Die Mail von der hübschen Kristina

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Autor: Andre Wolf

Diese Leute wissen, was sie machen! Sie wissen, wie man Menschen manipuliert, wie man schreibt, was man schreibt und vor allem, wie man am Ende Menschen dazu bringt, Geld zu überweisen!

Die „Opfer” werden emotional so in den Schriftverkehr verwickelt, dass sie im Verlauf den Betrug gar nicht bemerken. Alles beginnt mit ominösen Nachrichten, manchmal auch in Englischer Sprache oder in gebrochenem Deutsch. In den meisten Fällen landen diese bereits im “Sonstiges” Ordner und die Facebook-Profile der Absender sind in den meisten Fällen auch nicht aufrufbar.

Eine spezielle Variante des Scams ist dabei das Romance Scam, welches darauf zielt, eine pseudoromantische Schreibfreundschaft über einen langen Zeitraum (mehrere Monate!) aufzubauen, in dem ein Vertrauensverhältnis entsteht. Dieses Verhältnis wird am Ende schamlos ausgenutzt.

 

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Schlechtes Deutsch – bitte um Kontakt

Auch wenn sich die Scammer in ihrer Ausdrucksweise im Laufe der Jahre verbessert haben, so erkennt man Scam immer noch an seinem schwachen Deutsch. Hin und wieder deuten fehlende und mit “ae”, “oe” und “ue” umschriebene Umlaute auf eine Herkunft der Mail von außerhalb des mitteleuropäischen Raumes hin.

Manchmal wird auch vorgegeben (so wie in der obigen Mail), dass angeblich bereits ein Schriftwechsel vorgelegen habe. Das stimmt natürlich nicht und ist frei erfunden. Dieser Vorwand dient lediglich dazu, dass sich der Empfänger meldet und zumindest fragt, wer da schreibt. Ebenfalls wird recht schnell die eigene (frei erfundene) Persönlichkeit umschrieben, so dass der Empfänger ein wenig “Appetit” auf einen Schriftwechsel bekommt. Nach all diesem ersten Geschmeichel kommt eine zarte Bitte: Lass uns doch in Kontakt bleiben!

Das ist ein wichtiges Merkmal von Scam, den ein Scammer fällt niemals mit der Tür ins Haus. Die ersten Mails verlaufen immer höflich und zurückhaltend.

Romance Scam!

Bei solchen Geschichten handelt es sich um so genannten Romance Scam (zu Deutsch: “Betrugsromanze”). Eine weit verbreitete Definition (wir greifen an dieser Stelle auf Wikipedia zurück) für Romance Scam lautet:

Mit dem englischsprachigen Begriff Romance Scam wird eine Form des Internetbetrugs bezeichnet, bei der gefälschte Profile in Singlebörsen dazu benutzt werden, den Opfern Verliebtheit vorzugaukeln, mit dem Ziel eine finanzielle Zuwendung zu erschleichen.

Scamming bedeutet also betrügen. Im englischsprachigen Raum ist Romance Scam weit verbreitet, es gibt sogar Foren, die vor solchen Betrügern warnen und die die zumeist missbräuchlich verwendeten Fotos dieser angeblichen Liebhaber veröffentlichen.

Welche Merkmale haben solche Scam-Betrüger?

Eine ganz genaue Beschreibung ist leider nicht möglich, da diese Kriminellen äußerst kreativ vorgehen und sich natürlich auch den Gegebenheiten anpassen. Jedoch gibt es einige Grundkriterien, auf die man achten kann, um sich selbst zu schützen:

  • Das Profil ist altersmäßig dem Opfer angepasst
  • Vorgebliche berufliche Tätigkeit eher im mittleren Management
  • Angeblich geschieden, aber wesentlich öfter verwitwet. Kinder im Schulalter alleine zu versorgen
  • Bei jungen Frauen: Sie sehnen sich nach Liebe
  • Das Facebook-Profil (falls vorhanden) ist nicht besonders informativ und es gibt keine sichtbaren Postings
  • Vorgespielt empathisch

Und so gehen Scammer vor:

  • Erstkontakt via Nachricht/Mail
  • Profilbild/Foto: attraktive Erscheinung
  • Berichtartiger Lebenslauf, z. B. „Meine Eltern starben bei einem Unfall, meine Frau bei der Geburt unseres Kindes.“
  • Ausfragen des anvisierten Opfers (= Suche nach Schwächen)
  • Liebesschwüre, die eher übertrieben romantisch sind
  • Später im Verlauf: Es tritt ein unvermitteltes Ereignis auf, z. B. „Piraten kommen“ (= skurilste Version). Oft ist die Geschichte aber dennoch in sich schlüssig als Begründung für eine daraus folgende Notlage..
  • Bitte um finanzielle Leihgabe (Betrag im vierstelligen Eurobereich) unter Einsatz von massivem, emotionalen Druck und unter Vorlage angeblicher „Beweise“ als Datei
  • Nach Gelderhalt – Geld weg und unbekannter Verehrer natürlich auch.

Auch die oben dargestellte Mail hat drei Fotos, so wie eine MP3 Datei des Liedes „Lady in red” im Anhang.

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Wenn man verschiedene Mails vergleicht, so sieht man, dass Scammer nicht wirklich die Texte verfassen, sondern mit Textbausteinen arbeiten. Am Beispiel einer anderen E-Mail sieht man, dass die Sätze inklusive ihrer Fehler teilweise identisch sind.

Scam endet immer teuer!

Wenn man nicht gerade ein Scambaiter ist, sollte man diese E-Mails immer ignorieren. Beantwortet solche Nachrichten auf keinen Fall, gebt keine Daten von Euch her und löscht solche Nachrichten einfach! Auch den Absender zu blockieren, wäre anzuraten (wenn dies möglich ist).

Ein kleiner nett gemeinter Tipp: Speziell der Romance-Scam hat bereits in so einigen Partnerschaften für Streit gesorgt, da diese Kontaktaufnahmen von dem Partner/der Partnerin falsch gedeutet und zum Vorwurf gemacht wurden (“Wo hast Du Dich wieder rumgetrieben?” “Mit wem schreibst Du denn da?”). Daher auch hier beherzigen: Niemand ist hier fremd gegangen, es handelt sich um Internetbetrug.

Abschließend: Der SWR hat dazu die Geschichte eines Betrugsopfers veröffentlicht [1]:

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