Corona-Krise: Unerwünschte Telefonwerbung und untergeschobene Verträge

Autor: Tom Wannenmacher

Corona-Krise: Unerwünschter Telefonwerbung und untergeschobenen Verträgen
Corona-Krise: Unerwünschter Telefonwerbung und untergeschobenen Verträgen

Im Zweifel einfach auflegen! Besonders in Corona-Zeiten warnt die Verbraucherzentrale vor unerwünschter Telefonwerbung und untergeschobenen Verträgen

Unvermindert beschweren sich Verbraucherinnen und Verbraucher über unerwünschte Telefonwerbung. Durch die derzeitigen Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der COVID19-Epidemie sind mehr Menschen zu Hause und telefonieren wieder häufiger. Worauf Verbraucher achten sollten, wenn nicht Opa oder Freundin, sondern ein findiger Anbieter am anderen Ende der Leitung ist, und was sie gegen unerwünschte Anrufe unternehmen können, erklärt die Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB).

Telefonwerbung ohne Einwilligung nicht erlaubt

Das neueste unschlagbare Angebot auf dem Mobilfunkmarkt oder ein supergünstiger Stromtarif – Verbraucher erhalten solche und ähnliche Werbeanrufe, ohne dass sie diese überhaupt wollen. „Ohne vorherige ausdrückliche Einwilligung ist Werbung am Telefon nicht erlaubt“, sagt Rechtsexpertin Michèle Scherer von der VZB. „Wir erhalten regelmäßig Beschwerden von Verbrauchern, die sich belästigt fühlen.“

[mk_ad]

Achtung: Verträge können wirksam sein

„Obwohl Telefonwerbung ohne Einwilligung nicht zulässig ist, können am Telefon geschlossenen Verträge wirksam sein“, warnt Scherer. Die einzige Ausnahme davon sind Verträge zur Anmeldung oder Registrierung für Gewinnspiele. „Solche Verträge bedürfen der Textform. Die Verbraucher müssen also den Vertrag im Nachgang zum Telefonat beispielsweise per E-Mail nochmal bestätigen, damit er wirksam wird. Alle anderen Verträge, zum Beispiel Mobilfunk- oder Energieverträge, sind auch per Telefon gültig“, so Scherer. Die Verbraucherzentrale fordert schon seit Langem, dass auch solche Verträge schriftlich bestätigt werden müssen.

Trotzdem gibt es eine Möglichkeit, am Telefon geschlossene ungewünschte Verträge wieder los zu werden: „In aller Regel können Verbraucher telefonisch geschlossene Verträge mindestens 14 Tage lang widerrufen“, so Scherer. „Dazu bieten wir verschiedene Musterbriefe als Hilfestellung an, um die am Telefon (angeblich) geschlossenen Verträge wieder loszuwerden.“ Die Musterbriefe dazu, findet man hier. 

Tipps gegen die Telefonwerbung

Um unerwünschte Telefonwerbung künftig zu vermeiden, sollten Verbraucher sehr behutsam mit ihrer Telefonnummer umgehen und diese nur dann angeben, wenn sie für die Vertragsabwicklung unbedingt nötig ist. „Achten Sie außerdem darauf, der Nutzung Ihrer Daten zu Werbezwecken zu widersprechen“, rät die Verbraucherschützerin.

„Wenn Sie einen ungebetenen Anruf erhalten, notieren Sie Datum, Telefonnummer sowie das beim Telefonat beworbene Produkt und ggf. Namen und melden Sie dies der Bundesnetzagentur“, sagt Scherer. Diese kann nämlich Bußgelder bei Verstößen gegen das Verbot der unerlaubten Telefonwerbung verhängen. „Zudem raten wir, am Telefon grundsätzlich keinem Vertrag vorschnell zuzustimmen – legen Sie einfach auf, wenn Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.“

Die Verbraucherzentrale geht aktuell Beschwerden von Verbrauchern in der Corona-Zeit nach. Wenn Sie fragwürdige Geschäfte beobachten, die die aktuelle Situation nutzen, um daraus Profit zu schlagen, melden Sie das über unsere Beschwerde-Box.

Individuelle Beratung für Verbraucher

Die Verbraucherzentrale Brandenburg hat ihr telefonisches Angebot ausgeweitet. Telefonische Beratungstermine können am landesweiten Servicetelefon unter 0331 / 98 22 999 5 (montags bis freitags 9 – 18 Uhr) oder online vereinbart werden: Hier geht es zur Online-Terminvereinbarung.

Artikelbild: Shutterstock / Von Kostenko Maxim
Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.