Coronavirus-Maßnahmen in virtueller Stadt selbst testen!

Autor: Ralf Nowotny

Coronavirus-Maßnahmen in virtueller Stadt selbst testen!
Coronavirus-Maßnahmen in virtueller Stadt selbst testen!

„Die Maßnahmen sind zu stark!“ – „Nein, die Maßnahmen sind zu schwach!“ – eine derzeit hitzige Diskussion.

Die Diskussionen rund um die Coronavirus-Maßnahmen könnten hitziger nicht sein. Das Problem: Oftmals diskutieren Laien miteinander, die nur aufgrund ihrer eigenen Meinung, aber ohne jegliche Erfahrungswerte miteinander streiten. Es wird oftmals nur die eigene, subjektive Empfindung als Grundlage genommen, ohne eine wirkliche Einschätzung der realen Situation zu haben.

Die Lösung: Eine virtuelle Stadt!

In einer virtuellen Modellstadt der Universität Hohenheim in Stuttgart kann der Nutzer Gesundheitspolitik selbst gestalten und beobachten, wie die Maßnahmen wirken.

Was passiert z. B. wenn er die infizierten Menschen in häusliche Quarantäne schickt, die Schulen schließt, mit Gesundheitsaufklärung die allgemeinen Hygienebedingungen verbessert oder die Bettenkapazität in den Krankenhäusern aufstockt? Alle Maßnahmen beeinflussen die Anzahl der schweren Fälle und der Verstorbenen sowie die Länge der Pandemie.

Mit diesem Wissen kann ein besseres Verständnis für die komplexen Zusammenhänge erreicht werden!

„Politik-Labore“

Um schon vorab zu bewerten, welche Maßnahmen wie lange eingesetzt werden sollten, könnten sogenannte Politik-Labore hilfreich sein, so die Ansicht von Prof. Dr. Andreas Pyka vom Lehrstuhl für Innovationsökonomik der Universität Hohenheim.

„Politiklabore sind Simulationsmodelle mit graphischen Darstellungen, bei denen der Nutzer selbst Einfluss nehmen kann und beispielsweise unterschiedliche Instrumente zur Epidemie-Bekämpfung ausprobieren kann. Die Konsequenzen sieht er unmittelbar auf dem Bildschirm“

erklärt Prof. Dr. Pyka.

Computersimulation in einer typischen Stadt

Für die Computersimulation wurde eine typische europäische Stadt mit Wohnvierteln und ihren verschiedenen Einrichtungen, wie z. B. Arbeitsstätten, Supermärkten, Schulen, Sportplätzen, Krankenhäusern usw., nachgebildet.

Jeder einzelne Bewohner der Stadt führt ein ganz normales Leben: Die Menschen leben in einer Familie oder sind alleinstehend, haben viele soziale Kontakte oder leben eher zurückgezogen, die Erwachsenen gehen zur Arbeit und anschließend zum Einkaufen, die Kinder sind morgens in der Schule, nachmittags und abends trifft man sich beim Sport. Überall finden zahlreiche Begegnungen und soziale Interaktionen statt.

„Für ein Virus, wie das hochansteckende Coronavirus sind das ideale Ausbreitungsbedingungen“

meint Prof. Dr. Pyka.

Mit dem Computer-Modell lässt sich dieser Prozess analog zum wirklichen Geschehen starten. Der Nutzer kann beobachten, wie sich nach und nach ein großer Prozentsatz der Menschen infiziert und teilweise auch schwer erkrankt oder gar verstirbt.

Gleichzeitig ist die Krankenhauskapazität in der Modellstadt begrenzt, so dass die Sterbefälle mit dem Überschreiten der Kapazitätsgrenze zunehmen. Das Virus verschwindet nach einer gewissen Zeit auch ohne Eingreifen und die überlebenden Stadtbewohner haben eine Immunität entwickelt. Jedoch sind viele Verstorbene zu beklagen.

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Und wo kann man das selbst simulieren?

Auf den Seiten der Universität Hohenheim findet sich jene Simulation, bei der man selbst testen kann, wie sich verschiedene Maßnahmen auf die Verbreitung eines Virus auswirkt.
Ratsam ist es, oben in der Simulation die Sprache auf Deutsch umzuschalten. So sieht dies dann aus:

Quelle: Universität Hohenheim
Quelle: Universität Hohenheim

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Fazit

Anhand dieser Simulation der Universität Hohenheim kann man sehr schön erkennen, dass es nicht immer so einfach ist, die richtigen Maßnahmen zu treffen: Manchmal ist ein kompletter Lockdown nicht immer gut, auch wirkt es sich sehr unterschiedlich aus, wen man unter Quarantäne stellt oder wie man lokale Maßnahmen unternimmt.

Gerade für Laien (und das dürften die meisten von uns sein) wird aber durch diese Simulation offensichtlich, dass man nicht mit einfachen Stammtischparolen in die Diskussion über die Coronavirus-Maßnahmen einsteigen kann, man nicht allgemein sagen kann, welche Maßnahme gut oder schlecht ist.

Quelle: Universität Hohenheim
Die Simulation

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