshalb stark, weil sie ihren Opfer Schuldgefühle einreden, und sich so in falscher Sicherheit fühlen können.

Sie versuchen den Opfern einzureden, dass diese die Täter seien! Dieser emotionalen Erpressung kann man standhalten, indem sich erwachsenen Vertrauenspersonen gegenüber mitgeteilt wird.

Als erwachsene Vertrauensperson trägt man Verantwortung und sollte jederzeit das Anvertraute ernst nehmen. Je früher sich Kinder und Jugendliche anvertrauen, desto besser, denn wenn der Täter die ersten Blockaden überwunden hat, und das Kind erpresst, sinkt die Chance mehr und mehr, dass dieses eigenständig aus der Abwärtsspirale ausbrechen kann.

Ein gutes Vertrauensverhältnis und kompetentes Agieren erleichtern es, als souveräne Vertrauensperson wahrgenommen zu werden.


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