E-Scooter? Elektroschrott oder grüner Retter in der Mobilitätswende?

Der E-Scooter Hype scheint nicht abzuklingen, fast eine Viertelmillion Menschen cruisen durch Deutschlands Städte. Doch lässt sich Mikromobilität und Klimaschutz vereinbaren?


Autor: Claudia Spiess
Datum: 20. Mai 2022

Quelle: Ökochecker SWR https://youtu.be/aQbZyQV8Ip4

E-Scooter – Rolle(r) in der Mobilitätswende

Bei der Einführung der E-Tretroller 2019 versprach der damalige CSU-Bundesverkehrsminister Andreas Scheurer „eine echte zusätzliche Alternative zum Auto“. Laut der Miet-Scooter-Anbieter soll der E-Scooter DIE grüne Alternative in der Mobilitätswende sein. Rund 11 Millionen User haben laut Experten 2021 Scooter-Sharing genutzt, Tendenz steigend. Auch in Kleinstädten wachsen die Miet-Roller Flotten. Mittlerweile gibt es etwa 10 E-Scooter-Sharing-Anbieter in Deutschland. Die haben zusammen 240.000 Scooter auf die Straßen gebracht.

Ganz schön grün: Behaupten die Anbieter

E-Scooter-Sharing-Anbieter zeigen grüne Flagge, sprechen von Klimaneutralität und manche versprechen, zukünftig komplett emissionsfrei zu werden. Aber: Eine brandneue Studie der ETH Zürich zweifelt den Nutzen von E-Scootern für Umwelt und Klima an. Auch die Vandalismus-Schlagzeilen auf Kosten der Sharing-Scooter sorgen für einen bitteren Beigeschmack der neuen Mikromobilität. Tobias Koch geht der Sache auf den Grund!

Zusätzlicher Elektroschrott oder grüner Retter?

Als zusätzliches Verkehrsmittel sind die E-Scooter so gesehen ein Nachteil für die Umwelt. Es droht, dass die Verkehrsteilnahme besonders für Fußgehende und Radfahrende unattraktiver wird. Laut Studien ersetzten E-Scooter derzeit vor allem Fahrten, die sonst zu Fuß, mit dem ÖPNV oder dem Rad bewältigt worden wären. In diesen Fällen sind die E-Scooter natürlich nicht besonders nachhaltig.

Sinnvoll sind sie vor allem, wenn sie Autofahrten ersetzen. Und von kurzen Autofahrten, die man ohne Weiteres mit dem Scooter ersetzen könnte, gibt es jede Menge: Laut Laura Gebhardt vom Institut für Verkehrsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt gibt es jeden Tag 30 Millionen Autofahren unter 2 Kilometer. Davon könnte man laut Expertin spielend 10 bis 15 Prozent der Fahrten mit dem Scooter ersetzen – das betrifft vor allem Leute, die keine Güter transportieren müssen, das Wetter muss passen usw.

Die Lösung: E-Scooter statt Auto

Man kann sagen: E-Scooter nützen Mensch und Umwelt, wenn sie tatsächlich motorisierte Verkehrsmittel ersetzen würden. Dafür müssten die Anbieter deutlich mehr Flotten in Randgebieten aufstellen, in denen beispielsweise der ÖPNV nicht so gut ausgebaut ist.

E-Scooter nachhaltiger machen: Was können wir tun?

Vor jeder Fahrt sollte man sich fragen, ob man die Strecke nicht zu Fuß zurücklegen kann. Falls die Scooter zum Einsatz kommen: In jedem Fall gut mit der Leihgabe umgehen und sie ordnungsgemäß abstellen. Spaßfahrten sollten vermieden werden. Nur, wenn die Scooter lange halten, dann leisten sie einen Beitrag zur grünen Mobilitätswende.

Das Fazit

Wer den E-Scooter anstelle des Autos nimmt, ist nachhaltig unterwegs. Ansonsten besser zu Fuß gehen, das Rad oder den ÖPNV nutzen. E-Scooter alleine können die Verkehrswende nicht alleine bestimmen, stellen aber ein wichtiges Puzzlestück im Zuge einer grünen Mobilitätswende dar!

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Quelle: Ökochecker SWR
Autorin: Karolina Luttig Moderation: Tobias Koch Redaktion (solisTV): Sarah Weihsweiler Redaktion (SWR): Inga Vennemann

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