Elternbrief in Berlin: Das ist an den Warnungen vor dem Kindesentführer dran!

Autor: Andre Wolf

Die Polizei klärt auf!
Die Polizei klärt auf!

Echte Entführungsversuche oder hochgeschaukelte Gerüchteküche?

In Berlin wurden in den vergangenen Tagen mehrere Elternbriefe an Schulen versendet, die vor einem Mann warnen, welcher Schülerinnen und Schüler angesprochen habe und sich ihnen unangemessen näherte.

Diese Elternbriefe tragen teilweise denselben Wortlauf und wurden auch durch Dritte auf Facebook veröffentlicht. Die Briefe sind, im Gegensatz zu dem Brief der „Grundschule Dresden“ aus der letzten Woche, keine Fälschung.

https://www.facebook.com/aktivgegenkindesmissbrauch/posts/2780101368681690

Es sind jedoch vermehrt Fragen aufgetaucht, ob die beschriebene Person wirklich existiert oder ob hier WhatsApp Gerüchte so weit hochgekocht wurden, dass aus ihnen auf einmal reale Warnungen verfasst wurden.

Polizei Berlin gibt Auskunft

Wir haben diesbezüglich Kontakt mit der Polizei Berlin aufgenommen. Dort hat man nun alle Fakten zusammengetragen und mit der entsprechenden Dienststelle vor Ort gesprechen. Das Ergebnis ist nun auf Facebook zu lesen:

Kinder – sie sind für uns alle das Kostbarste. Wir lieben sie, schützen sie, sorgen uns um sie. Wir haben Angst um sie, wenn wir sie in einer gefährlichen Situation vermuten. Uns Polizistinnen und Polizisten geht es da nicht anders als allen anderen Eltern auch.

Seit einigen Tagen erreichen uns Nachfragen zu vermeintlichen Vorfällen an Berliner Schulen auf allen Kanälen. Eltern haben Angst vor Männern, die ihren Kindern auf dem Schulweg auflauern könnten. Derzeit scheinen sich Verdachtsfälle zu häufen. Insbesondere in Reinickendorf zeigen sich Eltern momentan stark verunsichert und besorgt, aber die Nachrichten verbreiten sich berlinweit.

Was ist wirklich dran an diesen Fällen, wie reagieren unsere Kolleg. darauf und was können Sie als Eltern tun?

Am 8. Januar soll es am Georg-Herwegh-Gymnasium zu einem Vorfall gekommen sein, der über die Internetwache als Hinweis an unser LKA für Sexualdelikte gelangte und dort als Anzeige erfasst wurde. Eine junge Schülerin berichtete davon, dass ein Unbekannter versucht habe, sie zu küssen, ohne sie jedoch körperlich zu bedrängen. Der Mann, dessen Wohnanschrift und seine Lebensumstände konnten mittlerweile durch unsere Kolleg. ermittelt werden.

Nachdem dieser Vorfall durch das Georg-Herwegh-Gymnasium den umliegenden Schulen mitgeteilt wurde, soll der Mann kurze Zeit später eine Bierdose in Richtung von Schülerinnen der Carl-Bosch-Oberschule gezeigt haben. In beiden genannten Vorfällen soll der Mann betrunken gewesen sein.

Viele umliegende Schulen haben daher vorsorglich Warnhinweise an Eltern herausgegeben und die Kinder sensibilisiert. Was gut gemeint war, führte in der Folge zu zahlreichen Gerüchten und Hinweisen vermeintlicher Vorfälle an Schulverantwortliche und unsere Polizeiabschnitte. Jeder einzelne dieser Hinweise wurde polizeilich geprüft. Sie alle stellten sich bislang als Folge der allgemeinen Verunsicherung heraus, wie in Gesprächen unserer Kolleg. mit den meldenden Schulverantwortlichen deutlich wurde. Anhaltspunkte für weitere Handlungen des bereits ermittelten Mannes oder anderer Männer ergaben sich eindeutig nicht. Wir alle können und sollten also durchatmen. Natürlich haben wir immer Angst um unsere Kinder. Doch diese Angst sollte nicht dazu führen, dass wir uns gegenseitig sowie unsere Kinder zusätzlich verunsichern.

Wir können Ihnen versichern: Immer, wenn es Hinweise auf Gefahren für Ihre und unsere Kinder gibt, handeln wir und unsere Kolleg. präventiv, proaktiv und suchen nach den Verursachern dieser Gefahren. 365 Tage im Jahr sind unsere Präventionsbeauftragten zudem in Schulen im Einsatz, um Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler zu sensibilisieren. Seit Jahren gibt es saisonal regelmäßig das durch unsere Direktionen und unser LKA unterstützte Präventionstheater. Wenn es Grund zur Beunruhigung gibt, sind unsere Kolleginnen und Kollegen für Sie und Ihre Kinder da. Zu Verdachtsfällen dieser Art wird unser LKA informiert, um Zusammenhänge sofort zu erkennen.

Was wir Ihnen raten: Helfen sie sich untereinander, begleiten Sie Ihre Kinder, lassen Sie sie gemeinsam zur Schule gehen, sensibilisieren Sie sie, indem Sie Ihnen konkrete Verhaltenshinweise an die Hand geben, jedoch ohne sie zu verängstigen. Kinder nehmen mit ihren Antennen sofort die Verunsicherungen in ihrer Umgebung wahr und reagieren darauf.

Wovon wir dringend abraten, ist das ungeprüfte Teilen und Weiterleiten vermeintlicher Warnungen und Gerüchte auf Social Media Kanälen oder über Messenger. Es ist nicht zielführend, sondern trägt oft eher zu einer unbegründeten Verunsicherung aller bei.

Sprechen Sie mit Ihren Kindern, sprechen Sie mit Lehrerinnen und Lehrern, sprechen Sie mit uns. Ein vertrauensvoller Austausch trägt am besten dazu bei, dass es dem Kostbarsten in Ihrem Leben gut geht: Ihren Kindern.

https://www.facebook.com/PolizeiBerlin/posts/1050674921783278?__tn__=K-R

 

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