Der Spaßvogel der Woche? Delgardosche Satire

Autor: Andre Wolf

Ist er nun unter die Satiriker gegangen? Nach “Pressehai” und “Schutzengel-Orga” hat sich nun auch Marco Delgardo dazu entschlossen, irrwitzige Parolen zu veröffentlichen und dann erst im Abgang darauf zu verweisen, dass es sich um Satire handelt.


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Wir haben dann alle mal kräftig gelacht, denn irgendwie hatte man bereits vor mehreren Tagen bereits das Gefühl, bei so mancher Delgardo-Meldung auf Satire gestoßen zu sein. So wie zum Beispiel bei der Behauptung, der Täter der Messerstiche von Grafing sei der längst verstorbene Rafik Y. Vielleicht war das ja bereits auch schon als Scherz gedacht, wir haben nur eben diesen nicht verstanden. Man weiß es nicht.

Bereits der Volksverpetzer Thomas Laschyk beschrieb in einem eigenen ironischen Artikel [1]:

Jemand, der wirklich die Wahrheit erfahren möchte, müsse sich z.B. bei Marco Delgardo informieren und dann lediglich ignorieren, wenn er später zugibt, dass sich seine Darstellung als nicht wahr herausgestellt hat.

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Aber nun haben wir brandechte Satire vorliegen, nun ist es nicht mehr notwendig, die eigenen Aussagen zu revidieren (sic)[2]:

Die EU will eine Zusatzssteuer für Menschen einführen, die politisch unkorrekt sind, sprich die „falsche politische und soziale Meinung“ haben.

So heißt es, wer in der Öffentlichkeit Zweifel an der Flüchtlingspolitik, an Homo-Ehen oder am Gender-Mainstreaming äußern, mit Sondersteuern bis zu gesamt 80% ihres Einkommens belegt werden können. Aha, so weit ist es also! Da öffnet sich die Seele: gemäß Delgardoschem Spaßverständnis stehen also Flüchtlinge, Homosexuelle “Gender-Mainstreamer” auf einer Stufe.

Das Satire-Deckmäntelchen

Immer häufiger tritt das Satiredeckmäntelchen als Tarnung für Parolen und Hetze auf. Das ist nicht erst seit gestern so, sondern schon länger so. Man kann nun Überlegungen anstrengen, ob es sich hierbei überhaupt um Satire handelt, denn aus welchem Grund sollte man so eine Zwangsabgabe erfinden. Zumal jeder in Deutschland (um es auf Delgardo zu beziehen) das Recht hat, sich über die Flüchtlingspolitik zu beschweren, sowie auch eine Homo-Ehe offen in Frage zu stellen, aber auch Gender-Mainstreaming abzulehnen.

So wurde ein hoher Würdenträger der katholischen Kirche in der WELT im Mai 2015 zitiert [3]:

. „Ich glaube, man kann nicht nur von einer Niederlage der christlichen Prinzipien sondern von einer Niederlage für die Menschheit sprechen“

Ebenso der Punkt der Flüchtlingspolitik: warum solle man da nicht kritisieren dürfen? Selbst der GRÜNEN Ministerpräsident Kretschmann übt Kritik an der Flüchtlingspolitik [4]. Wenn Delgardo also mit dieser Satire Augen öffnen möchte, dann wird es ihm wohl augenscheinlich darum gehen, eben exakt die genannten Punkte verspotten zu dürfen. Es muss also ein Bedürfnis vorliegen, in dessen Recht man sich beschränkt sieht.

Kritik und Satire ist erlaubt

Immer. Daher verwundert es, dass hier mittels Satire um etwas gekämpft wird, was sowieso straffrei erlaubt ist und auch bleiben wird. Kritik und Satire, liebe Freunde. Kritik und Satire sind etwas anderes als eine Forderung von Gewaltmaßnahmen oder Verfolgung.

Grafik Vogel: Barandash Karandashich / Shutterstock.com

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