Christine Lambrecht preußische Kriegsministerin?

Autor: Annika Hommer

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Ist Christine Lambrecht wirklich preußische Kriegsministerin? Manchmal machen Faktenchecks einfach nur Spaß, weil sie so herrlich absurd sind.

Uns erreichte eine Anfrage, bei der wir erst einmal herzlich lachen mussten. Da hat die große, weise Suchmaschine Google, die doch angeblich alles, aber auch ALLES weiß, Zugriff auf nahezu alle existierenden Webseiten hat und sich auch als künstliche Intelligenz sieht, einen herzhaften Fehler gemacht, der jedem deutschen Geschichtslehrer die Scham- wie Zornesröte ins Gesicht getrieben hätte, wenn er einem seiner Schülerinnen oder Schüler passiert wäre.

Vorwärts in die Vergangenheit

Wer Christine Lambrecht, eine Ministerin der frisch gewählten Ampel-Regierung, bis vor einigen Tagen googelte, fand da folgenden Hinweis:
MIMIKAMA
Upps, PREUßISCHE Kriegsministerin? Ernsthaft? Okay, irgendwie hat das schon was mit deutschen Regierungsmitgliedern zu tun, ist aber leider auch irgendwie völlig aus der Zeit gefallen… Gehen wir mal sachlich dran.
Welche Funktion bekleidet Ministerin Lambrecht denn nun wirklich? Frau Ministerin Lambrecht ist die aktuelle Ministerin für Verteidigung der Bundesrepublik Deutschland. Hier geht es zu ihrem Profil im Rahmen des Bundeskabinetts. Verteidigungsminister ist übrigens eine Begrifflichkeit, die sehr schön die deutsche Haltung zu ihrer Bundeswehr als Verteidungsarmee ausdrückt. Kriegsminister induziert eine sehr aggressive Grundeinstellung, wonach Konflikte oder Begehrlichkeiten eines Staates auch durchaus militärisch initiiert und ausgetragen werden. Da ist auch ein Angriffskrieg möglich. Wir erleben gerade im Moment die Bedrohung der Ukraine durch Russland.

Historischer Exkurs

Preußische Kriegsminister gab es seit 1809, als das zugehörige Ministerium als oberste Zentralbehörde der preußischen Armee geschaffen wurde. Sie waren ab 1867 auch für die Kontingente des Norddeutschen Bundes zuständig, nach 1871 auch für Truppen in Süd-Hessen und in Baden.

Das Archivportal der Deutschen Digitalen Bibliothek beschreibt die Arbeit des preußischen Kriegsministers so: „Der preußische Kriegsminister vertrat im Reichstag die Heeresverwaltung, insbesondere in Etatfragen. Seit den achtziger Jahren für die Militärverwaltung im weiteren Sinne verantwortlich, erließ das Kriegsministerium in Zusammenarbeit mit dem Generalstab, den Waffeninspektionen und Prüfungskommissionen Anordnungen über Organisation, Ausrüstung, Bewaffnung und Unterhalt des Heeres und legte die Ausbildungsgrundsätze für Mannschaften und Unteroffiziere fest. Unter Mitwirkung des Generalstabes und der zivilen Behörden hatte der Kriegsminister jährlich den Mobilmachungsplan aufzustellen. Im Laufe des Ersten Weltkriegs trat die Bedeutung des Kriegsministeriums hinter der Führungsinstitution des Generalstabes des Feldheeres zurück.
Erhebliches Gewicht gewann allerdings seit November 1916 das ihm unterstellte Kriegsamt, in dem die kriegswirtschaftlichen Abteilungen des Kriegsministeriums, vor allem die Rohstoff- und Ersatzabteilung, zusammengefasst wurden. Ihm nachgeordnet waren das Waffen- und Munitionsbeschaffungsamt (Wumba) sowie Kriegsamtsstellen in den Bezirken der (Stellvertretenden) Generalkommandos.“ (HIER) Die Nachfolgebehörde war ab 1919 das Reichswehrministerium.

Konnte man das wissen?

Dies war die kleine Mimikama-Geschichtsstunde. Aber auch der sensible Bauch des aufmerksamen Lesers hat sich sicherlich gleich denken können, dass eine Frau bei den Preußen wohl kaum Karriere als Kriegsministerin gemacht hätte. Vermutlich gar keine berufliche Karriere. Die Zeit der Preußen ist ebenfalls lange vorbei.
Es bleibt das gute Gefühl, dass Google eben doch nicht alles weiß. Auch, wenn das bedeutet, dass man sich bei der Informationsbeschaffung auch weiterhin kritisch mit der Informationsquelle auseinandersetzen muss und nichts und niemand für bare Münze nehmen darf. Ein Gegencheck bei einer anderen Quelle ist und bleibt zwingend. Das ist Medienkompetenz. Nicht immer springt einem der Fehler so offensichtlich ins Gesicht.
Und ganz ehrlich? Das ist auch gut so! Denn wenn wir alles glauben würden, was wir tagtäglich so lesen, eben auch größtmöglichen Mumpitz, dann hätten böse Mächte leichtes Spiel mit uns. Moooooment, woran erinnert mich das gerade? Wer sich gerade an die leichtgläubigen Jünger von Verschwörungserzählungen erinnert fühlt, hat leider recht. Aber dafür gibt es ja uns…. 😉
Korrektes Google-Profil von Ministerin Christine Lambrecht
Korrektes Google-Profil von Ministerin Christine Lambrecht
Übrigens hat Google mittlerweile nachgebessert und Ministerin Lambrecht ist nun mit der korrekten Funktion in Google gespeichert. Puh, Glück gehabt…

 
 

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