Die Geschichte um den Erfurter Goldbroiler

Autor: Andre Wolf

Oder: wie zwei verschiedene Effektreihenfolgen auf den Leser wirken können!

Und alle sollen es mitbekommen – so besagt es eine Meldung auf Facebook. Was nun alle mitbekommen sollen, sieht so aus:

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(Screenshot: Facebook, öffentlicher Status)

Der Inhalt des Statusberichtes im Klartext:

Der GOLDBROILER muss zum 01.07.2015 nach 18 Jahren schliessen. Anstelle einer in Erfurt altbekannten Hähnchenbar wird in Zukunft das Haus zur einer Asylunterkunft umfunktioniert. Das wird das Image der Magdeburger Allee natürlich nur aufwerten .

Bitte teilt diesen Beitrag, damit viele davon mitbekommen.

Zunächst: dieses Gebäude soll wirklich als Asylbewerberunterkunft genutzt werden.

Betrachtung der Effektreihenfolge

Ein berühmter Satz aus der Schulzeit lautet: “Was will uns der Autor damit sagen?” Diese Frage darf man sich auch hier stellen, denn je nach Intention gibt es zwei Möglichkeiten, den Text zu interpretieren.

Variante 1: Der Goldbroiler muss nach 18 Jahren schließen, damit das Haus als Asylbewerberunterkunft genutzt werden kann. Das würde bedeuten, der Goldbroiler muss völlig unfreiwillig weichen, und dass nach 18 Jahren Geschäftstätigkeit.

Variante 2: Der Goldbroiler muss aus wirtschaftlichen Gründen schließen, dass Gebäude wird, weil es ungenutzt ist, als Asylbewerberunterkunft genutzt. Das würde bedeuten, die Schließung hätte nichts mit der Nutzung zu tun.

Welche Variante die Wahrscheinlichere ist, lässt sich recht einfach beantworten:

Des Goldbroilers Situation

In einem Zeitungsartikel vom 21.08.2014 wurde bereits angekündigt, dass der Goldbroiler durchaus wirtschaftliche Probleme hat:

“Ich weiß nicht, wie lange wir noch durchhalten, wenn nicht wieder mehr Gäste kommen.”

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(Zitat & Screenshot: Ilversgehofen.de)

Damit dürfte nun die “Variante 2” die offensichtlichere Variante sein, sprich: hier muss kein “Traditionsgeschäft“ schließen, damit eine Asylbewerberunterkunft in das Gebäude kommt.

Genau hingeschaut

Wir haben uns vor Ort umgesehen und selber Fotos gemacht. Dabei sieht man, dass es sich lediglich bei der unteren Etage um den Bereich des Goldbroilers handelt, die oberen Wohnungen dagegen, welche saniert und als Asylbewerberunterkunft genutzt werden sollen, haben auch hier keinen Einfluss auf die Schließung des Restaurants.

MIMIKAMA
(Foto: Maik)

Derzeit ist der Goldbroiler noch offen, so dass man weiterhin noch dort essen kann, jedoch wird das Restaurant aus wirtschaftlichen Gründen (unter anderem nach eigenen Angaben der hohe Mietpreis) schließen.

MIMIKAMA

Ja, wo sollen sie denn hin?

Damit ergeht aus unseren eigenen, gesammelten Meldungen: egal wo Flüchtlinge untergebracht werden sollen, scheint es verkehrt zu sein. Werden Gebäude für Flüchtlinge errichtet, so wie in Münster, entsteht Empörung.

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Werden Unterkünfte weit auf dem Land, mehrere Kilometer von der nächsten Ortschaft entfernt auf einem Gewerbegebiet genutzt, so wie in Zwickau, entsteht ebenfalls Empörung.

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Und nun ist es ein leerstehendes Gebäude, welches für Empörung sorgt.

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