Coronavirus: Chinesisches Außenministerium beschuldigt US-Militär

Autor: Claudia Spiess

Chinesisches Außenministerium: Coronaviren könnten vom US-Militär platziert worden sein
Chinesisches Außenministerium: Coronaviren könnten vom US-Militär platziert worden sein

Chinas Regierung hinterfragt Ursprung des Virus und will die US-Army für das Einschleppen des Virus verantwortlich machen.

Chinesisches Außenministerium: Coronavirus könnte vom US-Militär platziert worden sein – Das Wichtigste zu Beginn:

Chinas Außenministerium äußert sich im Internet kritisch zum Ursprung des Coronavirus und prangert die US-Army an, den Virus bei der Teilnahme an den Military World Games in Wuhan eingeschleppt zu haben.

US-Army als Überbringer des Virus

Behörden in China beschäftigen sich nun, seitdem die Zahlen an Neuinfizierten zurückgehen, mit der Frage des Ursprungs des Coronavirus. In einer Twitter-Meldung prangert Zhao Lijian, Sprecher des chinesischen Außenministeriums, die USA an, das Virus nach Wuhan gebracht zu haben.

Zhao fordert via Twitter die US-Regierung zur Transparenz auf. Die US-Army hatte im Oktober 2019 an den Military World Games in Wuhan teilgenommen. Nun sieht die Gedankenfolge so aus, dass das Virus hier von der US-Army eingeschleppt worden sein könnte. – Zwei Monate, bevor der erste Fall in Wuhan nachgewiesen wurde, denn der erste Coronavirus-Fall in Wuhan wurde nachweislich Anfang Dezember entdeckt.

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Weitere Stimmen folgen

Der Epidemologe Zhong Nanshan hatte bei einer Pressekonferenz Ende Februar zum ersten Mal öffentlich den Ursprung des Virus in Frage gestellt.
Eine Woche darauf folgte die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua mit der Aussage, es sei absurd, China als Ursprungsland des Virus zu benennen.

Auch Diplomaten Chinas, die sich im Ausland befinden, sowie Botschafter weltweit äußerten sich in den letzten Tagen vermehrt zu der Frage des Ursprungs des Coronavirus.

Späte Reaktion der Regierung

Wuhan wurde am 23. Januar komplett abgeriegelt. Kurz davor verließen noch fünf Millionen Menschen die Stadt. Der Unmut über die späte Reaktion und die Maßnahmen der Regierung ist groß, denn Parteichef Xi hat inzwischen selbst eingeräumt, er wisse seit dem 7. Januar von dem Ausbruch.

China verzeichnet derzeit einen Rückgang an Neuinfizierten und vermeldet vor allem importierte Fälle aus dem Ausland.

Kritik an der chinesischen Regierung

Der Akademiker Hu Xingdou, Wirtschaftsprofessor an der Technischen Universität Peking, äußerte sich dazu kritisch:

„Das Coronavirus ist zuerst in China aufgetreten. Angesichts dessen finde ich, dass sich die chinesische Regierung hier nicht aus der Verantwortung stehlen sollte. Sie sollte nicht die staatlichen Medien dazu nutzen, um den Schwarzen Peter irgendwo anders hinzuschieben.“

Für einen Zusammenhang zwischen dem Ausbruch in Wuhan, den USA oder anderen Ländern gibt es bisher keinerlei Hinweise. Das Gerücht wird jedoch im Internet weiter hochgehalten.

Kritik wird zensiert

Die Regierung zensiert Kritik im Netz. Immer mehr chinesische Aktivisten und Journalisten werden festgenommen.
Journalisten und Politiker werden mittlerweile als rassistisch und mit Vorurteilen behaftet beschimpft, wenn sie Wuhan als Geburtsstätte des neuen Coronavirus bezeichnen. In Australien erhalten Journalisten sogar Drohbriefe der chinesischen Botschaft, wenn sie das Virus als „Wuhan-Virus“ oder „China-Virus“ betiteln.

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Fokus der Berichterstattung verschiebt sich

Das Hauptaugenmerk in der Berichterstattung liegt mittlerweile eher auf dem Verhalten der US-Regierung und europäischer Staaten im Umgang mit dem Virus. Dass nun der Ursprung derart „laut“ in Frage gestellt wird, zeugt Verwirrung und ist wohl ein Produkt der Propagandastrategie Chinas. Nur allzu gerne stellt die Kommunistische Partei Kritik als Angriff gegen Menschen in China dar, um ein Gefühl der Gemeinschaft im Sinne von „wir gegen die“ zu schaffen.

Quellen: Tagesschau.de / Süddeutsche Zeitung
Artikelbild: Mongkolchon Akesin / Shutterstock
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