Ein Dauerbrenner in der Mimikama-Redaktion: Chemtrails und ihre Folgen …

… wir erhielten einige Anfragen zu einem YouTube Video, das einen Chemtrail Regen zeigen soll.
Aber mit was haben wir es hier wirklich zu tun?
In dem Video sind Aufnahmen von feinen Fäden zu sehen, die man zumeist erst mit Gegenlicht zu sehen bekommt. Gegen Ende des Videos werden Makroaufnahmen dieser Fäden gezeigt, sowie auch ältere Aufnahmen vom Himmel mit besagten Chemtrails, die im Zusammenhang mit dem Regen stehen sollen.
Das Video wird über die Seite News for Friends erreicht. In dem Artikel wird davor gewarnt, bei einem solchen “Regen” zu Hause zu bleiben und die Fenster zu schließen.
Denn es könnte sein, dass hier Parasiten oder “Morgellons” gesprüht worden sind.
So sieht der Beitrag aus, wenn er auf Facebook geteilt wird:
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Quelle: Nutzeranfrage / Screenshot Mimikama

Bild im Klartext:

Guten Morgen,
Bin gerade wieder über ein Chemtrail Artikel gestolpert. Da ich dem eh skeptisch gegenüber stehe und vorher immer bei euch auf die Suche gehe (ihr macht echt nen tollen Job) frage ich jetzt mal nach ob ihr hierzu schon was wisst.
Ich könnte mir vorstellen, dass irgendwo ne Faserfabrik hops gegangen ist oder so. Dennoch würde mich die Lösung interessieren.
Vielen Dank
CHEMTRAIL REGEN!!! Tausende Fäden regnen vom Himmel (Wien, 15.10.2017)

Und um dieses Video geht es:

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Um hier Klarheit herzustellen, holen wir etwas weiter aus und zwar fangen wir bei Begriffserklärungen an:

Chemtrails

Dieser eingedeutschte Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern “chemicals” und “contrails” zusammen. Also Chemikalien und Kondensstreifen. Also haben wir es hier mit “Chemikalienstreifen” zu tun.
Kondensstreifen entstehen durch Flugzeugabgase sowie Unterdruck. Normalerweise treffen hier aber wasserdampf- und rußhaltige Triebwerksabgase auf relativ kalte Luft.
Bei “Chemtrails” soll es sich aber nicht um “normale” Kondensstreifen handeln, sondern um Wolken, die uns vergiften, manipulieren oder sonst in irgendeiner Art und Weise negativ beeinflussen können.
Sie werden gerne in Zusammenhang mit Verschwörungstheorien erwähnt, hier eine kleine Historie dazu.

Morgellons

Bei Morgellons handelt es sich um eine wissenschaftlich nicht nachgewiesene “eingebildete” Hautkrankheit, siewird auch schnell mit dem Dermatozoenwahn in Verbindung gebracht.
Betroffene klagen über kribbeln unter der Haut, Juckreiz und Fäden, die aus den geschädigten Kratzstellen wachsen sollen.
Der Name stammt aus einem Bericht, den Philosoph Sir Thomas Browne im 17. Jahrhundert verfasst hat.
Nachdem wir jetzt wissen, was man im Allgemeinen unter “Chemtrails” und “Morgellons” versteht, können wir uns also ebenfalls die Frage stellen:

Werden momentan Krankheitserreger bzw. Parasiten über unseren Köpfen per Flugzeug versprüht?

Beachtet man die Jahreszeit und geht man einmal weg vom mutwilligen Vergiften der Bevölkerung, wird man schnell auf den Begriff “Altweibersommer” stoßen.
Wer etwas tiefgehender in der Biologie-Sparte bewandert ist, wird auch sofort an “Baldachinspinnen” und “Luftplankton” denken, vor allem Menschen, die gerne zur Herbstzeit wandern gehen, haben einige Probleme damit, sich “Fäden, so dünn wie Haare” aus den Mündern zu fischen oder kleine Spinnen von der Schulter zu wischen. Die auch in den Haaren hängen und diverse Schreikrämpfe bei Spinnenphobikern auslösen…

Der Altweibersommer

Krabbeltierchen, so wie die genannte Spinne, zeigen uns alljährlich an, wann der Sommer vorbei ist, denn sie machen sich auf den Weg – und zwar per Luftexpress.
So spinnen z.B. Arten wie die Baldachinspinne Fäden, durch die sie vom Wind fortgetragen werden. Auch kleine Babyspinnen machen dies, um dem Kannibalismus zu entgehen, wenn zu viele Babyspinnen auf einem Haufen schlüpfen.
Manche wollen sogar übers Meer damit, was natürlich nicht oft gut ausgeht. Trotz allem lässt sich diese Art Spinnen überall auf der Welt finden. Vom Kongo bis zur arktischen Küste, im Himalaya oder bei uns in Europa – vor allem zu dieser Jahreszeit häufen sich die Lufttransporte der Spinnen.
Und das nennt man dann den Altweibersommer. Dieser wird auch oft als 5. Jahreszeit bezeichnet, weil er sich weder wie Sommer noch wie Herbst anfühlt. Morgens noch nebelig, eher kühl, mittags wieder sommerlich warm und nachts wird es schon recht kalt. Und das vor allem zwischen Mitte und Ende September. Ausgelöst durch ein Festlandshoch über Osteuropa, das trocken-kontinentale Luft zu uns strömen lässt.
Und genau zu dieser Zeit ist die Verbreitung für diverse Spinnen am günstigsten.
Es wurden sogar schon solche Fäden in Höhen von bis zu 4000 m aus Flugzeugen heraus gefischt, das sichert so den Erhalt der Art über die ganze Welt hinweg.
Es gibt auch noch weiteres “Luftplankton”, das nicht aus eigener Kraft durch die Luft fliegt, sondern sich vom Wind tragen lässt. Dazu zählen natürlich auch biologische Organismen, wie zum Beispiel Viren oder Bakterien.
Dass diese Krankheitserreger aber absichtlich durch Flugzeugträger als Chemtrails in die Luft abgegeben werden, konnte bis jetzt nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden, obwohl dies der Fall sein müsste, wenn da etwas dran wäre. Diese Fäden und vermehrt auftretende Krankheiten, so hat uns auch ein befreundeter Experte bestätigt, sind typisch für diese Jahreszeit, auch das gehäufte Auftreten ist, je nach Wetterlage, kein Einzelfall.

Ergebnis:

Diese Aufnahmen zeigen den beginnenden Altweibersommer, bei dem auch gerne mal Spinnen durch die Luft fliegen.
Dass zwei Tage zuvor Flugzeuge Kondensstreifen am Himmel hinterließen und so einen “Chemtrail Regen” ausgelöst haben, ist nicht bewiesen.
Bewiesen ist jedoch, dass sich zu dieser Zeit eine Vielzahl an Spinnen auf den Weg machen, um neue Orte zu besiedeln.
Quellen: Baldachinspinne, Luftplankton, Morgellon


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